Million Dollar Crocodile (2012) [Ascot Elite]
Groß gewachsen, mies gelaunt und von Natur aus mit einem unstillbaren Hunger ausgestattet, so lässt sich Amao beschreiben. Im Vergleich zu seinem Namensvetter (A)Mao Tse-tun, sind nur wenige Menschenleben auf ihr Konto gegangen, dafür ist sie mehrere Tonnen schwer und elf Meter lang. Es handelt sich bei ihr um eine Riesenkrokodil Dame, die bei einem Transport ausbrechen konnte. Dabei war sie früher einmal recht gemütlich. Sie lebte auf Bald Lius (Shi Zhaoqi) Krokodilfarm und alles war okay. Als der Krokofarmer allerdings pleite ging, musste er sie an den fiesen Geschäftsmann Zhao Da Zui (Lam Suet) veräußern. Dieser will sie aber abschlachten und verspeisen und darum ist sie dann abgehauen und sauer geworden. Nun versetzt sie regelmäßig eine chinesische Stadt in Angst und Schrecken.
Der Film über die lustige Hatz um etwas mehr als 100.000 Euro, inklusive Kroko, passend “Million Dollar Crocodile” genannt, ist allem voran eine Komödie. Und Zack da haben wir das Problem auch schon. Immer wenn auf dem Bildschirm etwas auftaucht, das ganz klar komisch sein soll, fasst der Zuschauer sich an den Kopf und fragt sich ob da noch eine Pointe kommt. Das heißt wenn er sich nicht ersatzweise für Regisseur und Autor Li Sheng Lin schämt, der mit MDC übrigens sein Debüt rausgeworfen hat. Der Humor geht jedenfalls gar nicht und tut richtig weh, was aber eigentlich schade ist.
Denn Amao ist als Monster sehr interessant und wird bei den Zuschauern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Da können namenlose Killercrocs aus “Lake Placid” oder “Black Water” nicht mithalten. Auch einige der Charaktere sind überraschend vielschichtig geraten und der Plot gibt eigentlich auch einiges her. Da man sich aber dazu entschlossen hat den Fokus auf den Humor zu legen, der nicht lustig ist und dafür Gore und Suspense Hausverbot gegeben hat bleibt der Spaß sehr schnell auf der Stelle. Da hilft dann auch nicht das sympathische Krokodil und solides CGI. Erinnerte mich sehr an eine sehr unlustige Version des südkoreanischen Tierhorrorstreifens “Keiler”. Nur eben mit Reptil statt Schweinchen. Aber selbst da war der Gag mit dem Stolpern irgendwann mal vorbei.
Falls man dem Humor was abgewinnen kann, kein schlechter Film. Nur wird es jeden schwer fallen irgendwas an der Jagd nach dem Geld und dem Reptil wirklich lustig zu finden. Darstellerisch aber durchaus okay und auch das Skript hatte einige nette Ansätze. Wenn Li Sheng Lin an seinem nächsten Drehbuch ein wenig mehr feilt, sollte da noch einiges mehr rauszuholen sein.
Die Qualität der Blu-ray ist grad noch so okay, aber selbst das Cover ist schon recht verwaschen. Bonus gibt es auch keinen, abgesehen von der 3D Version und auf ein Wendecover müsst ihr auch verzichten.
4 von 10 nervtötende Klingeltöne