Sonntag, 7. Oktober 2012

Die drei Fragezeichen - 157 - Im Zeichen der Schlagen (Europa)



Die drei Fragezeichen - 157 - Im Zeichen der Schlagen (Europa)

Auf dem Schrottplatz laufen die Vorbereitungen für eine große Auktion auf Hochtouren. Plötzlich erscheint ein bedrohlicher Riese und beauftragt die drei Detektive mit einem geheimnisvollen Fall. Die Spur führt immer tiefer in längst vergangene Zeiten. Noch ahnen Justus, Peter und Bob nicht, dass sie schon bald in einen Strudel gefährlicher Ereignisse geraten werden.

Das Rätsel des Riesen besteht aus einem einzigen Hinweis, ein altes Pokerkartenspiel amerikanischer Herkunft, es führt auf die Spuren von Wild Bill einem der berüchtigtsten Helden des Wilden Westens. Parallel dazu tritt eine junge Frau mit dem Namen Sheila an die Drei heran. Sie ist mitverantwortlich für die bald stattfindende Kunstauktion und hat ein sehr persönliches Problem, dem die Detektive nachgehen sollen. Ihr Freund verhält sich sonderbar und weicht konsequent ihren Fragen über seine Vergangenheit aus. Als die jungen Kalifornier ein Bild des vermeintlichen Sonderlings zu Gesicht bekommen fallen diese allerdings aus allen Wolken, es ist Skinny Norris designierter Erzfeind und Hasssubjekt der Detektive.

Was so eine Schönheit wie Sheila mit Skinny anfangen möchte ist ihnen so schleierhaft, dass besonders Bob gleich eine Verschwörung hinter dem Ganzen wittert. Da aber auch der andere Fall von hoher Priorität ist teilen sie sich in zwei Teams auf, Peter folgt den Spuren um Wild Bill und seiner legendären Vergangenheit wohingegen sich Bob und Justus an die Fersen von Mr. Norris heften. Dieser hatte sich bei Sheila unter falschem Namen und mit einer Scheinfirma für Catering bekannt gemacht, im Verhör von Bob und Just gesteht er dann kleinlaut in ihr seine große Liebe gefunden zu haben und das ganze Theater nur aufführe um sie nicht verletzen zu müssen, eine so herzzerreißende Geschichte, bei der selbst die beiden gestanden Schnüffler Skinny noch eine letzte Chance geben alles aufzuklären.

Währenddessen hangelt sich der zweite Detektiv von einem Hinweis zum nächsten durch eine lange und verschlungene Rätselkette, die bis zu einem legendären Amulett führt, dass von den Inkas stammen soll. Es ist unklar was der unbekannte Riese eigentlich vor hatte als er den Auftrag zur Beschaffung des „Sterns“, wie er es nannte, gab. Doch verdichten sich die Hinweise, dass die beiden Vorkommnisse irgendwie in Zusammenhang stehen. Durch einen entscheidenden Fehler, der den Jungs fast entgangen wäre geraten sie letzten Endes auf die richtige Spur und erkennen wie alle Fäden zusammenlaufen und ein großes Ganzes bilden.

Ermittlungen in Sachen Liebe im Bezug auf Skinny Norris und eine Rätseljagd um einen Inkaschatz. Was zu nächst so konträr wirkt entwickelt sich im Laufe des Plots zu einer mit viel Planung und Arbeit inszenierten Finte die nur einem einzigen Ziel dient, Verschleierung. Einerseits hat es mir prima gefallen, dass zunächst nicht klar ist in welche Richtung die Geschichte sich entwickeln wird. Kennt man die Fragezeichen jedoch seit langer Zeit weiß man auch, dass es einen Zusammenhang geben musste, doch diesen zu finden war in der neusten Folge gar nicht so einfach viel zu unterschiedlich gestalteten sich die Ermittlungsbereiche. Ist im letzten Akt der Handlung dann allerdings klar worauf alles hinauslaufen soll, so enttäuscht einen die Auflösung zunächst sehr, steht das Ziel der Operation in keinem Verhältnis zum Aufwand den die Verschleierung gekostet hatte. Dass hier wieder ein Standardmotiv ausgewählt wurde, welches schon in unzähligen Fällen der drei Detektive eine zentrale Rolle spielte ist mir vom Standpunkt der Autoren her schleierhaft, wäre doch ob des guten Aufbaus eine vollkommen neue Lösung hier der denkbar bessere Weg gewesen.

Trotzdem kann sich Folge 157 gegen den Durschnitt der meisten neuen Folgen durchsetzen und hebt sich dank zweier ausgefeilter Handlungsstränge etwas nach oben ab. Die maue Auflösung und die mit 75 Minuten deutlich zu hohe Laufzeit bilden einen bitteren Beigeschmack, der auch dieser Folge das Prädikat „Hörpflicht“ entzieht.

6.9 von 10 falschen Sternschlangen