Haunting Fear (1990) [cmv-Laservision]
Seit dem mysteriösem Ableben ihres Vaters, leidet Victoria Monroe (Brinke Stevens) unter Albträumen in denen sie immer wieder lebendig begraben wird. Die Schlaflosigkeit macht sie ganz fertig und langsam ist sie psychisch nur noch ein Wrack. Ihr egoistischer Ehemann Terry (Jay Richardson) vögelt nicht nur mit seiner spritzigen Sekretärin Lisa (Delia Sheppard), die so scharf ist, dass sie nicht mal einen Nachnamen braucht, sondern verjubelt sein Doktorengehalt auch noch beim Kartenspielen. Da er jetzt neben Hundedreck auch mächtige Schulden an den Hacken hat, spekuliert er auf das schwache Herz seiner Angetrauten. Denn wenn sie sterben sollte erbt er, was ihr Vater hinterlassen hat. Genauso wie das alte Anwesen in dem sie zusammen leben. Als sie dann trotz einiger gemeiner Tricks nicht sterben will, wird es für Terry und Lisa Zeit härtere Methoden anzuwenden. Womit sie aber nicht gerechnet haben, ist wie Wehrhaft Victoria sein kann.
Mit beinahe 90 Minuten ist diese, sehr lose auf Edgar Allan Poes “Premature Burial” basierende und von Fred Olen Ray (Star Slammer) auf die geduldige Leinwand gebrachte Geschichte, entschieden zu lang. Nebenschauplätze wie die Hypnose oder auch der ganze Kartenspiel/Schulden/Privatdetektiv Subplot nimmt nur unnötig Zeit weg und führt die Geschichte kein bisschen weiter. Victoria braucht keine Hypnose um durchzudrehen und Terry und Lisa brauchen keine Spielschulden um zu Mördern zu werden. Die beiden sind eh abgrundtief böse, dass reicht mir aus um denen einen Mord aus niederen Beweggründen zuzutrauen. Auch den Credithai hätte ich nicht sehen müssen und sein Detektiv macht auch nichts außer den Bodycount um die Summe seines Bodys zu erhöhen und zieht ansonsten alles nur in die Länge.
Abgesehen von den vielen Längen finde ich Haunting Fear aber ganz amüsant. Großartig ist, wie schön reißerisch Ray die Sexszenen arrangiert hat. Da hat er aber auch Glück gehabt Delia Sheppard an den Laden zu bekommen. Sie lies die Hüften ja noch kurz zuvor in Witchcraft II kreisen, hier geht es dann aber auch in Sachen Verbalerotik etwas deftiger zu. Jedenfalls funktioniert der Film dank ihr sehr viel besser als Skinflick, denn Horror kommt eigentlich erst in den letzten Minuten auf. Bis dahin weiß man ja jedes mal, dass es sich nur um einen Traum handelt. In einem dieser Träume darf man sich über einen kurzen Cameo von Michael Berryman (Ed Gein) freuen, der uns auch einen der wenigen blutigen Momente der ersten Hälfte beschert.
Die weiteren Darsteller kennt man meist schon aus früheren Olen Ray Produktionen jeder von ihnen ist mit seiner Performance gerne mal ein paar Nummern über dem soll, was dem Trash Anteil der Sache wirklich gut tut und dabei hilft ein paar der längen geschickt zu kaschieren. Nur Robert Clarke (The Astounding She-Monster) und Karen Black (Trilogy of Terror) sind eigentlich schon fast zu gut für ihre Rollen, haben aber auch sichtlich Spaß. Die Kameraarbeit ist nicht weiter erwähnenswert, außer dem alten Anwesen und einer sargähnlichen Holzbox gibt es auch keine weiteren nennenswerten Kulissen oder Sets. Alles recht reduziert, aber auch nicht sonderlich hübsch.
Effekthascherei kann man hier aber Niemanden vorwerfen. Jedenfalls gibt es bis auf die letzten paar Minuten so gut wie nichts zu sehen. Toll sind dann aber auch die wenigen Gore Effekte nicht, putzig sieht aber der falsche Kopf aus und das Messer in ihm, steht ihm eigentlich auch recht gut.
Keinesfalls einer von den amüsanteren Olen Ray Streifen, mehr als schön schmierig inszenierte Sexszenen und ein guter Kill gibt es nicht zu sehen. Dazwischen sind noch kleinere lustige Momente, aber leider auch viel Langeweile.
Die DVD der Trashcollection hat ein recht gutes Bild, dafür schwankt der Ton leider mitunter heftiger. Als Bonus gibt es neben ein paar Trailern noch eine Bildergalerie und einen Vergleich zwischen der geschnittenen und der original Version.
3,8 von 10 Vielspritzer