Stitched #2 - Das schwarze Fass (Panini)
Dieser Band enthält die US-Hefte Stitched #8-#13.
Vor einiger Zeit wurde ein Einsatzkommando der amerikanischen und der britischen Armee auf unerklärliche Weise getötet. Bei ihrer Mission im afghanischen Hochland verunglückte ihr Helikopter und sie wurden von scheinbar verstorbenen Menschen attackiert, die irgendwie wiederbelebt wurden. Wegen ihren zugenähten Gesichtern nennt man sie die Stitched. Terroristen hatten sie mit der Hilfe von Rasseln gesteuert, die mit Sand gefüllt waren. Nur einer der Soldaten entkam und konnte von dem Horror erzählen, den er überstehen musste. Sogleich machten sich die Behörden daran, diese Bedrohung und die damit zusammenhängenden Terroristen zu beseitigen. Seitdem versucht man zu verschweigen was damals vorgefallen ist. Nun stellt sich jedoch heraus, dass nicht alle der Zugenähten vernichtet wurden.
Der pakistanische Hehler Salib hat noch einige Stitched, Rasseln und ein großes schwarzes Fass gefunden, das zu den Sandzombies gehört. Er will sie weiterverkaufen, doch zuerst wird der riesige Frachtdampfer von amerikanischen Soldaten gekapert. Doch die Stitched töten sie allesamt. So kommt die Fracht doch noch sicher bei dem exzentrischen Sammler Phillip Strathmore in Sri Lanka an. Als Salib den reichen Mann beschubsen will, muss er feststellen, dass er nicht der einzige mit dämonischer Unterstützung ist.
Nachdem Garth Ennis den ersten Arc innerhalb von sieben Heften abgehandelt hatte, machte er sich genauso wie bei Crossed von dannen. Seinen Platz übernimmt der Avatar Stammzeichner Mike Wolfer, der noch im ersten Arc für die Zeichnungen zuständig war. Diesmal schreibt er aber und hat den Bleistift an den Argentinischen Künstler Fernando Furukawa weiter gereicht. Dieser Geschichte fehlt es durch das veränderte Setting weitestgehend an den unterschwelligen Botschaften um Krieg und Terrorismus. Wer also was tiefsinniges erkunden möchte ist bei Stitched falsch. Stattdessen wird das Splatterlevel hochgeschraubt und auch noch ein wenig Sex hinzugegeben. Neben der etwas seichten Handlung erscheint der Arc länger als er eigentlich sein müsste. Beide Teile, also der auf dem Boot, sowie der in Sri Lanka sind zu sehr in die Länge gezogen und mit kleinen Momenten gefüllt, die nicht genug zur Gesamtsituation hinzufügen.
Dafür wissen die beiden Künstler ziemlich gut wann Text notwendig ist und wann man die Zeichnungen für sich selbst sprechen lassen sollte. So sind die gruseligsten Momente, sowie der Splatterkram meist frei von unsinnigen Sprechblasen. Gefällt mir sehr, schließlich gibt es nichts schlimmeres als Bösewichte die ständig ihre grauenvolle Taten erklären. Aber nebenher wird noch einiges erklärt. Auf diese Weise lernen wir noch einiges über die antike Herkunft der Stitched. Alle Geheimnisse werden dabei noch nicht gelöst, am Ende ist uns aber schon sehr viel mehr über die Sandrasselzombies bekannt als noch zuvor. Zudem macht der Cliffhanger ziemlich neugierig auf das nächste Kapitel.
Das Artwork ist eigentlich ziemlich cool geworden. Richtig schön fies sind die Zombies geworden und die Kills sind kreativ und teilweise richtig fies. Für mich gibt es eh nur wenig lustigeres als wenn in einer Horrorgeschichte jemand mit seinen eigenen Gliedmaßen verprügelt wird, nachdem sie ihm herausgerissen wurden. Auch die Hintergründe sehen sehr fein aus und besonders positiv überrascht haben mich die Farben dieses Bands, dir sehr stimmig sind und eine trostlose, matschig, eklige Atmosphäre erzeugen.
Wolfer kommt als Writer nicht in die Nähe von Ennis, führt die Geschichte aber recht okay weiter und sein Zeichenersatz macht einen guten Job, der den Comic noch aufwerten kann. Ganz okay.
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