Der Ultimative Spider-Man #22: Krieg der Symbionten (Panini)
Enthält die US-Hefte Ultimate Spider-Man #123-#128, sowie Ultimate Spider-Man Annual #3.
Nach längerem hin und her sind Peter Parker und Mary Jane endlich wieder zusammen. Ihre frisch gekittete Beziehung können sie aber trotzdem nicht genießen. Schließlich ist Peter nicht nur ein verliebter Teeny, sondern auch in der Schule gefordert und ganz nebenbei soll er noch seiner Rolle als ultimativer Spider-Man gerecht werden. Und für den kommt es jetzt richtig dicke. Eddie Brock ist zurückgekehrt und mit ihm natürlich auch der tödliche Symbiont Venom, der vor einiger Zeit die Kontrolle über seinen Körper gewonnen hat. Während sich Peter mit Rhino rumärgert, versucht Silver Sable und ihr Wild Pack Venom einzufangen, der in New York schon so manchen Passanten aufgefuttert hat. Das gelingt ihnen zwar auch, nachdem auch Peter und die Ultimates im Kampf involviert waren, doch dann kommt ein neuer Feind ins Spiel. Ein Mann in einer Käferrüstung die aus Latveria zu stammen scheint und gerade der will den Symbionten befreien.
Bei dem einen Symbionten bleibt es allerdings nicht, bald bekommt Venom Konkurrenz und Peter wird nicht nur mit alten Feinden, sondern auch alten Tragödien konfrontiert. Für genug Drama sorgt Brian Michael Bendis also durchgängig. Dabei beginnt dieses Trade mit einer recht interessanten Geschichte, denn das erste Heft wird aus der Sicht von Eddie erzählt in dem sein eigentliches Ich mit dem Bewusstsein des hungrigen Symbionten um die Oberhand ringt. Hierbei schafft Bendis es sehr geschickt den innerlichen Zwist von Eddie, der einige sehr traurige Momente bereithält, mit leichten humorvollen Momenten zu verstricken. Danach bekommt ihr solide, aber altbekannte Spidey Kost. Etwas Tragik, viele alberne Sprüche, etwas Coming-of-Age und Superheldenaction. Kennt man und mag man als Spider-Man Leser vermutlich auch. An sich also nichts weltbewegend interessantes, aber eben doch was man von der Serie erwarten darf.
Die Zeichnungen steuert weiterhin Stuart Immonen bei, der eine von Grund auf gekonnte Leistung abgibt. Seine Actionsequenzen haben immer genug Tempo und sehen dabei meist auch ziemlich mächtig aus. Auf der anderen Seite beherrscht er es aber auch durch Mimik und Körpersprache ruhigere Momente, auch ohne viel Text und Erklärungen wirken zu lassen. Im Annual hingegen übernimmt David Lafuente die Optik und geht die Sache sehr viel weicher und zarter an. Die Action ist auch bei ihm im Marvelstil gehalten, doch in den ruhigen und niedlichen Momenten, gerade zwischen Peter und Mary Jane ist das Artwork sehr viel mangaesker. Auch die Farbgebung passt sich diesem Stil an, so wurden die dunklen Braun Töne gegen warme Pastelltöne eingetauscht. Sieht sehr hübsch aus und als einmalige Special kann man so was gerne mal machen. Lockert das ganze wein wenig auf und bringt frischen Wind in die teilweise doch eingefahrenen Strukturen.
Netter Ultimate Spider-Man Band, der zwar wahrscheinlich nicht sonderlich viele neue Leser begeistern könnte, den Fans der Reihe aber ziemlich genau das gibt was sie davon erwarten. Venom und Carnage sind eh cool und Beetles Einstand hat es ebenfalls in sich. Kann man sich geben.
7 von 10 Westentaschenflammenwerfer