Sex Madness (1938)
Der muntere Weltverbesserer Paul Lorenz (Charles Olcott) möchte zwei der Geißeln unserer modernen Gesellschaft bekämpfen. In seinem Kreuzzug gegen Syphilis und Gonorrhoe besucht er den Ort, von dem all diese Sexuellübertragbarenkrankheiten ausgehen: Eine Burlesque Show. Schließlich wird nirgendwo mehr Werbung für unverbindlichen Sex gemacht, als bei diesen verkommenen Tanzmädels. Was er in dieser Vorstellung in New York mit ansehen muss ist auch wirklich erschreckend. Nach der Show entlädt sich überall die aufgestauten Sexfantasien. Direkt vor seinen Augen bändelt ein lesbisches Pärchen an, das unverheirate Pärchen James und Jane lassen ebenfalls ihre Säfte fließen und sogar Pauls Sohn Tom (Pat Lawrence) nimmt an einer wilden Orgie teil. An dieser Gruppenbumserei nehmen unter anderem auch ein paar der Burlesque Tänzerin teil, wie zum Beispiel die an Syphilis erkrankte Sheila Wayne (Linda Lee Hill), die mit ihrer Krankheit genauso leger umgeht wie mit ihrem Sexualverhalten. Wenn es mit der Jugend so weitergeht, dann werden sie bald allesamt besudelt sein.
In “Maniac” erklärte uns Explpoitation Pionier und Pseudelehrfilmer Dwain Esper welche psychischen Krankheiten durch Sex ausgelöst werden. Später verinnerlichte die Damenwelt dank seines aufrüttelnden Kurzfilm “How to Undress in Front of Your Husband” die Dos and Don'ts der erotischen Entkleidung. In seinem neuesten Streich “Sex Madness” sagt er den sogenannten STD’s den Kampf an. Dazu sagt er uns 57 Minuten lang wie schlimm dieser uneheliche Sex ist, denn scheinbar können nur ledige Menschen diese Art von Erkrankungen bekommen. Eine andere Ansteckungsweise existiert nicht und wer verheiratet ist, der ist immun dank Gottes Schutzes.
Während seine beiden vorher erwähnten Filmchen zumindest so durchgedreht waren, dass es zumindest ein trashiges Späßchen war, fehlt Sex Madness alles um Kult zu werden. Nicht mal unfreiwillig komisch möchte der Film sein. Dafür aber ziemlich doof und langweilig. Hinzu kommt noch, dass man irgendwann diesen Film als etwas ganz anderes begonnen hat und dann mittendrin wieder alles, was nichts mit dem Sexplot zu tun hatte entfernte. So werden ein paar Nebenplots angedeutet die nirgendwo hinführen.
Abgesehen von der Andeutung von Gruppensex und einer lesbischen Liebelei, gibt es auch nichts, was für damals gewagt war. Insgesamt also eher ein unspektakuläres Propagandafilmchen. Die Darsteller sind zu alldem auch ziemlich öde. Eigentlich schade, hätte schon eher was spektakulär albernes oder absurdes wie seine früheren Werke erwartet.
2 von 10 Fussel auf der Linse