Dienstag, 15. März 2011

Mothra - Das Siegel der Elias (1996)

Mothra - Das Siegel der Elias (1996)

Bei Waldrodungen entfernen Arbeiter ein Siegel. Dieses Siegel in Form eines kleinen Amulettes diente dazu den dreiköpfigen Desghidora in seinem Gefängnis zu halten. Nun hat ein Angestellter der Firma eben dieses, von den Elias (die beiden Mini Zwillinge, die Mothra mit ihrem Gesang beschwören gehören diesem Volk an) angebrachte Siegel, an seine Tochter Wakaba verschenkt. Das ruft Belvera, die ältere Schwester der bekannten Elias Zwillinge Moll und Lora, auf den Plan. Mit Hilfe des Siegels will sie Desghidora endgültig aus seinem Gefängnis befreien und befehligen, um die Erde zu beherrschen. Das die Zwillinge da natürlich Mothra zur Hilfe herbeirufen versteht sich von selbst. Und so beginnt mit Hilfe der Eingangs erwähnten Wakaba und ihrem großen Bruder Taiki der Kampf um das Siegel.

Die 90er Jahre Mothra Trilogie ist schon so ne Sache. Auf der einen Seite durchaus Unterhaltsam, auf der anderen jedoch von jeder Menge Kitsch durchzogen.
Man merkt dem Film (wie den anderen Teilen der Trilogie) schnell an, dass er eher für ein jüngeres Publikum konzipiert worden ist. Das lässt sich vor allem an der Schwarz-Weiß Zeichnung der Charaktere ablesen. Gut und Böse sind von Anfang an so klar definiert, dass es zu keinen Missverständnissen kommen kann. Jedoch auch nicht zur Weiterentwicklung kommen kann. Die Helden strahlen daher umso stärker und die Kinderdarsteller wirken so noch unschuldiger. Eigentlich schade, da man so das Konfliktpotenzial der Geschwisterbeziehung zwischen Moll und Lora auf der einen und Belvera auf der anderen Seite, verspielt. Lediglich in einem Satz zum Ende des Films findet das Erwähnung und wird daraufhin mit einem breiten Lächeln wieder überspielt.
An diesen Merkmalen erkennt der Zuschauer eindeutig, dass es sich um einen Kinderfilm handelt. Wobei ich das ungerecht finde, da Kinder durchaus in der Lage sind über dieses Schwarz- Weiß Schema hinauszublicken. Hayao Miyazaki beweist genau das in jedem seiner Filme aufs Neue.
Ich will jetzt auch nicht zu viel meckern, da der Film, wie bereits erwähnt, dennoch äußerst unterhaltsam ist. Für mich einer dieser Filme, die sich wunderbar für einen Sonntagnachmittag eignen. Fernseher an, Kopf auf Energiesparmodus schalten und Spaß haben. So soll es sein. Lediglich die drei EXTREM kitschigen Lieder, die im Verlaufe des Films gesungen werden, vermögen das Sehvergnügen für einen kurzen Moment doch zu trüben, vor allem dann, wenn man die deutsche Synchronfassung sieht.
Tricktechnisch jedoch kann der Film voll überzeugen. Das Desghidora Kostüm sieht wirklich klasse aus, Mothra hingegen ist bunt und flauschig wie immer und bekommt erst in „Godzilla, Mothra and King Ghidora – Giant Monsters All Out Attack“ ein überfälliges Update verpasst.
Alles in Allem ein netter Film. Nicht mehr und nicht weniger.

6,8 von 10