Die drei Fragezeichen - 157 - Im Zeichen der Schlagen
(Europa)
Auf dem Schrottplatz laufen die Vorbereitungen für eine
große Auktion auf Hochtouren. Plötzlich erscheint ein bedrohlicher Riese und
beauftragt die drei Detektive mit einem geheimnisvollen Fall. Die Spur führt
immer tiefer in längst vergangene Zeiten. Noch ahnen Justus, Peter und Bob
nicht, dass sie schon bald in einen Strudel gefährlicher Ereignisse geraten
werden.
Das Rätsel des Riesen besteht aus einem einzigen Hinweis,
ein altes Pokerkartenspiel amerikanischer Herkunft, es führt auf die Spuren von
Wild Bill einem der berüchtigtsten Helden des Wilden Westens. Parallel dazu
tritt eine junge Frau mit dem Namen Sheila an die Drei heran. Sie ist mitverantwortlich
für die bald stattfindende Kunstauktion und hat ein sehr persönliches Problem,
dem die Detektive nachgehen sollen. Ihr Freund verhält sich sonderbar und
weicht konsequent ihren Fragen über seine Vergangenheit aus. Als die jungen
Kalifornier ein Bild des vermeintlichen Sonderlings zu Gesicht bekommen fallen
diese allerdings aus allen Wolken, es ist Skinny Norris designierter Erzfeind
und Hasssubjekt der Detektive.
Was so eine Schönheit wie Sheila mit Skinny anfangen möchte
ist ihnen so schleierhaft, dass besonders Bob gleich eine Verschwörung hinter
dem Ganzen wittert. Da aber auch der andere Fall von hoher Priorität ist teilen
sie sich in zwei Teams auf, Peter folgt den Spuren um Wild Bill und seiner
legendären Vergangenheit wohingegen sich Bob und Justus an die Fersen von Mr.
Norris heften. Dieser hatte sich bei Sheila unter falschem Namen und mit einer
Scheinfirma für Catering bekannt gemacht, im Verhör von Bob und Just gesteht er
dann kleinlaut in ihr seine große Liebe gefunden zu haben und das ganze Theater
nur aufführe um sie nicht verletzen zu müssen, eine so herzzerreißende
Geschichte, bei der selbst die beiden gestanden Schnüffler Skinny noch eine
letzte Chance geben alles aufzuklären.
Währenddessen hangelt sich der zweite Detektiv von einem
Hinweis zum nächsten durch eine lange und verschlungene Rätselkette, die bis zu
einem legendären Amulett führt, dass von den Inkas stammen soll. Es ist unklar
was der unbekannte Riese eigentlich vor hatte als er den Auftrag zur Beschaffung
des „Sterns“, wie er es nannte, gab. Doch verdichten sich die Hinweise, dass
die beiden Vorkommnisse irgendwie in Zusammenhang stehen. Durch einen
entscheidenden Fehler, der den Jungs fast entgangen wäre geraten sie letzten
Endes auf die richtige Spur und erkennen wie alle Fäden zusammenlaufen und ein
großes Ganzes bilden.
Ermittlungen in Sachen Liebe im Bezug auf Skinny Norris und
eine Rätseljagd um einen Inkaschatz. Was zu nächst so konträr wirkt entwickelt
sich im Laufe des Plots zu einer mit viel Planung und Arbeit inszenierten Finte
die nur einem einzigen Ziel dient, Verschleierung. Einerseits hat es mir prima
gefallen, dass zunächst nicht klar ist in welche Richtung die Geschichte sich
entwickeln wird. Kennt man die Fragezeichen jedoch seit langer Zeit weiß man
auch, dass es einen Zusammenhang geben musste, doch diesen zu finden war in der
neusten Folge gar nicht so einfach viel zu unterschiedlich gestalteten sich die
Ermittlungsbereiche. Ist im letzten Akt der Handlung dann allerdings klar
worauf alles hinauslaufen soll, so enttäuscht einen die Auflösung zunächst sehr,
steht das Ziel der Operation in keinem Verhältnis zum Aufwand den die Verschleierung
gekostet hatte. Dass hier wieder ein Standardmotiv ausgewählt wurde, welches schon
in unzähligen Fällen der drei Detektive eine zentrale Rolle spielte ist mir vom
Standpunkt der Autoren her schleierhaft, wäre doch ob des guten Aufbaus eine
vollkommen neue Lösung hier der denkbar bessere Weg gewesen.
Trotzdem kann sich Folge 157 gegen den Durschnitt der
meisten neuen Folgen durchsetzen und hebt sich dank zweier ausgefeilter
Handlungsstränge etwas nach oben ab. Die maue Auflösung und die mit 75 Minuten
deutlich zu hohe Laufzeit bilden einen bitteren Beigeschmack, der auch dieser
Folge das Prädikat „Hörpflicht“ entzieht.
6.9 von 10 falschen Sternschlangen