Mark Brandis - 27 - Metropolis-Konvoi (Folgenreich)
Nachdem der Asteroid Ikarus zerstört wurde, hat diese intergalaktische Katastrophe nun auch Konsequenzen für das Leben auf der Erde und somit eigentlich für die meisten Weltraumstationen in der Milchstraße. Denn der Staub des gesprengten Felsbrockens verdunkelt immer mehr die Atmosphäre der Erde. Dadurch wird das Ökosystem des Planeten erheblich durcheinander gebracht und die ernten fallen äußerst mager aus. Auf der ganzen Erde müssen daher die Nahrungsmittel streng rationiert werden. Besonders schlimm sieht es in Metropolis aus. In der ins Wasser gebauten Metropole leben über 50 Millionen Menschen und durch ihre unnatürliche Lage ist die Superstadt gerade jetzt vollkommen von der Außenwelt abhängig. Doch in Krisenzeiten ist sich jeder selbst der nächste und so drohen die Bürger von Metropolis bald elendig zu verhungern. Nur Mark Brandis (Michael Lott) hat noch eine rettende Idee. Während des Bürgerkriegs versteckte jemand angeblich viele Container mit Proviant. Könnte die Rettung für die Leute von Metropolis sein. Um heraus zu finden ob dieser Mythos war ist, bring Louise Demnitz (Tanya Kahana) den ehemaligen Commander in das Sondergefängnis der Stadt, wo er einen Zeugen von damals befragen möchte. Aber selbst wenn er die alten Vorräte findet müssen diese noch irgendwie geborgen werden und vor Weltraumpiraten und abtrünnigen Soldaten verteidigen.
In der letzten Folge musste Brandis noch sich und einige andere irgendwie lebendig von Ikarus retten. Einige Zeit später, in dieser Folge angekommen, ärgert sich die Menschheit mit den Spätfolgen der interstellaren Katastrophe rum. Die Erde muss aufgrund von fehlenden Sonnenstrahlen ein globale Hungersnot ertragen. Mark Brandis und seine Kollegen müssen sich jetzt also mit den Folgen der letzten Episode befassen, wodurch sich einmal mehr das Gefühl festigt in ein großes stimmiges Brandis Universum einzutauchen. Als Zuhörer fühlt man sich der Geschichte viel verbundener, schließlich gibt es hier immer einen Grund mitzufiebern. Denn falls Brandis mal etwas falsch macht, hat es bleibende Konsequenzen und wird nicht einfach in den folgenden Episoden durch Zauberhand wieder gut.
Daher ist dem Hörer dann auch so wichtig mitzuerleben wie Brandis Essen für die hungernden Mengen organisiert. Abwechslung ist dabei durchaus gegeben. Es gibt urbane Szenen auf der Erde, in denen Brandis direkt mit dem Hunger und dem Unmut der hungernden ist. Genauso gibt aber natürlich Szenen im Weltraum. Insgesamt ist die Episode aber doch recht ruhig und trotzdem vergehen die 70 Minuten wie im Flug. Das Klangbild ist dabei genauso abwechslungsreich wie die Handlungsorte selbst und passt sich der jeweiligen Situation immer an. Klingt wie fast immer total großartig, wodurch der gute und große Name, den sich die Serie erarbeitet hat erneut verteidigt werden kann.
Der Cast ist recht groß, aber trotzdem durchgängig gut besetzt. In den Hauptrollen ist diesmal Tanya Kahana neben Michael Lott zu hören. Lotts Leistung unterscheidet sich nicht von den vergangen und ist ziemlich gut. Vor allem die Frustration gegenüber Brandis alter Profession kommt sehr glaubwürdig rüber. Kahana ist hingegen frisch und mit voller Energie dabei. Dazu kommen gute Sprecherleistungen von Tobias Lelle, Wolf Frass, Dorothea Anna Hagena und einigen anderen. Zuletzt ist noch die tolle musikalische Untermalung zu erwähnen. Nicht ohne Grund ist Mark Brandis für seinen epischen und großartigen Soundtrack bekannt.
Eine tolle Folge, die zwar eher ruhig ist, aber doch durchgängig spannende Unterhaltung. Klasse A Hörspiel und wie jedes mal der Hinweis: Nicht nur für Science-Fiction Fans, sondern für jeden ernsthaften Hörspiel Hörer zu empfehlen.
8,9 von 10 geklaute Fasane