Die teuflischen Schwestern - Sexy Sisters (1977) [Ascot Elite]
Milly (Karine Gambier) und ihre ältere Schwester Edna (Pamela Stanford) leben im Wohlstand ihrer verstorbenen Eltern in einer geräumigen Villa. Während Edna in Saus und Braus lebt, viel feiert und so manchen Kerl abschleppt, muss Milly ein Dasein im goldenen Käfig fristen. Durch Traumata, die durch Ednas Lover ausgelöst wurden, hat sie eine nymphomane Zwangsstörung entwickelt. Anstatt ihrer kleinen Schwester zu helfen, macht Edna alles um ihr weiter zu schaden, liefert ihr frische Männer und heizt ihre Psychosen absichtlich noch extra an. Schließlich muss sie beweisen, das Milly wahnsinnig ist, denn nur so kann sie auch Millys Erbanteil bekommen sobald diese 21 Jahre alt wird. Doch unter den Begattern der blonden Schönheit war auch ein Kavalier (nur echt mit Nicki Lauda Jacke), der sich in sie verliebt hat und sie jetzt aus ihrer Pein befreien möchte.
Drehbuch von Erwin C. Dietrich (Frauen ohne Unschuld) und ein dreckig grinsender Jess Franco im Regiestuhl. Kann nur wenig falsch machen. Zusehen gibt es bei den teuflischen Schwestern natürlich viel nackte Haut. Am gewagtesten ist diesmal wohl die Szene in dem einen Hoden innig bespeichelt wird. Außerdem wird hier noch schön mutig die Temperatur im Po gemessen. Ansonsten wird halt viel gevögelt, wobei die arme Milly oder auch Millie, so sicher ist man sich da nicht, ziemlich viel erleiden muss, da ist einiges auch recht grenzwertig und nicht immer korrekt. Wenigstens lernen wir dabei, dass man als Mann immer so tun kann, als hätte man einen Herzkasper falls der Lumpi nicht mehr so richtig will. Karine Gambier ist aber schon schlimmeres gewohnt und hat ja auch in härteren Franco Produktionen wie “Frauen für Zellenblock 9” mitgewirkt.
Die erste Hälfte ist nicht sonderlich flott inszeniert, aber man kann doch ein wenig Spannung aufbauen. Die Krankheit der kleinen Milly und was es mit Edna zu tun hat wird nur nach und nach erklärt und durch Traumsequenzen streut man erzählerisch noch etwas Verwirrung. Im letzten drittel verheddert sich die Geschichte aber zu sehr in der Wiederholung im Laufe entstandener Muster. Es wirkt ab irgendeinem Zeitpunkt ziemlich verfahren und das Ende wird sehr plötzlich aus dem Hut gezaubert und klärt nur sehr oberflächlich einige der Probleme. Leider hat auch von den Darstellern nur Madame Gambier wirklich Ausstrahlung und zwei der Gigolos können richtig eklig sein, sorgen daher für etwas Erheiterung. Pamela Stanford (Fräulein Devil) bleibt eher uninteressant und Esther Moser (Greta - Haus ohne Männer), darf als namenlose Anbläserin nicht viel machen. Abgesehen von, ihr wisst schon. Mehr Darsteller gibt es dann schon fast nicht mehr. Jack Taylor (Reise zum Mittelpunkt der Erde) ist halt noch dabei und ist dabei böse und Kurt Meinicke (Mei Hos' ist in Heidelberg geblieben) hat eben auch einen kleinen Auftritt,
Kein auffälliger Franco, aber dennoch recht kurzweilig. Einiges am Plot ist ziemlich fragwürdig und zu Ende gedacht wurde beim Schreibprozess wohl auch nur wenig. Völlig kalt gelassen hat es mich aber dennoch nicht. Wenn man also ein Faible für so was hat, kann man den Abend schlechter vergeuden.
Die DVD hat ein gutes Bild zu bieten und der Film kommt sogar noch mit dem englischen, französischen und spanischen Ton. Dazu gibt es noch japanische Untertitel. Hinzu kommen einige Trailer zu den Filmen von Jess und eine Fotogalerie.
5,8 von 10 russische Kampfmaschinen