Little Rita of the West (1967)
Die kleine Rita (Rita Pavone) hat einen Traum! Sie möchte frieden im wilden Westen herstellen und sie weiß auch wie man dieses Vorhaben erreichen kann. Sie sprengt einfach jegliches Gold im Westen in die Luft und schon gibt es keinen Grund mehr um sich gegenseitig abzuballern (abgesehen vielleicht wegen Geld, Frauen und Langeweile). Unterstützt wird sie dabei vom Häuptling Bisonte Seduto (Gordon Mitchell) und ihrem Freund Francis (Lucio Dalla). Sie schafft es den Ärgermacher Ringo (Kirk Morris) aus der Welt der lebenden zu befördern, wird aber von dem mexikanischen Banditen Sancho (Fernando Sancho) gefangen genommen. Der will ihr natürlich an die dicken Goldklunker, zum Glück wird sie aber vom schneidigen Black Star (Terence Hill) gerettet, dem sie aber vielleicht auch nicht trauen sollte.
Ferdinando Baldis (Das Urlaubsflittchen) “Little Rita” Film ist ein ubgefuckter Italo-Western im Gewand eines äußerst albernen Musicals. Ja, ein Mann der einige der Fake Djangos ausgeworfen hat, ist auch der Erschaffer eines Slapstick Musicals. Verdammt! Mehr muss nicht mehr gesagt werden. Denn genau an diesem Punkt wird jeder von euch wissen ob er oder sie Spaß daran haben könnte. Für alle Unentschlossenen führe ich das Thema weiter aus.
Als Rita wird von Rita gespielt, die wir zuletzt bei “Etappenschweine” gesehen haben, in dem sie ebenfalls an der Seite von Terence Hill für den Gesang sorgte. Die beiden sind auch mit das beste an dem Film. Vor allem Frau Pavone macht richtig Spaß als knallharte Gunslingerin. Besonders wegen ihrer sehr kleinen Körpergröße und dem jungenhaften Auftreten wirkt sie richtig cool. Hill bekommt nicht viel womit er arbeiten darf, aber schlecht ist er trotzdem nicht. Die Songs sind eigentlich ganz flott, aber trotzdem meist zu lang geraten. Der Witz hört daher meist schon vor dem Ende des Songs auf. Wenn ich ehrlich bin ist der Film durchgehend total blöde und macht nur wenig Sinn, aber trotzdem lassen mich die Songs den Streifen nicht ausschalten.
Ich habe also Spaß an Rita, auch wenn mir absolut bewusst ist wie hirnverbrannt das Teil ist. Wer es aber bis zum Ende erträgt, bekommt ein total absurdes Finale präsentiert, dass 100% Niemand erraten kann. Davon abgesehen sollten noch die zum Teil unverhältnismäßig guten Sets gelobt werden. Der Saloon und der Rest der Westernstadt ist das Ergebnis eines talentierten Zimmermanns. Leider zieht sich das Ding zuweilen extrem und 90 Minuten sind einfach zu viel für ein Trash Musical.
Gesehen habe ich die amerikanische Fassung, in der die Songs auf englisch übersetzt wurden und ganz nett klingen. Wie es sich aber im O-Ton oder der deutschen Version “Blaue Bohnen für ein Halleluja” verhält kann ich daher nicht beurteilen. Allein wegen der Musik und Tanz Einlagen, den kleinen Auftritten von Hill, den guten Sets und dem unvergesslichen Ende für Trashfans ohne Frage eine Sichtung wert. Alle anderen bleiben verschont.
5 von 10 deutsche Cowboys mit mobilem Klavier