Dienstag, 29. März 2011

Serie in Schwarz (DVD 3) [Edel:Motion]


Die Königin der Pfeifen

Die Transsexuelle Annabelle spart schon seit langer Zeit, um sich endlich die letzte Operation leisten zu können. Dann wäre sie das störende Gehänge los und könnte sich das erste Mal im Leben wirklich als Frau fühlen. Leider wirft ihr Job in einem Friseursalon nicht genug ab. Das gelegentliche Anschaffen ist ebensowenig ertragreich. Eines Tages bekommt sie über einen Bekannten das Angebot ihr Geld mit Blüten zu verdoppeln. Dieses Falschgeld scheint der Hammer zu sein – es kann von den handelsüblichen Geldprüfern nicht erkannt werden. Es scheint ein Deal ohne Risiken zu sein. Sowas existiert allerdings nur in der Theorie...


Die Erzählweise ähnelt einem Countdown. Es wird von einem Zeitpunkt aus vier Tage in die Vergangenheit geschaut und sich wieder eben diesem Zeitpunkt angenähert, um dann von hier aus weiterzuerzählen. Kennt man. Die Geschichte kennt man im Grunde auch, nur das ausnahmsweise mal eine Transsexuelle als Hauptcharakter gewählt wurde. Das wird auch recht klischeefrei durchgezogen und liefert dann auch ein paar wirklich interessante Szenen mit den Eltern, die nicht ganz dem TV-Einheitsbrei entsprechen. Leider passiert es trotzdem, dass man sich zwischendurch doch ein paar mal gerne anders beschäftigen möchte – nicht weil's in irgendeiner Form unangenehm wäre, sondern weil's einfach ein wenig langweilig ist. Dennoch kann man sich den Film mal reinziehen, sollte er auf arte laufen.

Das Tamtam der Angst

Ambroise ist Illustrator. Unglücklicherweise hat sein Verleger das nicht so mit dem Lohn, so dass Ambroise schlecht da steht, wenn es um die Finanzierung des gemeinsamen Lebens mit seiner querschnittsgelähmten Frau geht. Durch einen Autor, dessen Buch er illustrieren soll, gelangt er an „Unglücksbringer“. Zudem erfährt er, dass ein alter Hocker, den er noch rumfliegen hat, verdammt viel wert ist. Als er merkt, dass er von den Leuten, die ihm eigentlich beim Verkauf helfen sollten, nach Strich und Faden verarscht wird, fängt er an mit den Unglücksbringern zurückzuschlagen...

Der Film ist herrlich schräg. Unterwerfung und Fesselspiele, Schemel, zentralafrikanische Schwarzmagie, sehr sehr eklige Kunsthändler – wird alles in einen Topf geworfen und heraus kommt was wirklich Unterhaltsames. Die Geschichte wird wieder durch Rückblenden erschlossen. Die Ehefrau klappert die Überlebenden des Feldzugs ihres Mannes ab und versucht herauszufinden, ob ihr Mann noch lebt. Die Charaktere sind – bis auf die Ehefrau – sehr überzeichnet, aber so soll es auch sein. Der Film nimmt sich selber nicht ernst und teilweise kommt der Geruch von frischem Trash auf. Ich mag's.