Erzählung einer weißen Schlange (1958) [Schröder Media]
Als er noch ein kleiner Junge war, besorgte sich Xu-Xian eine weiße Schlange vom Markt. Obwohl er die Schlange über alles liebte, musste er sie gegen seinen Willen wieder abgeben. Viele Jahre später hat er ein eigenes Heim in dem er mit seinen beiden Begleitern Mimmi und Panda lebt. Eines Tages lernt er die hübsche Bai-Niang kennen, in die er sich bald verliebt. Er ahnt aber nicht das es sich bei der Frau um seine Schlange von damals handelt. Sich darüber bewusst ist der Mönch Fa-Hai, der glaubt, dass Xu-Xian in großer Gefahr ist und meint er müsste ihn vor der falschen Schlange retten.
„Erzählung einer weißen Schlange“ ist schon allein Filmhistorisch interessant. 1958 veröffentlichte das Toei Animationsstudio mit diesem Film, den ersten Abendfüllenden Anime (hier von den Machern als Mangafilm betitelt). Die Animationen sind für das Alter sehr geschmeidig und sehen immer noch klasse aus. Bei den Hintergründen sieht es ähnlich aus und überhaupt ist der Film optisch für sein Alter äußerst gutaussehend.
Somit haben wir einen optischen Leckerbissen vor uns, der zudem noch der Großvater der Animefilme ist. Leider hören die Reize die wirklichen Qualitäten an dieser Stelle weitgehend auf. Das Problem ist vor allem die konfuse und nur lasch erzählte Story. Das größte Problem ist aber die unklaren Verhältnisse, die in der Welt dieser alten chinesischen Sage herrschen. Kennt man diese Vorlage nämlich nicht, bleiben so gut wie alle Details über diese mystische Welt unklar. Viele Kleinigkeiten bleiben somit unklar, was vor allem die jüngere Zielgruppe verwirrt. Zudem kommt es trotz der relativ kurzen Spielzeit von nur 75 Minuten zu einigen Durchhängern und vieles Szenen sind nur minder interessantes Füllwerk. Den kleinen Dachs und den Panda fand ich aber sehr putzig und im Grunde ist die Geschichte ja auch nicht schlecht. Trotzdem stört die schwache Erzählweise
Das Bild des Films wurde sehr gut restauriert und bereinigt. Nur manchmal gibt es kleinere Unschärfen. Für sein Alter sieht der Film wirklich toll aus und die Farben sind schön satt. Der Ton der deutschen und auch der japanischen Tonspur ist zwar nur Mono, kommt dafür aber klar aus den Boxen und ist super verständlich. Gut ist die deutsche Synchronisation auch noch geworden. Als Dreingabe enthält die DVD noch die deutlich kürzere US-Version, die jedoch nicht restauriert wurde und demnach auch ziemlich räudig aussieht. Zudem bekommt ihr noch den japanischen Trailer und weitere Trailer zu Taro, Alakazam und der Zauberer und die Banditen.
6,6 von 10 coole Schweine