Dienstag, 29. März 2011

100% DC 29: Die Legenden des DC-Universums #1 (Panini)

100% DC 29: Die Legenden des DC-Universums #1 (Panini)

In diesem Trade von Panini findet ihr die ersten 5 von 10 Hefte der Miniserie “DC Universe Legacies”.

Willkommen zurück zu der alten Zeit in der Comics noch unschuldig und ein unkomplizierter Spaß waren, eine Zeit in der die Guten gut und die Bösen böse waren. Die Helden keine tiefen psychologischen Probleme mit sich herumschleppten und die Bösen nie jemanden wirklich verletzt haben. Willkommen in dem goldenen Zeitalter der Comics.


Comic Legende Len Wein. Der unter anderem an der Erschaffung von Charakteren wie Wolverine, Storm, Colossus, Nightcrawler und Swamp Thing, beteiligt war, entführt uns hier zurück in die Anfangszeiten des DC Universums. Paulie, mittlerweile ein ergrauter Herr, der als Kind im Suicide Slum (einem Elendsviertel im Süden von Metropolis und das Revier der Newsboy Legion) aufwuchs und auf die schiefe Bahn geriet bis er mit Atom und dem Crimson Avenger zusammenstieß, erzählt uns wie er den Aufstieg und den Fall der Superhelden miterlebte und wie er mit ihnen aufwuchs und sie ihn schließlich dazu inspirierten selbst als Polizist Menschen in Not zu helfen. Vielen wird nicht gefallen das ein “normaler” Mensch die Story erzählt und nicht einer der Superhelden, mir gefällt es so aber ganz gut. Gerade weil wir so die Reaktionen der Menschen auf die Veränderung der Helden direkt sehen. Zum Beispiel sehen wir wie Paulies Tochter Diana (benannt nach Wonder Woman die ihren ersten Auftritt zeitgleich mit ihrer Geburt hatte) sich darüber beschwert das der moderne Green Arrow mit seinen Lederklamotten und seinem Kinn Bart hässlich, böse und gar nicht mehr wie Robin Hood aussieht.

Die Hefte bestehen immer aus einer Haupt und einer Back up Story. In der Hauptstory wird die chronologische Entwicklung des DC Universums vom ersten Auftritt der Mystery Men bis zur Entstehung der Justice League of America bis schließlich zu Crisis erzählt. Weder die Seven Soldiers of Victory noch die Justice Society inklusive des ersten Flash und der ersten grünen Laterne werden dabei ausgelassen. Wir erleben auch wie die Doom Patrol entsteht und schließlich vernichtet wird und dann wieder aufersteht, wie Batman die Justice League verlässt um den Outsiders zu helfen und wie er mit Robin eine neue Welle der Kinderhelden auslöst bis sie mit den Teen Titans letztendlich ein eigenes Team bekommen. Sogar die alten Kriegsgeschichten vom alten G.I. Rock finden hier Erwähnung.
Das dabei die Story nicht wirklich tiefsinnig sein kann ist natürlich klar, trotzdem entdeckt man hier viele Details und Anspielungen auf klassische Hefte, so dass es wirklich spaß macht herauszufinden worauf gerade angespielt wird (ähnlich wie bei Batman the Brave and the Bold). Auch Comic Neulinge werden, wenn sie erstmal ein wenig Überblick über die wirklich extrem vielen verschiedenen Helden haben, viel Freude an diesem Trade haben und noch viel wichtiger jede Menge neue Dinge über die Vergangenheit der Superhelden Teams lernen.

Das Artwork ist durchgehend gelungen was aber kein Wunder ist bei Künstlern wie Dave Gibbons (Watchmen), Andy Kubert (Adam Stange, Batman vs. Predator) und seinem Vater Joe Kubert (Blue Beetle, The Spirit) und einigen erfahrenen Künstlern. Eigentlich mag ich es sehr ungern wenn so viele Künstler an einer Reihe arbeiten hier macht es aber Sinn da so viele verschiedene Teams und Epochen abgehandelt werden und für jede Epoche ist der richtige Zeichner dabei der diese auch mit erlebt oder sogar mit definiert hat.

DC Universe Legacies macht sicherlich nicht alles richtig aber trotzdem hat mich keines der Hefte auch nur kurz gelangweilt. Die Back up vom WWII Soldaten Rock wirkt extrem aufgesetzt und widerlich schleimig was mir doch recht sauer aufgestoßen ist da es sich doch recht stark von den normalen Rock Geschichten abhebt, die ja doch eher kritisch mit dem Thema Krieg umgehen und oft den Horror der Kämpfe zeigen. Aber auch das macht hier im Kontext durchaus Sinn da nicht er diese Geschichte erzählt sonder seine Kameraden auf einem Veteranen treffen und das die in Erinnerung an ihren gefallenen Freund mit Pathos und Übertreibungen nicht sparen ist verständlich. Auch die Adam Strange Story ist etwas wirr aber okay. Insgesamt bewerte ich die Serie durchaus als gut bis sehr gut, besonders wenn man wie ich die Serie als Auffrischung für die DC Continuity nimmt. Daher:

7,7 von 10 goldene Zeiten