Insel der Dinosaurier (1948) [Schröder Medien]
Der eher ängstliche Abenteurer Ted Osborne (Phillip Reed), hat eine tolle Entdeckung gemacht. Auf einer Insel im Süd Pazifik leben noch echte Dinosaurier und anderes Urzeitgetier. Diese Entdeckung muss sich irgendwie zu Geld machen lassen und so überredet er seine wohlhabende Verlobte ihm eine Expedition zu spendieren. Gemeinsam heuern sie in Shanghai den Alkohol süchtigen, an der Malaria erkrankten, psychisch labilen und streitsüchtigen Captain Tarnowski (Barton MacLane) und dessen Crew von Einheimischen an. Auf der Insel angekommen versucht Ted möglichst viele Aufnahmen der urzeitlichen Tiere zu machen, doch nicht nur von ihnen geht die Gefahr aus, sondern auch von dem labilen Captain und seiner meuternden Mannschaft. Außerdem versucht noch einer der Matrosen Teds Frau zu erobern. Ärger ist da vorprogrammiert.
Insel der Dinosaurier, oder Unknown Island wie der Film im Original heißt, ist ein recht mittelmäßiger, sehr harmloser Streifen, der aber relativ unterhaltsam wird wenn man ihn nicht ganz so ernst nimmt. Die Charaktere sind unheimlich platt und wirklich kein einziger Moment überrascht auch nur im Geringsten. Besonders toll ist die allerletzte Szene, nachdem man die Flucht von der Insel aus Bocklosigkeit weggelassen hat, erörtert die die Verlobte von Ted, ihrem zukünftigen Mann, das sie jetzt lieber mit dem Abenteurer zusammen sein möchte, woraufhin er nur „okay“ sagt und geht. The End! Total gut! Zu solchen lustigen Momenten, kommen noch die Dinos. Dabei werden immer wieder Szenen von kostümierten Schauspielern auf eine Leinwand projiziert, oder es kommen Spielzeuge oder andere Tricktechniken zum Einsatz. Albern sieht alles aus und das sage ich als jemand der so was eigentlich sehr toll findet.
Wenigstens durften die Schauspieler in den Kostümen mal das Studio verlassen, alles außer den Dinos und dem Urzeitfaultier aka die haarige Bestie, wurden nämlich Indoor gedreht. Dafür wurde der Insel Dschungel eigentlich ganz gut nachgebaut, überzeugend sehen die Kulissen aber trotzdem nie aus. Das Problem beim Außendreh, war nur das es verdammt heiß war, weshalb der Mann im Kostüm ohnmächtig wurde, die Szene hat man aber einfach verwendet und so getan als wäre der Dino wegen einer Granate verstorben.
Obwohl der Film anscheinend ein größeres Budget als andere Vertreter des Genres hatte, schließlich hat man schon in Farbe gedreht und eine Produktionszeit von über einem Jahr spricht für sich, ist dieser Film sehr viel schlechter gealtert als andere Abenteuer Filme aus der Zeit. Wer sich von den vielen Makeln nicht abschrecken lässt, bekommt einige wirklich lustige Momente und sollte über die Laufzeit relativ locker und lustig unterhalten werden.
Der einzige Bonus, ist zugleich ein wirklicher toller. Ihr bekommt nämlich noch den Kurzfilm „Die reise zum Mond“ aus dem Jahr 1902 dazu. Die 14 Minuten erzählen frei nach „Von der Erde zum Mond“ von Jules Verne und H.G. Wells „Die ersten Menschen auf dem Mond“, drehte Georges Méliés diesen sehr frühen Science-Fiction Film. Die Effekte waren für damalige Verhältnisse wirklich großartig und haben es sogar bis in das Musikvideo „Heaven for Everyone“ von Queen geschafft.
Dazu bekommt er noch eine Bildergalerie und die obligatorische Trailershow mit folgenden Filmen: Im Bann des weißen Zombies, Robinson Crusoe auf dem Mars, das unsterbliche Monster, der Schlitzer von London, Abenteuer des Robinson Crusoe, Reise zur geheimnisvollen Insel, das Biest, der Würger von London, zu Allem entschlossen!, die Bestie von Monte Christo
6 von 10 haarige Bestien