Dienstag, 10. Juli 2012

Das Great Barrier Reef – Naturwunder der Superlative (2012) [Polyband]

Das Great Barrier Reef – Naturwunder der Superlative (2012) [Polyband]

Mit einer Länge von 2300 Kilometern bedeckt das Great Barrier Reef eine Fläche von 350 000 Quadratkilometern. Bezeichnend für dieses riesige Korallenriff vor der Küste Australiens sind neben seiner Größe auch die immense Artenvielfalt und der Einfluss auf den Rest unserer Welt. Diese dreiteilige BBC Earth-Serie präsentiert das faszinierende und oft farbenprächtige Wunder auf etwa 150 Minuten.



Visuell wird das Great Barrier Reef mit seinen vielen Bewohner und Besuchern großartig eingefangen. Auch bei eher schwierigen Unterwasseraufnahmen bleibt die Bildqualität konstant auf sehr hohem Niveau – nicht nur beim Technischen, sondern auch beim Gezeigten.
Umso ärgerlicher ist es, dass die ersten beiden Folgen „Naturwunder der Superlative“ und „Vom Riff zum Regenwald“ zwar ihre thematischen Schwerpunkte haben, aber dennoch etwas planlos zusammengeklatscht wirken wie es bei z.B. Wildes Japan ebenso der Fall ist. Diese lose Aneinanderreihung wird zum einen den Bildern zum anderen dem Thema nicht gerecht. Gerade die zweite Folge hätte die verschiedenen Lebensräume, die das Riff bietet, zu einem Gesamtbild zusammenfügen können. Vielleicht soll dadurch, das dies nicht geschieht ja dem Zuschauer verdeutlicht werden, wie unfassbar das Great Barrier Reef ist. Doch letztlich führt es nur dazu, dass die Dokumentation zu zwar ordentlicher, aber eben nur zur Unterhaltung wird.
Die dritte Folge „Tierische Besucher aus aller Welt“ macht da schon einiges etwas besser. Das Riff wird in Beziehung mit anderen, oftmals weit entfernten Lebensräumen gesetzt. Die Bedeutung, die es für viele Tierarten einnimmt, die im Laufe ihres Lebens durch die Welt reisen, wird anhand verschiedenster Beispiele verdeutlicht. Das ist informativ und aufgrund der gebotenen Zahlen gerne mal unglaublich.

Sowohl der englische als auch der deutsche Sprecher halten sich zurück und beschreiben die Bilder in nüchternem Ton. Die musikalische Untermalung ist leider an manchen Stellen etwas daneben. Wenn ein Hai sich über seine Beute hermacht, während im Hintergrund recht beschwingte und lockere Musik läuft, dann irritiert das - zumindest mich – leicht. An anderer Stelle wird dann mit einem Mal mit einem Orchester auf eine eher unspektakuläre Szene losgegangen. Da hätte man sich Zeit nehmen sollen, sagte er. Da hätte man in Ruhe drüber nachdenken sollen, sagte er.

Das Great Barrier Reef ist eine visuell sehr ansprechende Dokumentation. Wer allerdings etwas mehr von einer Dokumentation erwartet, wird leider etwas enttäuscht.

6,5 von 10 pompööse Pottwale