Ms. 45 (1981)
Stumm und schüchtern ist die hübsche Schneiderin Thana (Zoë Lund). Als sie eines Abends nach Hause kommt wird sie gleich zwei mal vergewaltig. Kurz darauf besorgt sie sich eine halbautomatische Pistole und durchstreift nachts die New Yorker Straßen nach Männern die Frauen schlimme Dinge antun.
Rape and Revenge Filme tun sich ja meisten wenig. Der Ablauf ist dabei klar und Abweichungen vom Schema sind nur schwer möglich. Daran ändert auch Ms. 45 von Abel Ferrara (The Addiction) nicht viel. Allerdings schafft er es trotz der Thematik nicht dem exploitativen zu verfallen und umschifft die meisten Trashgewässer ziemlich sicher. Zu verdanken ist es einmal Ferraras handwerklichen können, der Mann weiß wo er wann die Kamera hinhalten muss, wie man Spannung aufbaut und so weiter. Getragen wird die Handlung aber Zoë Lund die zu jeder Zeit authentisch rüberkommt. Man nimmt ihr ihren nüchternen und unaufgeregten Rachefeldzug gegen die Männer durchaus ab, zudem ist sie noch sehr charismatisch. Der Film steht und Fällt mit ihrer Performance.
Was ebenfalls sehr gut ist, ist die Atmosphäre. Der aggressive Free Jazz Soundtrack ist extrem nervenaufreibend und erzeugt eine ungemein stressige Stimmung, die sich schnell auf den Zuschauer überträgt. Es bringt absolut keinen Spaß diesen Film zu schauen, aber das soll es wohl auch nicht.
Kein einfacher Film und trotz seiner Qualitäten doch immer noch eher für Genrefans zu empfehlen, da er trotzdem seine Problemchen hat. Trotzdem etwas besonderes in dem Mus von uninspirierten Filmen dieser Art.
7 von 10 nonnige Nonnen