Kati & Azuro - 6 - Eiskalt erwischt (Europa)
Zur Zeit macht Cleo (Nina Mölleken) ein Praktikum bei Katis Vater (Stephan Schleberger), der ja Tierarzt ist. Dabei fallen ihr in letzter Zeit immer mehr kranke Welpen auf. Dann macht sie bei einem Ausritt mit Kati (Carolin von der Groeben) auch noch eine merkwürdige Entdeckung. Alles deutet daraufhin, dass böse Verbrecher mit kleinen süßen Welpen handeln. Dabei interessiert es sie allerdings nicht wie es den kleinen süßen geht und nehmen sie viel zu früh ihrer Mutter weg. Diese schrecklichen Untaten müssen unbedingt aufgehalten werden und deshalb machen Cleo und Kati sich auf die Suche nach Hinweisen. Dabei kommen sie den Verbechern bald auf die Spur, bringen sich aber auch selbst in große Gefahr. Zum glück kann Kati immer auf ihr treues Pferd Azuro bauen.
Auch beim Reiterhof wird es Winter und so nutzen die beiden kleinen Reiterinnen die Chance ihre Pferde im frischen Pulverschnee laufen zu lassen. Leider gibt es aber auch wieder ein gemeines Verbrechen aufzuklären. Und da es dabei um das Leben von kleinen, süßen Welpen geht, sind die beiden natürlich wieder besonders auf der Hut. Im Vergleich zu den bisherigen Folgen ist diese hier schon ein Fortschritt und ein solides Hörspiel. Trotzdem fühlt sich “Kati & Azuro” weiterhin nicht richtig an. Es fehlt an Alleinstellungsmerkmalen und einer eigenen Identität. Einerseits ist es nur irgendeine Pferdereihe und andererseits wieder mal nur Kinder die Kriminalfälle lösen. Erstes ist zwar mittlerweile nicht mehr allzu häufig, von letzteren hat Europa dafür aktuell mehrere Hände voll. Es fehlt also auch nach sechs Folgen noch die Daseinsberechtigung, denn im Gründe könnte man die Handlung auch in eine Folge der Teufelskicker, drei !!!, drei ??? Kids, TKKG, Fünf Freunde oder Hanni und Nanni packen ohne viel daran zu ändern. Anstatt man also die eigentliche Prämisse um die Reitabenteuer zum zentralen Thema zu machen, bleibt man bei der Identität der Serie so vage und austauschbar wie möglich.
Am auffälligsten war dann ein kleiner Gastauftritt. Die Dame der Hundemafia wird nämlich von Hella von Sinnen gesprochen, die ja seit ihrer Sprechrolle als Hyäne in “König der Löwen”, auch als Synchronsprecherin gerne gehört ist. Auch diesmal macht sie eine gute Figur und fällt durch ihre sehr frische und mitreißende Leistung äußerst positiv auf. Die weiteren Rollen sind zumeist aus den vorherigen Folgen bekannt und auch nicht schlecht, aber eben auch nicht herausragend. Auch hier sicheres Mittelmaß ohne etwas besonderes, wenn man eben von dem Gaststar absieht.
Mit der Musik kann ich nicht sonderlich viel Anfangen. Ein paar Szenen sind grad mal okay unterlegt, der Rest ist teilweise so schnell vergessen wie das ganze Hörspiel. Bei den Pferdegeräuschen, Hufgeklapper und ähnlichem, bekommt ihr glaubwürdige und abwechslungsreiche Klänge.
Wie schon gesagt, ich weiß nicht so richtig was ich von der Reihe halten soll. Gute Hörspiele sind es nicht gerade. Andererseits macht man aber auch nichts entschieden verkehrt, abgesehen natürlich von der fehlenden Eigenständigkeit. Ich finde aber auch keine Argumente für dieses Hörspiel. Schließlich gibt es hier nichts, was es nicht auch in allen anderen Europa Hörspielen gibt. Zum Kauf animieren könnte also eigentlich in diesem speziellen Fall nur der Gastauftritt von Hella von Sinnen und generell vielleicht noch das Pferdegimmick. Beides hätte aber noch mehr ausgebaut werden müssen um einen besonderen Touch zu geben.
4,8 von 10 Kosenamen für Karl-Heinz