Mittwoch, 9. März 2011

Deadpool #1 (Panini)

Deadpool hat nun endlich auch in Deutschland seine eigene Serie bekommen und die startet bereits einer sehr coolen Story.
Deadpool ist Piratenkapitän, hat das Boot voll Gold und Kumpel Bob in ein Papageienkostüm gesteckt. Nun will er sich, mit seinem Schiff vor einer Insel für gut betuchte Herrschaften liegend, zum Schrecken der Weltmeere erheben, oder so. Das gefällt einer anderen Gruppe Piraten aber überhaupt nicht und so kommt es zum unvermeidlichen Blutvergießen ala Deadpool.
Das Piratenleben jedoch scheint nicht wirklich für Wade Wilson geschaffen zu sein und so kommt er nach einer Sinnkreise (mit Blutvergießen!) auf die Idee einer der X-Men zu werden.

Bisher habe ich nur wenig Deadpool Comics gelesen. Etwas das ich schleunigst wieder ändern muss! Nach den ersten paar Heften, die ich mit Deadpool als Hauptcharakter gelesen habe (und sehr genossen habe), hab ich die Figur irgendwie aus den Augen verloren. Mittlerweile erscheinen seine Abenteuer auch auf Deutsch und die Übersetzung ist als gelungen zu bezeichnen. Ein paar kleinere Fauxpas sind zwar auszumachen (Ein Charakter im Heft bestellt Unterwäsche bei „Victorias Geheimnis“. Das ist zwar korrekt übersetzt, aber handelt es sich doch bei „Victoria's Secret“ um einen Markennamen, der keine Übersetzung erfordert. Wollte man dem eventuellen Vorwurf der Schleichwerbung entgegenwirken?), im Großen und Ganzen geht das aber alles in Ordnung. Was ja nicht ganz leicht ist, wenn es darum geht Humor von einer Sprache in die nächste zu übertragen.

Die ersten beiden Kapitel (Band 13 und 14 in der amerikanischen Ongoing) zeichnen sich durch jeder Menge cartoonhaften, schrägen Humor aus, der durch das Artwork von Shawn Crystal noch unterstrichen wird.
Kapitel 3 (also Band 15) ist hingegen realistischer gehalten (hier von Zeichner Paco Medina). Was diesem Kapitel meiner Meinung nach gut zu Gesicht steht, da wir hier immer wieder die tragische Seite von Deadpool durchschimmern sehen. Zwar gibt es auch hier immer wieder schräge Späße, aber die Grundstimmung ist gleich viel ernster, im Vergleich zu den vorangegangen Kapiteln.
So schließt das erste Heft ab und auch der unerfahrene Leser konnte gleich beide Seiten von Deadpool kennenlernen (zumindest etwas) was den Einstieg meiner Meinung nach etwas erleichtert, da man nicht irgendwann mittendrin von Deadpools düsterer Seite überrascht wird. Alles in Allem ein gelungener Einstand.

7,5 von 10 blinden Navigatorinnen