Boogie - Sexistisch, gewalttätig und sadistisch (2009) [Schröder Media]
Eines Tages erkundigte sich Marcia, die Frau des New Yorker Mafiabosses bei Boogie dem öligen danach ob er sie körperlich attraktiv fände. Gewohnt direkt entgegnete er ihr, dass sie fett und eklig sei. Damit brachte er sie dazu in kürzester Zeit gut 80 Kilo abzunehmen. Allerdings mag der Don seine Damen lieber füllig und tauscht sie prompt gegen eine dickere aus. Enttäuscht von ihrem ehemaligen Gatten, will sie den Mafiaring bei der Polizei verpetzen. Und da kommt der ölige wieder ins Spiel, der soll nämlich die Kronzeugin eliminieren und um ganz sicher zu gehen, engagiert der Mafiosi zusätzlich noch Boogies Erzfeind. Na das kann was werden.
Boggie el aceitoso ist eine Comicfigur mit eigener Reihe von dem argentinischen Comicautoren Roberto Fontanarrosa, der seine Figur im Zeitraum 1974-1995 unzählige Abenteuer hat erleben lassen. Boogie eine extrem überspitzte Version des amerikanischen Actionhelds. Er ist geil auf Krieg, besonders den Vietnamkrieg, ist Rassist, Sexist und hasst Menschen die nicht reich sind. Als harter Killer, Detektiv und Soldat erinnert Boogie stellenweise schon extrem an harte Männerfantasien wie in Sin City oder den Actionfilmen der 80‘er und 90‘er. 2009 setzte ein mexikanisch, argentinisches Team den Film als Cartoon um. Darum soll es nun gehen.
Der Film weicht zuerst möglichst wenig von der ursprünglichen Rezeption ab. Der Film ist ganz klar an erwachsene gerichtet und Boogie ist ein totales Schwein und extrem Lebensverachtend. Ihm geht es nur gut wenn er töten darf, daher sind seine einzigen positiven Erinnerungen auch die an Vietnam, auch wenn er das selbst erlebte manchmal mit dem Film Apocalypse Now verwechselt. Leider hat die Story ein paar Probleme.
Zum einen hat man es versäumt neben der extrem überspitzten Parodie ein paar Gags ins Skript zu schrieben. Natürlich passen Sprüche darüber, dass Frauen in die Küche gehören zum Charakter aber es fehlt der Gag dabei. Zum anderen fällt immer wieder auf das neue Charaktere nur eingeführt werden um Boogie eine Möglichkeit zu geben wieder etwas politische unkorrektes zu tun. Leider werden die Figuren sehr plump eingesetzt und dann auch sehr schnell verheizt. Der dritte Punkt, der mich gestört hat, ist die Katharsis durch die Boogies Charakter am Ende geht. Vermutlich soll sie dazu dienen den Zuschauer mit etwas nicht so düsteren zurückzulassen, allerdings passt das nicht zu so einer Figur und wirkt sehr bemüht und klischeehaft.
Die deutsche Synchro ist gelungen und auch optisch macht der Film was her. Der Stil ist ein wenig eigenwillig und leider wurde nicht allzu viel handgezeichnet. Trotzdem hat der Stil etwas für sich.
Wer die Fritz the Cat oder El Superbeasto gut fand, kann es wohl ruhig mal mit Boogie versuchen, auch wenn das Drehbuch noch viel Arbeit vertragen würde. Besonders die Splatterorgie zum Schluss, haut aber noch mal einiges raus.
Der Film ist auf deutsch, englisch und spanisch enthalten, aber nur im O-Ton in 5.2 Qualität. Dazu gibt die DVD noch eine Trailershow her.
6 von 10 geworfene Frauen