Mittwoch, 18. Dezember 2013

Batman: Inferno - 1 - Hölle (Highscore Music)

Batman: Inferno - 1 - Hölle (Highscore Music)

Gotham City wird von einer Reihe Brandanschlägen heimgesucht. Dahinter steckt der als Feuerwehrmann verkleidete Enfer, der mit seinen Brandsätzen jede Menge Terror verbreitet.
Klar, dass sich Batman da nicht zweimal bitten lässt und so versucht er den Pyromanen dingfest zu machen. Das erweist sich aber als schwieriger, als zunächst angenommen. Enfer ist immer gut vorbereitet und schüttelt einen brandgefährlichen Trick nach dem anderen aus dem Ärmel (und das ist wörtlich zu nehmen).
Zu allem Überfluss lässt er auch noch Arkham Asylum in Flammen aufgehen. Diese Gelegenheit lässt sich der gefährlichste und wohl bekannteste Gegner Batmans nicht entgehen und so nutzt der Joker die Panik, um aus der Anstalt zu fliehen.

Der erste Arc der Batman Hörspielreihe von Highscore Music ist beendet und es geht munter weiter mit dem zweiten.
„Inferno“ ist der Titel des Ganzen und die erste Folge „Hölle“ ist nun schon ein kleines Weilchen erhältlich.
Mit „Gotham Knight“ hatte ich ja so meine Probleme. Gerade die erste Folge „Der Mann in Schwarz“ hinterließ bei mir den Eindruck, das Potenzial der Franchise nicht wirklich ausgenutzt zu haben. Zwar waren die beiden folgenden Episoden besser geraten, aber insgesamt kommt der Arc für mich nicht über ein gutes Mittelmaß hinaus.
Umso gespannter war ich dann zu sehen (bzw. hören) wie es sich denn mit „Inferno“ verhalten sollte.
Wie zuvor bildet ein Roman, dieses Mal von Alex Irvine, die Grundlage der Geschichte. Ich hab schon häufiger erwähnt, dass ich mit der Idee, die Hörspiele auf Romanen beruhen zu lassen nicht unbedingt zufrieden bin, aber ich weiß auch nicht, inwiefern Highscore Music da freie Hand haben. Außerdem ist es bei einer guten Geschichte egal, aus welchem Medium stammt.
Ob „Inferno“ eine dieser guten Geschichten ist muss sich im Verlauf der Reihe zeigen.
Nach Konsum der ersten Folge muss ich allerdings sagen, dass ich diesbezüglich sehr skeptisch bin.

Zunächst einmal bekommen wir mit Enfer einen neuen Gegner präsentiert. So weit so gut. Der Typ scheint echt irre zu sein und stellt in jedem Fall eine Herausforderung für den dunklen Ritter dar.
Dann lassen wir noch den bekanntesten und beliebtesten Batman Gegner auf Gotham los und schon sollte das Chaos perfekt sein. Ist es auch. Leider in Bezug auf das Hörspiel und seine Form.

So schön die Ideen, die sich im Verlauf der Story finden lassen auch sind (Ich wird mir Mühe geben und nicht zu viel spoilern): So ganz schlüssig sind sie nicht. Viel mehr kann ich dazu grade nicht schreiben, um nicht zu viel vom Plot preiszugeben. Nur so viel: Es gibt leider viel zu viele Elemente im Plot die zu willkürlich und zufällig sind, als das es nachvollziehbar wäre. Möglicherweise wird da in einer der späteren Folgen noch mal was geklärt, aber solange bleibt es erstmal ärgerlich. Vielleicht hab ich da auch nur was nicht mitgekriegt oder bin zu doof, aber auch nach mehrmaligem Hören bleiben diese Punkte ungeklärt.

Okay, kleinere Ungereimtheiten in der Geschichte kann ich ja noch verzeihen, was diesem Hörspiel aber wirklich das Genick bricht ist die Form. Der Großteil der Geschichte wird nämlich (zumindest gefühlt) mittels Monologe erzählt, die hin und wieder vom Erzähler und ganz wenigen Dialogen unterbrochen werden. Das hat mich nach kurzer Zeit schon wahnsinnig genervt.
Na klar ist das hier ein Hörspiel und man muss dem Hörer vermitteln, was gerade geschieht, aber bitte doch nicht so. Enfer macht sogar noch in seinen Monologen/Gedanken dumme Wortspiele. Dieses ständige Geplapper über alles, was gerade geschieht oder gesehen oder gedacht wird macht das Hörspiel zu einer wirklich anstrengenden Angelenheit, gerade auch wenn einfach vieles zu Tode wiederholt wird.

Anstrengend ist auch das Stichwort für einige (zwei) Sprecher dieser Folge.
Der bekannte Stammcast ist wieder mit von der Partie und macht seine Sache wie gewohnt gut. Aber ausgerechnet die Bösewichte, die bei Batman ja eigentlich das Wichtigste sind, machen mir hier vieles kaputt.
Patrick Bach als Enfer und Christian Rudolf als Joker versuchen sich im Overacting immer wieder zu überbieten. Bei Patrick Bach ist das oftmals einfach nur nervig und anstrengend. Bei Christian Rudolf ist es, um es mal so zu sagen, schwierig. Der übertreibt nämlich auch ganz gut, was ja auch in gewisser Weise zum Joker passt, aber in einem Maße, dass es auf mich fast eher wie eine Parodie auf den Joker wirkt. Ich bin froh und dankbar, dass Highscore Music nicht versucht hat den Heath Ledger/Simon Jäger zu kopieren. Nicht, dass ich den schlecht fände, aber da man ja bewusst weg von der Dark Knight Reihe will, ist das ein konsequenter Schritt. Dennoch kann ich nicht sagen, dass ich mit Rudolfs Joker zufrieden bin. Das liegt aber auch wiederum sicher mit daran, dass es viel zu ausufernde Monologe gibt. Es gibt einige Momente, in denen der Joker echt gut rüberkommt, aber die werden leider auch sehr schnell wieder zunichte gemacht. Wirklich schade.
 
Schade auch, da die Produktion mal wieder sehr gelungen ist, Sound und Musik sorgen mal wieder für eine unglaublich dichte Atmosphäre und es bereitet dem Hörer keine Schwierigkeiten in die Szenerie einzutauchen. 

Ich kann zum Abschluss nur nochmal betonen, wie sehr ich mir wünsche diese Reihe gut finden zu können. Es gibt viele gute Ansätze und die Leute dahinter, wissen eigentlich was sie tun. Aber irgendwie kann ich mich nicht mit diesen Hörspielen anfreunden, so sehr ich es auch angesichts der tollen Atmosphäre und dem toll aufspielenden Cast (außer den weiter oben erwähnten) versuche. Viel zu oft gibt es Schwächen in Story, Umsetzung oder (in diesem Fall) auch mal Probleme mit einigen Sprechern zu bemängeln.
 „Hölle“ ist für mich die bisher schwächste Folge der ganzen Reihe und ich hoffe wirklich sehr, dass der Rest des „Inferno“ Zyklus besser wird, oder dass man sich für den nächsten Arc eine bessere Story sichern konnte.

5 von 10 Armprothesen-Bomben