Dienstag, 10. Juli 2012

Storm #1 - Die Tiefe Welt (Splitter)

Storm #1 - Die Tiefe Welt (Splitter)

Storm ist der tapferste Astronaut des 21. Jahrhunderts. Als einziger traut er sich mit seinem Raumschiff in den roten Fleck des Jupiters, einen galaktischen Wirbelsturm zu fliegen. Kurz nachdem er den Sturm betreten hat, verliert er sogleich die Kontrolle über sein Schiff. Erst einige Zeit später schafft er es aus dem Strudel zu entkommen und zurück zur Erde zu reisen. Doch schon beim Anflug fällt ihm auf das etwas nicht stimmt. Die Kontinente scheinen sich verschoben zu haben. Bei seiner Ankunft merkt er das die Zeit etwas schneller vergangen ist während er im roten Fleck war. Er befindet sich auf der Erde der Zukunft. Viele Tausend Jahre sind seit seinem letzten Besuch vergangen. Kurz nach seiner Ankunft sieht er das wahre Ausmaß der Veränderung. Der Ozean ist nicht mehr an seinem alt angesessenen Ort, wo er einst lag befindet sich nun ein riesiger Urwald. Auch das Wetter ist umgeschlagen. Umgeschlagen wird aber auch Storm selbst, als er zum ersten mal mit den Menschen der Zukunft zusammen kommt. Barbaren nehmen ihn fest und stecken ihn mit einer schroffen, aber sehr hübschen Dame in eine Zelle. Rothaar, wie die Frau heißt, soll schon bald von einem Freund gerettet werden. Storm nutzt die Gelegenheit natürlich und flieht mit den beiden. Und dass ist nur der Anfang seines Abenteuers.

Don Lawrence erschuf mit Storm einen ganz schönen Epos. 23 Bände zeichnete er bevor er 2003 verstarb. Seit 2007 geht die Reihe mit neuem Zeichner weiter und ist beim 27. Album angelangt. Obwohl die Reihe Kultstatus genießt und qualitativ anscheinend auch wirklich klasse ist, war sie mir bis vor kurzen kein Begriff muss ich ja zugeben. Nach dem ich das Bonusmaterial dieser Ausgabe gelesen habe, ist mir aber aufgefallen, das ich doch ein paar Sachen von Storm kenne, da ich Kobra Bände besitze in denen der Abenteurer aus Holland zu finden ist.

Für die Story war Philip 'Saul' Dunn zuständig, der aber nie wieder für Storm schreiben sollte. Die Handlung ist nicht unbedingt das neueste, aber eine spannende Grundlage für einen Comic. Wir bekommen dann auch eine etwas machohafte Mischung aus Abenteuer, Science-Fiction und Fantasy, bei der Logik nicht im Vordergrund zu stehen scheint. Storm muss sich in einer neuen Welt zurecht finden, bekommt zum Glück aber bald eine aufreizende Gespielin zur Seite gestellt um seinen Weg nicht allein bestreiten zu müssen. Die Dialoge sind gut und der Comic voller cooler Ideen wie riesige Reiteidechsen oder auch Fledermausspinnen. Mal sehen was die Reihe im Verlauf noch für interessante Wesen ausspuckt. Die Handlung verweilt nie länger an einem Ort als nötig, wodurch alles stets in Bewegung und spannend bleibt. Storms Universum ist interessant entworfen und wurde Ideenreich umgesetzt.

Am wichtigsten ist hier aber ganz klar Don Lawence. Seine Zeichnungen sind immer wieder phantastisch und kommen nicht selten an die Qualität von Fotos heran. Seine Charaktere sind zwar nicht neu oder wirklich außergewöhnlich, sind dafür aber kantig und besitzen einen gewissen Wiedererkennungswert. Wo es manchmal ein wenig Hapert sind die Bewegungsabläufe. Nicht immer wird aus der Reihenfolge der Panel klar was wie und warum passiert. Da muss man dann schon etwas genauer aufpassen.

Wie schon erwähnt ist Storm bei Splitter in der Collectors Edition erschienen und kommt nicht nur mit einer neuen Übersetzung, sondern auch mit einem Kunstdruck und einigen Seiten mit Infos über die Entstehung von Storm und einige Worte zu dem Schaffen von Don Lawrance.

8 von 10 Fledermausspinnen