Samstag, 4. Januar 2014

Snaked Fear - Wüste des Terrors (2011) [Sunfilm]

Snaked Fear - Wüste des Terrors (2011) [Sunfilm]

Helen (Jessica Morris) und ihre Tochter Lilly (Oliviah Crawford) durchfahren gerade die Wüste auf dem Weg zu einer abgelegenen Pferderanch. Quality Time also für das Mutter Tochter Gespann. Diese haben sie auch bitter nötig, schließlich reden die beiden nicht mehr wirklich miteinander und auch die Ehe zwischen Helen und ihrem Mann bröckelt immer mehr. Jedenfalls kann es nicht schaden mal ein wenig aus dem Alltag heraus zu kommen. Auf dem Weg überfahren sie allerdings aus Versehen eine Schlange und kurz darauf gibt ihr Wagen den Geist auf. Nun müssen sie feststellen, dass sie nicht nur ohne Gefährt in der Wüste fest hängen, sondern auch alle anderen Schlangen sich für ihre getötete Artgenossin rächen wollen. Ach und feiste Drogendealer kommen auch noch hinzu.

Für seinen ersten abendfüllenden Film hat Gary Breslin die freundliche Mojave Wüste ausgesucht. Für nur ein Million Dollar hat er einen Tierhorror/Thriller/Drama Cocktail gemixt, der geschmacklich sehr davon abweicht, was man bei einem Titel wie Snaked Fear, der übrigens fantastisch ist und nur noch von unserer Idee für einen deutschen Titel “Schnackte Angst” übertroffen werden kann. Denn obwohl der deutsche Titel verdammt cool ist, schürt er doch vollkommen falsche Erwartungen. Es klingt wie der neueste reißerische Tierhorrorstreifen, wobei Breslin doch in Wirklichkeit etwas ganz anderes versucht. Im Original lautet der Titel nämlich “Venom”. Ein einfacher und schlichter Name, der gut zum Inhalt passt. Es wird viel Energie darauf verwendet die Verbindung zwischen Tochter und Mutter aufzuzeigen und weiter zu entwickeln. Zur selben Zeit wird an einigen Stellen mehr darauf geachtet nicht zu weit vom Schlangenverhalten abzuweichen als sein muss. Es handelt sich also keinesfalls um einen Tierhorrorreißer.

Trotzdem ist der Film bei weitem leider kein Erfolg. Einer der wenigen Nebencharaktere wird vollkommen schwachsinnig geopfert, genauso wie der Subplot um die Drogendealer nur sinnlos und endlos viel Zeit verschwendet. Zudem ist noch das Ende sehr unbefriedigend und unabsichtlich offen gelassen. Locker die Hälfte des Films hätte man streichen können wenn man den Dealer Plot rausgenommen hätte. Stattdessen hätte man die Zeit dafür nutzen können um noch besser auf die beiden Hauptfiguren und auf den Schlangenhorror einzugehen. Vor allem hätte man die aufgeworfenen Eindrücke aus der Titelsequenz aufgreifen müssen und ein paar überarbeitete Dialoge hätten sicherlich auch nicht geschadet.

Wenigstens gibt es nur wenige Computerschlangen und abgesehen von den wahnsonnig schlechten Dealern, ist der Film gar nicht mal so trashig und die Kameraarbeit ist wirklich solide, auch wenn das gute Bild dann meist durch ziemlich unsinnige Farbfilter ruiniert wird. Die Darsreller waren mir durchgängig unbekannt, nicht mal aus irgendwelchen kleinen TV-Filmchen könnte ich sie schon mal auf dem Schirm gehabt haben. Die beiden Hauptdamen machen ihre Sache aber ganz annehmbar, wenn auch nicht überraschend gut.

Kein dolles Filmchen, aber wenigstens nicht der typischste Schlangenhorror den man sich geben kann.

Die Blu-ray von Sunfilm bietet nicht das allerbeste, aber ein blauwürdiges Bild. Die Synchro hat ihre interessanten Momente und ansonsten gibt’s noch ein paar Trailer, sonst ist die Blu-ray ganz nackig.

3,9 von 10 einzelne Wohnwagen, die keine überzeugende Geisterstadt abgeben