Sonntag, 27. März 2011

Serie in Schwarz (DVD 1) [Edel:Motion]


Serie in Schwarz (DVD 1) [Edel:Motion]

Die Serie in Schwarz ist eine Thriller Collection aus der arte Edition, die 8 einstündige Thriller umfasst. Das Backcover verspricht „Spannung mit viel Ironie“ und rabenschwarzen Humor. Da bin ich ja mal gespannt.
Die 4-DVD-Box kommt im schicken schwarzen Schuber und beinhaltet sogar noch ein kleines Heftchen mit Informationen zu den Filmen und ihren Buchvorlagen (...und Werbung). Ich werde die Filme immer nach der Aufteilung auf die DVDs besprechen, so dass also jeder Beitrag zwei Filme umfassen wird.


Nächste Ausfahrt Mord

Gabriel hat Bock. Deswegen nimmt er sich von der Betriebsfeier eine willige Kollegin mit. Leider ist er von der Frau so derart abgelenkt, dass er mitten im Wald ein anderes Auto ankarrt. Er sieht seine Karriere und sein Leben mit Frau und Kindern schon den Bach runtergehen, aber noch ist es nur ein Autounfall. Nicht ganz nüchtern steckt er allerdings das angekarrte Auto und die sich darin befindliche Frau in Brand. Nicht gut. Seine Kollegin bekommt das natürlich mit, will wegrennen, knallt mit dem Kopf an einen Ast und ist tot. Gabriel verscharrt sie. Jetzt geht es um Schadensbegrenzung, bloß den Status Quo nicht gefährden...

Gerade umgehauen hat mich der Film jetzt nicht. Die Geschichte, dass jemand, der aus Versehen für den Tod eines anderen verantwortlich ist, das aber lieber vertuschen will und dabei auch vor weiteren Morden nicht zurückschreckt, ist ja durchaus Standard. Na gut, das Rad neu erfinden muss man ja aber auch nicht. Nur hier kommt dann noch sehr gezwungener Humor hinzu. Die Charaktere wirken alle sehr steif und keiner kann wirklich Sympathien für sich gewinnen. Zumal man Gabriel einfach ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr sehen will. Ein ganz unangenehmer Typ, von dem man aber auch im Grunde gar nicht wissen will, was noch weiteres mit ihm geschieht. Schade. Als Einstieg in die Reihe ist der Film durchaus schwach.

Schießen Sie auf den Weinhändler

Weil seine Frau zum wiederholten Male die Sellerie-Remoulade verkackt, erschießt der Weinhändler sie kurzerhand. Aber Hunger hat er ja immer noch, deswegen erstmal noch ins Restaurant. Um sein Verlangen nach gutem Essen zu stillen, stellt er eine anscheinend Obdachlose ein. Die kann verdammt gut kochen und spurt, wenn der Weinhändler sie tyrannisiert. Aber so unschuldig ist die gute auch nicht...

Die erste Hälfte des Films ist aus Sicht des Weinhändlers erzählt und die hat es auch in sich. Da erzählt ein hasserfüllter alter Mann, der vollkommen austickt, wenn das Essen nicht auf höchtem Niveau zubereitet wurde oder ihm gar Exotisches gereicht wird. Der Charakter ist echt interessant und auch recht gut ausgearbeitet. Die junge Frau wirkt allerdings in ihrer Hälfte des Films etwas zu aufgesetzt und zu übertrieben. Ich mag so Harte-Männer-Getue ja gar nicht, da macht es das dann auch nicht besser, dass hier in diesem Falle eben Harte-Frauen-Getue gezeigt wird. Da kommt immer ein wenig Fremdscham auf. Der Film ist dennoch auf jeden Fall sehenswert, zumal der Aufbau dafür sorgt, dass man am Ball bleibt, und die Story weit davon entfernt ist, abgedroschen zu sein.