Das amerikanische Drama, im Original ‚The Basketball Diaries‘ von Regisseur Scott Kalvert basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Jim Carroll. Mit diesem Buch versuchte der Autor seine Drogenabhängigkeit in jungen Jahren zu verarbeiten, die ihn eine große Karriere als Basketballspieler gekostet hat.
Aufgewachsen in einem von New Yorks heruntergekommenen Vierteln entdeckt man bereits im Alter von 13 Jahren Jim Carrolls (Leonardo DiCaprio) großes Taltent für das Spiel mit dem Ball. Dieses bringt ihm sogar ein Stipendium für eine sehr angesehene High School ein. Als Mitglied eines unschlagbaren Basketballteams dreht sich alles in seinem Leben nur noch um diesen Sport. Durch den schlechten Einfluss des Trainers „Swifty“, der sein Ansehen im Team für sexuelle Nötigungen nutzt und sich nebenbei mit Kokain und Heroin über Wasser hält, erhält Carroll ein verzerrtes Bild davon was es bedeutet Basketballstar zu sein.
Dadurch verfällt der Junge gemeinsam mit seinem Freund Mickey (Mark Wahlberg) immer mehr den Drogen, bis die Sucht für ihn zum Lebensinhalt wird. Seine Drogensucht hat zur Konsequenz, dass die Schule ihn für nicht mehr tragbar ansieht und selbst seine Mutter setzt den zunehmend unkontrollierbaren Jim vor die Tür. Zerstört und von der Welt abgestoßen beginnt sein sozialer Abstieg. Gezeichnet von Drogen, Sex und Gewalt schlägt sich Jim mit Diebstahl und Prostitution von einem erlösenden Schuss zum Nächsten.
Der Film versucht sich daran in vielen Bereichen etwas anders zu machen als viele gleichartige Produktionen. Er nutzt teils ausgefallene Kamerawinkel, erzählt gewisse Abschnitte der Handlung in Traumsequenzen und oft werden wir von der Stimme aus dem Off begleitet. Doch gelingt es ihm nicht eine einheitliches oder glaubwürdiges Aussehen zu erzeugen. Vielen der Szenen, die offensichtlich Studioaufnahmen sind, fehlt es an Authentizität und sie wirken schlicht weg konstruiert. Sie folgen dabei dem roten Faden um das Leben von Jim und seinem Kampf mit den Drogen, welches äußerst dramatisch und bewegend gewesen sein dürfte, doch zu oft wirkt das Schauspiel, mit Ausnahme das des jungen Leonardo DiCaprio, distanziert und mittelmäßig. Außerdem ist das Tempo der Erzählung, durch häufige Schnitte stark gerafft und bietet dem Stoff wenig Zeit sich zu entfalten.
Das Bild der Blu-ray Fassung zum Film aus dem Jahr 1995 ist nicht auf dem Standard der Technik und erinnert eher an eine DVD-Fassung in HD. Hier hat es also sehr wahrscheinlich keine Überarbeitung gegeben. Zu den recht netten Extras zählt ein Interview und eine Lesung von Jim Carroll, ein Making-of, sowie einige Interviews und Trailer.
Jim Carroll in den Straßen von New York ist einer von diesen autobiografischen Filmen, die ihrer Romanvorlage nacheifern möchten und darüber, in künstlerischem Experimentieren, den Gesamthandlungsrahmen aus den Augen verlieren.