Li’l Ernie (Dynamite)
Der kleine Ernest Fairchild ist zwar erst acht, hält sicht selbst aber für einen verfickten Hurensohn. Sein neuester Clou ist es nachts Smileys mit Zahnpasta auf Grabsteine zu schmieren. Während er sich aber für richtig böse hält frönen sine kleinen Freunde Schweinereien wie Leichenfleddern und ähnliches. Vielleicht ist er also doch nicht derböseste kleine Junge der Welt.
Rekapitulieren wir. Mittlerweile haben wir also “Tiny Titans”, “Superman Family Adventures”, “Aw Yeah! Comics”, “Itty Bitty Hellboy”, “Kiss Kids”, “X-Men vs. Avengers Babys” und nun auch ein Li'l One-Shot zu einigen großen Dynamite Serien. Scheinbar bekommt jeder Held nun eine Chibi Version, die entweder von Art Baltazar und Franco geschrieben und gezeichnet wird oder äußerst dreist von den beiden abkupfert. Eigentlich begrüße ich es ja sehr, dass immer mehr Kindercomics aufkommen und es mal etwas von dem eintönigen DC Reboot Brei weg geht, aber nur weil Baltazar etwas einzigartiges erschaffen hat, dass scheinbar gut ankommt, muss man dieses Konzept nicht endlos kopieren. Selbst die von ihm selbst betreuten Reihen wirken zunehmend fabriziert und durch die neuen Kiss Comics oder diesen One-Shot wird alles nur noch öder.
Hier hat Baltazar allerdings nur das Cover beigesteuert. Der Rest wurde von Roger Langridge erledigt. Sieht nicht schlecht aus, basiert aber letztlich alles nur auf dem Gag, das Ernie hier denkt er wäre böse und es eigentlich nicht. Dazu kommt dann noch, dass Smiley hier ängstlich und eigentlich total niedlich. Das war’s dann auch schon. So was kann für einen Strip ganz lustig sein, nervt aber nach ein paar mehr Seiten doch schon. Zudem finde ich die Witze mit Ernies Vater ziemlich daneben. Schließlich wird an der Stelle eine Grenze überschritten, wenn man an dessen Auftritt im Reboot nachdenkt.
Nur mäßig lustig, eine ganz nettes Artwork und insgesamt einfach nichts tolles. Dann lieber einen echten Baltazar unterstützen.
4,7 von 10 bespielte Leichen