Mittwoch, 18. Dezember 2013

Buckaroo Banzai - Die 8. Dimension (1984) [Koch Media]

Buckaroo Banzai - Die 8. Dimension (1984) [Koch Media]

Buckaroo Banzai hat nicht nur einen ulkigen Namen. Nein, er ist auch gleichzeitig Hirnchirurg, Wissenschaftler, Rockstar, Action- und Comic Held, ist in all diesen Disziplinen Weltklasse  und auch sonst n krasser Typ. Bei einem, von seinem Vater einst begonnen, Experiment, entdeckt er die 8. Dimension. Davon erfahren die sogenannten Lektroiden (rot)die ihrerseits von anderen Lektroiden (schwarz) von ihrem Planeten auf die Erde verbannt wurden.
Der Anführer der roten Lektroiden Lord John Whorfin, der sich bei einem ähnlichen Experiment im Körper von Dr Lizardo eingenistet hat (Oder seine Gestalt angenommen hat, das wird nicht so recht klar), setzt nun alles daran den von Banzai weiterentwickelten Alpha-Laser in die Hände zu bekommen, damit er und seine Schergen wieder auf ihre Heimat, dem Planeten 10, zurückkehren können.

Die Story von „Buckaroo Banzai – Die 8. Dimension“ mit „wirr“ und „überladen“ zu beschreiben würde der Sache nicht so ganz gerecht werden.
Was uns hier erwartet ist eine prall gefüllte Wundertüte mit so allen abgefahrenen Ideen, die man sich wünschen kann. Larger than Life Titelheld? Check! Aliens? Check! Unterschwellige Kalter Krieg Kritik? Check! Unfassbare 80er Jahre Outfits? Check! Wahnsinn an allen Ecken und Enden? Doppelcheck!
Ich werd daher kaum auf die Story an sich eingehen, weil die einfach so willkürlich ist, dass es kaum Sinn macht, da tiefgreifende Analysen zu probieren. Der Film ist einfach das, was er ist und nicht mehr und nicht weniger. Das Einzige was ich zu bemängeln hätte wäre vielleicht, dass Buckaroos Liebesstory Subplot ein wenig fehl am Platze wirkt, bzw. mit ein wenig mehr Hintergrund versehen, sich besser in den Film eingefügt hätte.
Ansonsten ist es aber schwierig, da die Story so schwer greifbar ist und so immer nur einzelne Elemente bleiben, die man entweder mag oder auch nicht.

Da Buckaroo nun mal auch der Charakter ist, den wir präsentiert bekommen, also der Draufgänger, der einfach ALLES kann und immer der Beste ist, gibt es in dem Punkt auch wenig Spannung, da von der ersten Minute klar ist, dass er das Ding schon schaukeln wird. In einer modernen Version würden wir Buckaroo als an sich selbst zweifelnden, gebrochenen Helden erleben, der sich in seinen Abenteuern selbst zu finden versucht.
Gottseidank war das in den 80ern nicht gefragt und so müssen wir uns nicht mit ner langatmigen Charakterstudie auseinandersetzen, sondern können gleich ans Eingemachte gehen.
Es ist in der Tat nicht einfach den Reiz an diesem Machwerk zu beschreiben. Schließlich wird einfach eine große Anzahl an Leuten mit diesem Film nichts anfangen können, wie sich ja schon zu seinem Release 1984 an den Kinokassen bestätigt hat.

Der Film pfeift einfach auf jegliche Form von Zurückhaltung oder Understatement  und wirft dem Zuschauer einfach alles vor die Füße, was gerade durch den Kopf des Regisseurs und des Drehbuchautors geisterte. Und der Film hat einfach seinen Spaß damit. Und wer sich darauf einlassen kann und für den Humor kein Fremdwort ist, der wird ebenfalls ne Menge Spaß haben.
Die Einfälle und der Mut, den es braucht einen solchen Film zu realisieren, der einfach vielen Leuten vor den Kopf stoßen wird, sind allein schon Grund genug mal einen Blick zu riskieren, nur um dann hinterher sagen zu können, ob man zu den Fans gehört oder zu denen, die den Film einfach nur hassen.
Der Film selbst ist jedenfalls total rastlos und wird nie müde einem seine Ideen um die Ohren zu hauen.
Und diese Ideen sind wirklich sehr schön umgesetzt. Die zahlreichen Masken und auch die Raumschiffmodelle oder die Set Designs sind ebenso wie einige Kostüme ein echter Hingucker. Ob man die jetzt wirklich ernsthaft cool findet oder nur aus einem gewissen Trash-Appeal heraus, bleibt jedem selbst überlassen.

