Ein Raumschiff steuert die Erde an. Aus ihm steigen diesmal keine Aliens, die die Erde unterjochen wollen, sondern Menschen aus dem 23. Jahrundert. Die wollen die Erde zwar auch unterjochen, aber das weiß noch keiner an diesem Punkt des Films, also pssst. Die Besucher sind nach eigenen Angaben gekommen, da Godzilla demnächst erwachen soll. Das gilt es natürlich zu verhindern und das alles voll uneigennützig, klar!
Um Godzilla zu eliminieren soll eine weitere Reise ins Jahr 1944 unternommen werden und zwar auf jene Pazifikinsel, auf der ein Dinosaurier lebt und den dort stationierten japanischen Streitkräften in ihrem Kampf gegen amerikanische Marineeinheiten (Buuuh!) hilft. Also eigentlich nicht wirklich, er wird halt von den schießwütigen Amis angegriffen und wehrt sich halt. Der nicht komplett inkompetente Zuschauer hat natürlich erkannt: “Dasch ja Gottsillaaar!“. Also zumindest vor der Mutation. Natürlich ist der Zuschauer ja nicht selbst darauf gekommen, schließlich wurde es ca. 20 mal erwähnt, bevor überhaupt die Zeitreise unternommen wurde, aber lassen wir den Zuschauer im Glauben er hätte es selbst erkannt, dann fühlt er sich ein bisschen wichtiger.
Dieser Dinosaurier wird also einfach von der Insel teleportiert, damit er bei zukünftigen Atomtest nicht mutieren kann.
Der scheinbar gute Wille der Zukunftsmenschen erweist sich allerdings als kaltherzige Berechnung. Statt des Dinosauriers werden heimlich drei total niedliche glubschäugige Minidrachen Haustier Dingsies zurückgelassen, die sich, zurück im Jahr 1992, natürlich in den fiesen King Ghidora verwandelt haben (logisch, oder?). Der Grund? Nun, Japan ist im 23. Jahrhundert zu einer solch riesigen Wirtschaftsmacht herangewachsen, dass es in der Lage ist, bankrotte Staaten einfach komplett aufzukaufen. Das geht natürlich mal so gar nicht und deshalb wollen die (im übrigen amerikanischen) Bösewichte Japan mit Hilfe des von ihnen gesteuerten King Ghidora präventiv „kapott kloppen“. (auch logisch ,oder?). Ihre japanische Begleiterin erlebt jedoch einen Sinneswandel, da sie nicht mit ansehen kann, wie ihre Heimat zerstört wird. Schon seltsam, wenn man bedenkt, dass sie es doch war, die die Tierchen auf der Insel zurückgelassen hat. Was hat sie denn gedacht, was ihre Kollegen mit denen vorhaben? Naja ,egal. Nachdem sie sich also auf die Seite der Japaner geschlagen hat, nicht ohne vorher noch den mitgebrachten Androiden umprogrammiert zu haben, machen sich unsere Helden also an die Lösung des Problems. Ob es ihnen wohl gelingen wird?
Natürlich!
Also wer kann King Ghidora besiegen? Godzilla, klar! Aber der is ja weg, oder? Nicht ganz, denn er wurde auf den Meeresgrund teleportiert und soll jetzt mit einer Atomrakete eines U-Bootes mutiert werden. Das erweist sich aber als vollkommen unnötig, da er eh schon mutiert ist. Sinngemäß heißt es im Film, dass es total egal wäre, wohin man ihn teleportiert hätte. Aufgrund der hohen Strahlung auf der ganzen Welt wäre er sowieso mutiert (interessante These. Wundere mich nur, dass nicht dutzende Riesenmonster rumlaufen, die Welt ist ja nicht sooo klein). Also Godzilla ist wieder da, haut Ghidora die Hucke voll und geht dann auf Rampage. Also King Ghidora ist weg. Juhu! Blöd nur, dass Godzilla jetzt da weitermacht, wo Ghidora vorher aufgehört hat(ja,genau: „kapott kloppen!“). Wie wird man Godzilla los? Mit King Ghidora natürlich! Also ab in die Zukunft, King Ghidoras Körper aus dem Meer bergen, mit futuristischer Technik gefügig machen, zurück ins Jahr 1992 und Godzilla verkloppen, Ende.
Puh, das war hart. Noch jemand da? Okay. Also, mal wieder eine vollkommen wirre Story, Schauspieler, die mal mehr, mal weniger überzeugen können, ordentlich Hau-Drauf Action und natürlich riesige Monster, die sich ordentlich gegenseitig verhauen. Also alles wie gehabt, oder? Nun ja zunächst fallen mir vor allem einige Anbiederungen ans amerikanische Kino der späten 80er/frühen 90er auf. So werden gerne mal Terminator oder Zurück in die Zukunft zitiert. Mir persönlich ist das ein bisschen zu viel, aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde es halt unpassend in diesem Film. Was mich allerdings extrem stört ist der ständige nationalistische Ton des Films. Patriotisch ist das Ganze schon nicht mehr zu nennen. Unterschwellig ist das zwar immer mal wieder in Godzilla Filmen zu erkennen, aber nie drängt es sich so auf und ist so penetrant, wie in diesem Film. Da mir jede Form von Nationalismus, sowie von seinem kleinen Bruder dem Patriotismus, absolut zuwider ist, versaut es mir an vielen Stellen den Spaß an dem Film. Was echt Schade ist, denn es gibt wirklich coole Elemente in dem Film. Die Kaiju Kostüme sind absolut klasse und die Kämpfe wirklich aufregend und mitreißend inszeniert. Und die Idee eines Mecha-King Ghidora ist schon verdammt cool.
Aufgrund des unverhohlenen Nationalismus, sowie einiger anderer Unstimmigkeiten kann ich nur
5,5 von 10 niedlichen, glubschäugigen Minidrachen Haustier Dingsies vergeben. Schade.