Detektiv Conan #78 (Egmont)
Conan, die Detective Boys samt Anhang sind wie viele andere auch mit dem Bell Tree Express unterwegs. Dabei handelt es sich um einen modernen Linienzug, der aber ganz altertümlich im Stil einer alten Dampflok hergerichtet wurde. Zur richtigen Attraktion wird der Zug aber erst wenn er als Mystery Train unterwegs ist. Wie im Klassiker um den Mord im Orientexpress, inszeniert man bei dieser Fahrt einen rätselhaften Mordfall, den man von den Gästen lösen lässt. Conan entdeckt als erster das Opfer. Allerdings in einem hermetisch abgeriegelten Wagon, der kurz darauf sogar verschwindet. An Bord sind auch Mitglieder der schwarzen Organisation Sherry dort vermuten und suchen. Nachdem dieser Fall erfolgreich gelöst wurde, geht es für die jungen Ermittler gleich mit einem neuen Mordfall weiter. Wieder befindet sich die Leiche in einem von innen verriegelten Raum. Komplizierte Fälle, aber für Jemanden wie Conan kein Problem, wenn dann aber auch noch Kaito Kid einen unbezahlbaren Edelstein entwendet wird es doch sogar für ihn etwas schwieriger.
Bringen wir es gleich auf den Punkt: Dieser Conan Band macht soweit alles richtig. Etwas coole Action, ein atmosphärischer Auftritt von Kaito Kid, die Schwarze Organisation ist auch noch dabei und die Fälle haben teilweise ganz besondere Kniffe und auch mal einen doppelten Boden. Humor ist vorhanden, es darf mitgerätselt werden. In allem also ein hochwertiger Band der nur ein Problem hat. Gleich zwei Fälle behandeln den Mordfall im abgeschlossenen Raum und einer davon gleichzeitig noch im fahrenden Express. Auch wenn die Fälle einige eigenständige Momente bieten bleiben es doch recht generische und beinahe schon alltägliche Fälle für den kleinen Detektiv. Will gar nicht wissen wie viele Mordfälle von Conan schon gelöst wurden, die genauso verlaufen sind. Würde daher sagen, dass der Gelegenheitsleser der Conan Mangareihe gerade diesen Band nicht zwingend lesen muss. Da waren die beiden vorherigen schon interessanter.
Optisch alles beim alten und alles ziemlich gut. Die ikonischen Charakterdesigns werden nett in Szene gesetzt und es gibt ein paar einprägsame Spielereien mit Perspektiven und Lichteinfall. Ansonsten sind die Hintergründe meist ganz ansehnlich. Durchweg gelungener Band, der für Langzeit Fans bis auf ein paar wenige Schlüsselszenen vollkommen öde sein wird.
6 von 10 verbeulte Tennisschläger