Sonntag, 3. Juni 2012

Mumins #1 (Reprodukt)

Mumins #1 (Reprodukt)

Ach du schreck, da liegt eine große graue Bombe im Feld. Ups doch nicht. Ist nur der kleine liebenswerte Troll Mumin. Vor einiger Zeit sind ihm seine Eltern verlorenen Gegangen und seitdem kommt er mit seinem Kumpel Schnüfferl ganz gut über die Runden. Im Moment, kann er allerdings nicht mal in seinem Bett schlafen, da seine arme Trollverwandtschaft zu besuch ist. Es kommen trotzdem immer noch mehr Besucher und diese stellen sogar immer größere Anforderungen an ihren Gastgeber. Da hilft nichts, Mumin muss endlich lernen nein zu sagen. Na ja, das klappt dann doch nicht so gut und ein neuer Plan muss her. Er überlegt sich seine Besucher mit dem Geruch von Stinky zu vertreiben. Klappt auch soweit ganz gut, nur mit dem Nachteil das der strubbelige Freund letztendlich Mumins Haus aufisst. Ohne Haus und auch noch seine Verwandten vergrault, so hat er sich das aber nicht gedacht. Auf der Suche nach Hilfe, gerät er mit einem Polizisten in Konflikt doch das sieht er erst gar nicht so eng…

Dieses große und wundervoll gestalte Album von Reprodukt beherbergt auf knapp 100 Seiten die ersten Mumin Comicstrips, der finnischen Mumin Autorin Tove Jansson. Diese sind damals kurz nach den ersten Mumin Kinderbüchern in einer englischen Tageszeitung abgedruckt worden. Neben der obenbeschriebenen Geschichte sind in diesem Hardcover noch drei weitere enthalten. Unter anderem findet Mumin durch einen Zufall Muminmamma und Muminpappa wieder, mit Snorkfräulein und seinen Eltern reist er später sogar an die Riviera wo sie vom Reichtum verdorben werden und letztlich kentern sie sogar auf einer Insel wo sie auf ihre Vorfahren treffen und sich mit unheimlich männlichen Piraten rumärgern müssen.

Die Mumins sind einfach klasse. Von Inhalt genauso einfach und simpel wie zeichnerisch, aber trotzdem voll mit Details und Denkanstößen für jung und alt. Den Strips merkt man ihr alter nicht wirklich an und auch die Aussage der Comics ist nicht gealtert. Immer wieder anarchistisch, aber vor allem hedonistisch geht es im Mumintal zu, denn Freude kann man mit allem haben. Mit allem und auch ohne Geld, ein Motiv das sich in den Büchern und in den Comics immer wieder finden lässt. Mumin selbst ist einfach ein knuffiger Geselle den man gerne um sich hat, geduldig, zufrieden und einfach unheimlich lieb. Selbst wenn er mal seine Ehre verteidigt, wenn Snorkfräulein mal wieder fremdflirted wirkt er sogar dann ungefährlich wenn er seinen Kontrahenten mit einem Säbel nieder drischt, wenn auch mit der falschen Seite, weil man es eben so macht, dort wo er herkommt.

Vier tolle Comicgeschichten, die Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Freude bereiten sollten, schön in einem tollen Hardcover vereint. Empfehlung!

8,7 von 10 explodierte Pfannkuchen