City of the Dead (2006) [FilmConfect]
Über Los Angeles stürzen einige Meteoriten in die Stadt. Mit ihnen reiste ein extrem gefährlicher Virus durchs All, der die Infizierten zu fleischeshungrigen Zombies werden lässt. Es dauert nicht lange, bis sich einige Obdachlose anstecken und den Virus im Ghetto weiter verbreiten. Einige Meter weiter, versuchen zwei verfeindete Straßengangs, den selben großen Waffendeal über die Bühne zu bringen. Mal wieder geraten sie aneinander und stehen kurz davor sich zu zerfleischen. Sie wissen aber auch nicht, dass sie gerade von der Polizei überwacht werden. Gerade als die Cops die Falle zuschnappen lassen wollen, werden sie von den Zombies attackiert. Die überlebenden beider Gangs und der Bullen, müssen nun zusammenarbeiten um den verseuchten Großstadtdschungel L.A.s irgendwie zu überleben.
Sehr günstig und scheinbar stark von einer Episode aus Max Brooks Zombie Survival Guide inspiriert, kommt City of the Dead um die Ecke geschlurft. Im Original eigentlich “Last Rites” genannt, versucht man hierzulande immer noch mit “of the Dead” Titeln Käufer zu überlisten. In England hingegen, ist man da schon etwas fortschrittlicher. Denn anstatt den Titel in Romeros Erbe zu lenken, nannte man ihn auf der Insel kurzerhand “48 Weeks Later”, schon etwas origineller. Im Gegensatz zum englischen Tollwut Film, verhalten sich die Zombies hier, ganz wie in der alten Schule, recht langsam und auch ansonsten wenig auffällig. Das Setting ist zudem auch ganz cool. Ein paar Gangbanger, Bullen und Zombies. Jeder versucht sein Ding durchzuziehen und auch unter einander gibt es immer wieder Zoff. Dies endet besonders zwischen Bullen und Gangstern oder auch Gangstern und Gangstern damit, dass man sich gegenseitig immer wieder vorbetet wie cool und hart man ist. Höhepunkte dieser Paradebeispiele von gelebten Machotum sind die Szenen in denen sich die jungen Kriminellen gegenseitig erklären das sie die mutterfickensten Mutterficker der muttergefickten Welt sind. Auch das Wort “Bitch” fällt in ähnlichen Zusammenhängen ganz gerne mal. Am Anfang noch ganz amüsant, sind diese oralen Fäkalienstürme nach einigen Minuten eher schwer zu ertragen und nicht mehr allzu belustigend.
Etwas anders sieht es aus wenn Obdachlose die Polizisten auffressen. Die ungläubige Frage, ob die Penner gerade wirklich die Bullen verspeisen ist schon recht humorvoll. Auch der Fernsehwetterfrosch Dick (Cazimir Milostan) ist ganz putzig. Er ist nämlich die Vierte Partei und gerät eher aus versehen in das Spektakel. Dabei verliert er erst die Nerven, weil er als wohlhabender weißer Mann sehr panisch im Ghetto wird, dann die Geduld. Kurz darauf auch noch seine Vorzeigefreundin, als sie von Zombies zerrissen wird. Cazimir Milostan (Gangster Squad) spielt seine Rolle richtig schön unsympathisch und widerlich. Hätte man es hinbekommen die Gangster auch auf solch eine unterhaltsame Weise als Ärsche darzustellen wäre der Film um einiges leichter auszuhalten. Ansonsten wäre von den Darstellern nur noch Reggie Bannister (The Mangler Reborn) zu erwähnen, der im Genre ja durchaus zu etwas Bekanntheit gebracht hat.
Von der Zombieoptik her ist der Film relativ gelungen. Das Make-Up ist in Ordnung und die wenigen Splattereinlagen deftig, blutig und handgemacht. Sieht teilweise echt gut aus. Effekttechnisch bin ich mit der Produktion echt zufrieden. Leider nerven die Gangster Dialoge durch ihre pure Dummheit nach einigen Minuten dermaßen, dass es schwer ist den Film am Stück zu ertragen. Abgesehen von ein paar witzigen Dialogen und kleinen netten Ideen, sowie guten Effekten bleibt das Ganze eher ein Krampf als ein Vergnügen. Zombieallesseher werden aber ihre Freude daran haben.
Die DVD von FilmConfect kommt in guter Qualität und einer ordentlichen Synchro abgesehen von einigen Trailern hat die DVD aber nichts weiteres mehr zu bieten.
4,1 von 10 verputzte Putzilisten