Keinen Zweifel gibt es für mich allerdings bei den Darstellern. Peter Weller verleiht dem Titelhelden eine gut geerdete Coolness, die unheimlich wichtig dafür ist, dass er nicht total lächerlich wirkt, was angesichts der Auslegung des Charakters wahnsinnig schwer sein dürfte. Daher Respekt für diese Leistung.
Komplett freidrehen darf hingegen John Lithgow als Lord Whorfin/Dr Lizardus. Herrlich anzusehen und sehr schräg. So macht das Spaß.
Auch die Nebenrollen sind gut besetzt. Buckaroos Bandkollegen von den Hong Kong Cavaliers sind dabei meine Favoriten. Das Zusammenspiel funktioniert einfach perfekt und ich hätte zu gerne mehr von der Gruppe in anderen Filmen gesehen.
Highlight der Truppe ist für mich Clancy Brown als Buckaroos rechte Hand Rawhide. Brown kennt man z. B. aus seiner Rolle als Kurgen im ersten Highlander Teil oder als Sgt. Zim in Starship Troopers. Einfach ein wahnsinnig cooler Typ.
Auch Jeff Goldblum schafft es mich nicht zu nerven. Lediglich bei Ellen Barkin wird’s schwierig. Die spielt zwar an sich nicht schlecht, aber ihre Rolle ist leider nicht so wirklich das Gelbe vom Ei und nervt daher oftmals ein wenig.

Koch Media bringt den Film nun als Special Edition BluRay /DVD heraus. Und die haben es in sich.
Die BluRay Fassung liegt mir nicht vor, soll meines Wissens nach aber inhaltlich deckungsgleich mit der mir vorliegenden DVD sein.
Nachdem es immer mal wieder Versuche gab den Film zu veröffentlichen und die Ergebnisse dabei meist nicht besonders gelungen waren, ist diese DVD endlich die lang erwartete Erlösung für die Fans.
Bild und Ton sind dabei schön aufgewertet worden, ohne jedoch total im digitalen Remasterwahn etwas vom Charme verloren zu haben. Und das Wichtigste: Endlich erstrahlt der Film im richtigen Bildformat.
Besonderes Highlight sind aber die Extras. Die sind nämlich von der amerikanischen Veröffentlichung übernommen worden und allesamt auch mit deutschen Untertiteln versehen, so dass  Leute, die keine Lust haben ihr Schulenglish auszupacken auch ihre Freude daran haben können.

Zu sehen und zu hören gibt es unter Anderem einen Audiokommentar, Entfallene Szenen, einen alternativen Anfang, Eine kurze Dokumentation, ein Radiointerview, Trailer und so weiter und sofort. Besonders schön finde ich hierbei den Punkt „Pinky Curruthers unbekannte Fakten“ der einen Trvia Untertitel Track für den Hauptfilm aktiviert. Sehr spaßig und auch informativ.
Alles in Allem bietet die Veröffentlichung das Rundum-Sorglos-Paket für den Buckaroo Banzai Fan.
Leute die den Film kennen und lieben sollten also zugreifen. Allen anderen sei vielleicht der Gang in die Videothek ans Herz gelegt, da nicht jeder etwas mit diesem Film anfangen kann und. Ich bin jedenfalls nach erneuter Sichtung immer noch so begeistert wie beim ersten Mal und daher gibt es für diesen Film in der tollen Koch Media Veröffentlichung:

8 von 10 Wassermelonen