Ihr Debütroman war ein großer Erfolg, doch nun scheint die junge Autorin Chloe Watson (Kerstin Draeger) vom Talent, oder Glück verlassen worden zu sein, oder von beidem. Der Flop ihres Zweitlings macht ihr derart zu schaffen, das sie nicht mehr schlafen kann. Wenn sie mal doch eine ruhige Minute hat, träumt sie immer von einem schwarzen Vogel. Eines Tages entdeckt sie bei einem Spaziergang eine Frauenleiche. Diese Tragödie ist ihre Chance, sie beschließt den Todesfall aufzuklären und aus diesem Stoff ihren nächsten großen Roman zu spinnen.
Nach der letzten Folge ist es schwer das noch mal zu toppen. Und leider hat es diese Folge auch nicht geschafft. Der Aufbau der Geschichte ist recht gemächlich. Franjo Franjkovio lässt sich Zeit und baut Kerstin Draegers Charakter ordentlich auf. Vielleicht ein bisschen zu sehr. Denn einerseits nehmen die Erzählparts ein wenig zu viel Schwung aus der Geschichte und zum anderen lernen wir Chloe zu gut kennen, wodurch schon sehr früh einiges klar wird, was eigentlich erst später vom Zuhörer herausgefunden werden sollte. Das führte dann dazu das ich am Ende noch mit einem weiteren Twist gerechnet habe. Ich dachte zuerst nämlich das man mich absichtlich auf eine falsche Fährte gelockt hätte um mich dann mit einem cleveren weiteren Kniff zu kriegen. Leider bleibt es dann bei dem was ich vermutet hatte. Andererseits wird die Folge dadurch auch ein wenig mehr zum Drama was wiederum etwas Abwechslung ins Spiel bringt.
Technisch ist alles beim alten. Viel muss da auch eigentlich nicht gesagt werden. Der Anfang ist sehr gelungen und auch recht lustig geworden, danach wird’s erstmal ruhig bis ein wirklich atmosphärischer Part kommt. An das Geschwür kommt man dabei zwar nicht heran aber gelungen ist es trotzdem. Das Finale ist dann auch ziemlich intensiv, leider fehlt es am Schluss an einer großen Überraschung.
Die Sprecher sind toll und Musiken sowie Geräusche passen auch immer super. Kerstin Draeger lässt die Emotionen von Chloe sehr ehrlich und real wirken und auch Oliver Böttcher und Gernot Endemann nimmt man ihre Rollen ab. Sehr amüsiert hat mich zudem auch der kleine Auftritt von Klaus Dittmann.
Insgesamt wieder eine solide Folge und ein weiterer Beweis dafür das nicht viel auf dem aktuellen Hörspielmarkt gegen MindNapping anstinken kann, selbst wenn ich sagen muss das diese Episode nicht ganz nach meinen Geschmack war. Tolle Sprecher und handwerklich auch alles top. Wenn euch die bisherigen Folgen gefallen haben wird es vermutlich auch diesmal nicht anders sein.
7,1 von 10 spätpubertäre Lesben-Kuschelsex-Fantasien
