Mirai Nikki Paradox (Egmont)
Wir befinden uns mal wieder in einer alternativen Realität. Noch hat der Kampf der Tagebücher und um die Nachfolge Gottes nicht begonnen. Trotzdem geht schon jetzt einiges schief. Beim Reisstampfen hat Murmur ein Loch in die Wand der Kathedrale der Kausalität geschlagen. Dadurch haben sie und Deus den Kontakt zur Tagebuchträgerin Nummer 2, Yuno Gasai, verloren. Dadurch wird das Schicksal der Welt schon vor Beginn der Spiele vollkommen durchgewirbelt. Jetzt springt Murmur schnell für sie ein, schließlich hat sie schon genug Blödsinn angestellt. So richtig will es ihr aber nicht gelingen die Aufgabe einer Tagebuchträgerin ordentlich zu erfüllen. Da Gottes Handlangerin mit ihrer Aufgabe vollkommen überfordert ist engagiert sie den angehenden Privatdetektiv Aru Akise. Gemeinsam mit ihm wird es nicht viel einfacher, aber vielleicht doch schiffbar. Aber schon wird Yukiteru umgebracht und das Schicksal der Welt ist vollkommen durcheinander. Jetzt muss er erstmal wiederbelebt werden und dann muss das Spiel so zu Ende gebracht werden, dass die Welt nicht untergeht. Einen versucht ist es wert.
Nach dem Ende von Mirai Nikki und dem One-Shot Mosaik geht die verrückte Tagebuch Hatz jetzt erneut in einem Einzelband weiter. Treffenderweise nennt sich dieser Band “Paradox” und handelt von genau den Paradoxons die nun mal entstehen, wenn man das Gefäß demoliert in dem unsere Realität aufgehoben wird und dann eher halbherzig versucht alles zu flicken. Schon allein weil Murmur endlich mal die Hauptrolle bekommt, muss sie sich aber mit Aru teilen, ist viel Schabernack und einige Albernheiten vorprogrammiert. Für Gottes Handlangerin ist sie ganz schön ungeschickt und mit ihr wird es auch garantiert immer unfreiwillig komisch.
Es handelt sich bei dieser alternativen Mirai Nikki Erzählung eher um eine um eine sehr humorvolle Variante des ja eigentlich nicht immer wirklich leicht verdaulichen Stoffes. Leben und Tod verlieren aber eben an Ernsthaftigkeit sobald man Gottes Kräfte besitzt. Vollkommen auf die gängige Mischung aus Drama, Action, Science-Fiction, Romance und Comedy wird dabei zwar nicht verzichtet Allerdings geht es hier beinahe nur noch um Action und Comedy, was aber nicht weiter schlimm ist, schließlich handelt es sich um eine alternative herangehensweise an die Serie. Dabei rennen Murmur und Aru mit einem Affentempo in nur einem Band durch die komplette Handlung der Reihe. Dabei werden die meisten Schlüsselpunkte erneut beleuchtet, wobei sich natürlich alles etwas anders entwickelt und nicht immer so ausgeht wie es eigentlich sollte. Ist schon alles unterhaltsam und für eine einmalige Erheiterung reicht es vollkommen aus. Die Nachhaltigkeit der richtigen Serie besitzt dieser One-Shot natürlich nicht. Soll er ja aber auch gar nicht. Mirai Nikki Fans, die weiterhin mehr von ihrer Serie wollen, können auch diesmal beherzt zugreifen, jedenfalls so lange sie was mit dem Humor der Manga anfangen konnten.
Mangaka Sakae Esuno und sein Team haben ansonsten aber wenig verändert. Beim Artwork ist alles beim Alten. Ihr bekommt drollige Hüte zu sehen, fesche Frisuren und die Action läuft auch rund. Die Charakterdesigns sind ja sowieso ziemlich interessant und der ganze Look des Manga kann gefallen. Auf den letzten Seiten lässt man nicht nur die Kuh, sondern auch den Elefanten steigen. Es gibt schon einige schöne und vor allem toll absurde Momente. Gefällt insgesamt ziemlich gut.
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