In Vitro (1997) [cmv-Laservision]
Im Klärwerk wurde mal wieder ein deformierter Fötus angeschwemmt. Geschäftsfrau Belinda Yost (Tracie May) wittert das große Geschäft, denn sie verkauft öfter solche grotesken Funde. Ihre etwas tollpatschige Sekretärin Elvina (Rhonda Griffin) ruft aber ausersehen Napoleon Lazar (Mel Johnson Jr.), den falschen Fötussammler an, der dann das gute Stück erwirbt. Der konkurrierende Sammler und Multimillionär Dr. Lorca (Michael Citriniti) will sich das Teil aber nicht entgehen lassen und schickt seine Handlangerin Sheila (Jacqueline Lovell) los um das Baby zu ihm zu holen. Napoleon bekommt über Elvina heraus wo sein gestohlenes Gut zu finden ist. Zu dritt machen sie sich auf und statten Dr. Lorca einen besuch ab und wollen den Fötus zurückholen. Doch in dem Raum in dem sich eigentlich die Sammlung befindet ist plötzlich nichts mehr. Die vier Babys sind nämlich wieder lebendig geworden und sind geflohen.
Ich bin wirklich sehr glücklich darüber das cmv gerade ein paar Full Moon Filme veröffentlicht hat. Ich stehe ja mehr auf Trash aus den 70‘ern, aber mit den Full Moon Filmen bin ich aufgewachsen, ja ich bin echt doch noch jung. Beim letzten Review habe ich vergessen zu erwähnen, dass Full Moon die erste Firma war, die genauso wie heute Asylum und SyFy, ihre Filme in Rumänien gedreht haben um kosten zu sparen.
In Vitro oder wie der Film im Original heißt „Hideous!“, zeigt zuerst den Kampf um vier Föten. Hulkbaby, Doubleface, das Stachelschwein Baby und ich nenne ihn jetzt einfach Klumpen, werden aber plötzlich wieder lebendig und wollen aus der Sammlung fliehen. Dazu müssen sie aber die beiden Sammler und deren Anhängsel töten. Klingt albern, aber ihr wisst noch gar nichts. Die beste Szene im ganzen Film hat nämlich nichts mit den Babys zu tun, zumindest nicht direkt. Es geht darum wie Sheila das Baby von Napoleon stiehlt. Sie blockiert mit ihrem Auto seine Privatstraße, natürlich hat er eine Privatstraße er ist schließlich reich. Als er aussteigt um zu schauen was los ist bedroht sie ihn mit einer Waffe und klaut das Baby, während sie eine Gorilla Maske trägt und nichts außer einer Latex Hot Pants anhat. Eine halbnackte Frau bedroht einen reichen schwarzen Mann auf einer verschneiten Straße um ihm einen toten Fötus zu stehlen, während sie eine Gorillamaske auf hat. Können nicht viele Filme von sich behaupten.
Wie es sich für einen Charles Band Film gehört besteht der Film aus campy Horror und ein wenig Nacktheit. Für Brustpräsenz sorgt Jacqueline Lovell die auch schon in The Brain alles gegeben hat. Allerdings wird sie von der Monsterzunge verschont und stattdessen versucht Hulkbaby sein Glück bei Rhonda Griffin (The Creeps), bekommt von ihr aber keine Milch. Rhonda Griffin ist ansonsten für Comic Relief zuständig und hat wirklich ein paar amüsante Dialoge, nervt aber auch manchmal. Im Gegensatz zu Jacqueline Lovell die einen sehr ausgefeilten Charakter hat. Abgesehen von der Gorilla Szene trägt sie die ganze Zeit über eine offene Weste die ihre Brüste zeigt. Darüber hinaus, gehört zu ihrer facettenreichen Persönlichkeit ständig nackt auf einem Tisch zu sitzen, wie sie auch selbst betont.
Am putzigsten sind, abgesehen von den wirklich großartigen Babypuppen, die beiden Bioabfallsammler gespielt von Michael Citriniti (er spielt übrigens auch in Demonic Toys: Personal Demons die gleiche Rolle) und Mel Johnson Jr. (Total Recall). Es ist großartig wie die beiden sich wegen den Babys prügeln und im Verlauf des Films immer hysterischer und mütterlicher werden.
Die Effekte sind ziemlich gut für ein kleines Budget und es kommt nur einmal sehr dezent CGI vor. Die Charaktere sind interessant und lustig genug um über die 80 Minuten zu unterhalten. Die Gags sind total daneben, wie eigentlich die gesamte Story und Einfälle wie Gorillamaske oder Säuregrube im Schlafzimmer. Was dem Film allerdings fehlt ist etwas mehr Blut und mehr Action mit den Babys. Ich mag aber die Charaktere genauso sehr wie die Monster. Eine harmlose, aber unterhaltsame Horrorkomödie.
Unter den Extras ist die In Vitro Videozone Episode, eine Art Mini Full Moon Show. Moderiert wurde diese Serie von Charles Band persönlich, der andere Full Moon Filme vorstellte, Full Moon News verbreitet und ein Making Of zu dem jeweiligen Film zeigt. War damals recht innovativ und bringt auch heute noch Spaß. Außerdem bekommt ihr den original und den deutschen Trailer und als krönenden Abschluss einen Audiokommentar Michael Citriniti und Mel Johnson Jr. Übrigens ein herrlicher Audiokommentar, der gut rüberbringt wie viel Spaß so ein Müll machen kann. In der Trailerkiste findet ihr Time of Death, Shocking Heavy Metal, Puppet Master II, Cameron und Blutgericht am Amazonas.
7 von 10 Verlobungsringe