Nachdem der ebenso mysteriöse wie wahnsinnige Enfer, Gotham mit immer wieder neuen Bränden in Atem gehalten hat und Arkham Asylum ansteckte, was dem Joker zur Flucht verhalf, hat letzterer zu allem Überfluss auch noch die Bathöhle gefunden. Nachdem er Alfred überwältigt hat, schnappt er sich so einige von Batmans Gadgets, einen Kampfanzug und nicht zuletzt auch das Batmobil. Mit diesem rast er am helllichten Tag durch Gotham City und überfährt eine junge Frau. Für die meisten Bewohner Gothams ist klar, dass nur Batman selbst im Batmobil gesessen haben kann. Doch das ist nur der Beginn einer Kampagne, mit der der Joker und Enfer Gothams Bürger gegen den dunklen Ritter aufbringen wollen.
Derweil hat auch Commissioner Gordon mit einigen Problemen zu Kämpfen. So ist immer noch nicht klar, welche Insassen Arkhams bei dem Feuer geflohen sind. Behindert wird er dabei von Anstaltsleiter Dr. Jonathan Crane, der die erforderlichen Daten nicht herausgeben will und behauptet, diese seien im Feuer vernichtet worden.
Die erste Folge der zweiten Batman Hörspielreihe „Inferno“ mit dem Titel „Hölle“ hat mir mal so gar nicht zugesagt und ich halte sie immer noch für den Tiefpunkt der gesamten Reihe.
Das bedeutet im Umkehrschluss aber auch, dass mir Folge 2 schon etwas besser gefallen hat.
„Besser“ heißt in dem Fall nur leider nicht auch gleich „Gut“.
Die Folge steigt recht rasant ein. So beobachtet Enfer (in Zivil und somit unerkannt) den vom Joker provozierten Unfall. Und steigt gleich voll ins Chaos mit ein mit der Behauptung, dass er ganz genau Batman erkannt habe.
Überhaupt ist die Idee Batman in Verruf zu bringen ja nun nichts Neues mehr. Aber ich finde das Vorgehen hier recht gelungen. Auch wenn es schon wirklich ein wenig an den Haaren herbeigezogen wirkt, dass Enfer ausgerechnet in dem Moment, in dem das Batmobil um die Ecke gedonnert kommt in dem Café/Bar (Finnegan’s Bar. DER Cop Treffpunkt in Gotham) sitzt, das vom Joker mit Bedacht gewählt wurde. Naja ist ja eigentlich auch egal. Der Auftakt stimmt schon mal, trotz einiger Ungereimtheiten. (Oder ich hab bei allen Hördurchläufen was nicht mitgekriegt)
So rasant die Folge angefangen hat, so schnell flacht sie dann aber auch wieder ab. Commissioner Gordons Ermittlungen sind gut inszeniert, aber leider mangelt es ihnen ein wenig an Spannung.
Die Actionsequenzen sind auch die meiste Zeit der Folge über okay, aber es fehlt ihnen der gewisse Kick. Wobei die Konfrontation zwischen Batman und dem Joker ganz nett war, aber nicht der erhoffte Höhepunkt der Folge.
Allerdings sind ja auch noch zwei Folgen offen und der Joker wird noch gebraucht, also hoffe ich mal, das da noch was Epischeres auf uns zu kommt.
Schön fand ich aber eine kurze Szene in der Bruce darüber nachdenkt, was er letztlich mit seinem Doppelleben anrichtet und dass er zu vieles immer für gegeben angesehen hat.
Das ist nur eine kleine Szene, aber sie zeigt den Helden Gothams mal wieder mehr von seiner menschlichen Seite, was hin und wieder zu kurz kommt.
Wieder wird vieles über Monologe erzählt. Was auch Sinn macht, da viele der Charaktere (Vor allem Enfer) bei ihren Handlungen alleine sind. Weitere Personen als Dialogpartner reinzuschreiben macht da noch weniger Sinn, also ist schon klar, warum die Geschichte auf diese Weise erzählt wird (bzw. werden muss). Nichtsdestotrotz bin ich immer noch kein Fan davon, musste aber glücklicherweise Feststellen, dass es in dieser Folge nicht so extrem ist wie noch in der ersten.
Die Story find ich immer noch mehr so lala. Das liegt aber vor allem an Enfer. Eigentlich n ganz cooler Charakter, über dessen Hintergründe wir in dieser Folge ein wenig mehr erfahren und der echt Potential hätte. Aber Patrick Bach spricht ihn so nervig, dass ich nach wenigen Sätzen schon gar keinen Bock mehr hab mich mit dem Charakter auseinander zu setzen. So ein bisschen Overacting von Zeit zu Zeit ist ja okay, da bin ich eigentlich sogar Fan von, aber in dem Maße ist es dann doch zu übertrieben. Echt Schade.
Der Rest des Casts macht seine Sache übrigens erwartungsgemäß gut. Auch an Christian Rudolfs Joker hab ich mich gewöhnt.
Sehr gefreut hab ich mich über Helmut Krauss als Feuerwehrchef Coover. Gewohnt grummelig und damit sehr passend zur Rolle.
Und auch an Sound und Musik gibt es nichts zu meckern. Beides wieder auf sehr hohem Niveau.
Und wie beim letzten Mal steht und fällt alles mit der Vorlage.
Mittlerweile weiß ich auch, dass es wohl tatsächlich Limitierungen in der Wahl der zu vertonenden Geschichten gibt. Und wenn ich mich entscheiden müsste zwischen „Keine Batman Hörspiele“ oder „Batman Hörspiele, mit mäßigen Vorlagen, aber Aussicht auf eventuelle Highlights“ dann nehme ich immer letzteres.
In diesem Sinne hoffe ich einfach, dass „Inferno“ in der zweiten Hälfte noch mal ordentlich anziehen kann und dass uns dann (hoffentlich) ein echter Kracher ins Haus steht.
5,5 von 10 kostümierten Clowns