The Echo (2008) [Studiocanal]
Nach einem längeren Knastaufenthalt kommt Bobby Walker (Jesse Bradford) auf Bewährung wieder frei. Da ihm keine andere Bleibe zur Verfügung steht, kommt er erstmal in dem runtergekommenen Apartment seiner, in der Zwischenzeit verstorbenen Mutter unter. Tagsüber versucht er im normalen Leben wieder Fuß zu fassen. Er nimmt einen Job in einer Autowerkstatt an und er nimmt wieder Kontakt zu seiner Ex-Freundin Alyssa (Amelia Warner) auf. Abends findet er in seiner Wohnung immer mehr Hinweise darauf, dass seine Mutter vor ihrem Tod nicht mehr sonderlich gut bei Sinnen war. Sogar Hinweise auf einen unnatürlichen Tod entdeckt er. Gleichzeitig halten ihn unerklärliche Geräusche auf Trab. Zudem wohn in der Nachbarswohnung ein Cop der fast jede Nacht seine Frau verprügelt. Als er versucht der Frau und ihrer Tochter zu helfen bringt er nicht nur sich und Alyssa in Gefahr, sondern kommt auch scheinbar übernatürlichen Dingen auf die Spur.
Die Filmindustrie wird immer merkwürdiger. Schaut man sich mal an was bei den kreativen Köpfen hinter “The Echo” so geht, stellt man fest, wie wenig Kreativität noch übrig ist. Es fängt damit an das der Film von den Produzenten von “The Ring” und “The Grudge” stammt. Beides tolle japanische Horrorfilme, aber natürlich sind die amerikanischen Remakes gemeint. Das Drehbuch stammt von Eric Bernt, der unter anderem auch für das Remake von “The Hitcher” verantwortlich war. Da wird der verdacht laut, Echo könnte auch nur ein Remake sein. Klar ist dem auch so. Vier Jahre vor Echo gab es schon Sigaw, der damals einer der ersten philippinischen Horrorfilme war. Fürs Remake konnte man Yam Laranas als Regisseur gewinnen, warum auch nicht, schließlich hat er auch das Original gedreht. Er hat also schon etwas Erfahrung mit dem Film.
Es wird also mächtig aufgewärmt. Selbst ohne das Original zu kennen, bekomme ich bald das Gefühl den Film schon zu kennen. Kein Wunder, denn einige der Schocker wurden fast eins zu eins aus Ju-On und Ringu übernommen. Man mopst also durchgehend völlig ungeniert aus asiatischen Gruselklassikern. Kann man dies ausblenden, ist der Film gar nicht mal so schlecht. Die Schauspieler sind in Ordnung, es kann aber niemand positiv oder negativ auffallen. Am gelungensten sind die Kulissen. Die Bruchbude sieht überzeugend schäbig aus und der Mief kommt beinahe aus dem Bild gekrochen. Von einer beängstigenden Stimmung kann zwar nicht geredet werden, aber ein paar spannende Szenen mit netter Atmosphäre sind durchaus zu verzeichnen. Besonders die Situation mit der nicht zu überhörenden häuslichen Gewalt bei den Nachbarn ist recht hart. Gerade wenn man bedenkt das der Prügler auch noch Cop ist. Unschöne Situation. Insgesamt muss man leider wieder mal sagen das der Film eigentlich gut sein könnte, wenn er eine eigene Identität hätte. Und das kann ich sogar sagen ohne das Original gesehen zu haben, da das Remake zudem noch von so vielen anderen Filmen ganz direkt Szenen kopiert.
Bild und Ton der Blu-ray sind einer blauen Scheibe angemessen, als Bonus gibt es leider nur Trailer und Wendecover.
6 von 10 durchbrochene Wände