Der Weihnachtsurlaub (1944) [Maritim Pictures]
US Army Lieutnenant Charlie Mason (Dean Harins) macht sich gleich nach seiner Vereidigung auf den Weg nach Hause. Daheim in San Francisco möchte er nicht nur die Weihnachtstage ganz beschaulich verbringen, sondern auch seine langjährige Freundin endlich heiraten. Kurz vorm Abflug erfährt er in einem Brief von ihr, dass sie sich gerade mit einem anderen Mann vermählen lies. Trotzdem tritt er die Heimreise an, allerdings muss das Flugzeug wegen Komplikationen in New Orleans zwischenlanden. Einsam verbringt er Heiligabend trinkend an einer Bar. Bis er einen Herren kennenlernt, der ihn in ein etwas nobleres Etablissement einlädt. Dort lernt er eine neue Dame kennen, mit der seine Probleme keinesfalls besser werden.
Dieser Titel und dann noch die recht beschaulichen schwarzweiß Screenshots. Hätte dabei jedenfalls nicht geglaubt ein Noir Drama geboten zu bekommen, dass mit dem heiligen Fest nur wenig zu tun. Stattdessen gibt es gebrochene Männer, viel Alkohol, hinterlistige Frauen, verurteilte Mörder und Nutten. Besinnlich geht es dabei keinesfalls zu. Für das Jahr 1944 ist der Stoff jedenfalls ziemlich heftig und man traut sich ein recht trostloses Drama zu präsentieren. Mitunter wird es zwar etwas melodramatisch, aber für die Entstehungszeit war man ganz schön mutig.
Die Handlung ist voller Wendungen und überschüttet die Figuren teilweise mit schlechten Nachrichten, was Deanna Durbin und Gene Kelley (Du sollst mein Glücksstern sein) auch sehr gut umsetzen können. Abgesehen von der nicht immer ganz perfekt gealterten Handlung, die teilweise doch bemüht und konstruiert rüberkommt, bringen die talentierten Darsteller die Sache schon ziemlich gut auf die Bühne. Alles andere ist handwerklich auch gut geworden, vor allem die musikalische Untermalung durch Hans J. Salter kann gelobt werden. Dafür hat er letztlich sogar eine Oscar Nominierung kassiert.
Fans von klassischen Dramen werden hier auf ihre kosten kommen, nur vom Weihnachtsaufhänger sollte man sich nicht blenden lassen, denn ein aufmunternder Film zum Fest verbirgt sich hinter diesem Titel keinesfalls.
Der deutsche und der englische Ton sind ganz gut und abgesehen von Problemen mit dem Kontrast ist das Bild eigentlich größtenteils auch in Ordnung. Bonusmaterial gibt es keines.
5,5 von 10 Beziehungen als Strafe