Freitag, 13. Juni 2014

Sailor Moon R - Box 3 (1993) [Kazé]

Sailor Moon R - Box 3 (1993) [Kazé]

Die Sailor-Kriegerinnen haben alles geopfert und konnten nur so den Sieg des bösen noch mal abwenden. Seitdem sind einige Monate vergangen und alle Kriegerinnen haben ihre Erinnerungen verloren. Denn genauso wollte Usagi es auch. Ihr größter Wunsch war es nämlich gemeinsam mit ihren Freundinnen ein ganz normales Leben führen zu können. Das geht aber nur, wenn sie nicht mehr wissen, was sie wirklich sind. Lange währt dieser Frieden jedoch nicht, denn mit den beiden neuen Mitschülern, den Geschwistern Natsumi & Seijuro wird alles wieder wie zuvor. Denn hinter den vermeintlichen Geschwistern verbirgt sich in Wahrheit das Alienliebespaar Ail & Anne, die als die letzten Überlebenden ihrer Rasse auf die Erde gekommen sind, wo sie den Menschen Energie absaugen wollen. Mit dieser Energie soll ihr Baum der dunklen Macht wieder aufgeladen werden, was abermals die Menschheit stark bedrohen könnte.

So müssen Luna und Artemis die Kriegerinnen reaktivieren, aber für die neuen Feinde sind ihre alten Attacken nicht stark genug und sie müssen verbessert werden. Zuerst muss Usagi alleine klar kommen, doch dann finden die anderen auch zu ihren Kräften zurück. Jedoch reicht es nicht die beiden zu besiegen, denn es lauern noch weitere Feinde auf unsere fünf Kämpferinnen. Angeführt von Rubeus ist die Familie des schwarzen Mondes zurück in die Vergangenheit gereist, wo sie alles tun um die zukünftige Existenz von Kristall-Tokyo zu verhindern. Werden unsere Heldinnen auch gegen sie bestehen können?

In der dritten Box bekommt ihr die Folgen #47-#68 geboten. Darin werden gleich zwei Handlungsbögen erzählt. Einmal wäre da die Geschichte um die Aliengeschwister. An sich ein eher langatmiger Zyklus, der nicht sonderlich viel zu bieten hat. Zu viel Zeit wird damit verbracht den Kriegerinnen neue Kräfte zu geben und vor allem ihre Kräfte überhaupt wieder zu aktiveren. Ansonsten zieht sich dann noch die etwas merkwürdige Vierecksbeziehung zwischen den Geschwistern, Usagi und Mamoru, durch die Handlung. Bin kein Fan derartiger Dreiecksgeschichten und auch dann nicht wenn eine vierte Person hinzugezogen wird.

Interessanter ist da schon die Familie des schwarzen Mondes. Dabei handelt es sich um Rubeus und seine vier Schwestern, die in der Vergangenheit die Zukunft der Sailor-Kriegerinnen verhindern wollen. Die Schwestern sind nur am lästern und dabei gleichzeitig übertriebene Comic Schurken, aber auch durch ihr hartes Auftreten und gemeine Art irgendwie beunruhigende Figuren. Zudem taucht gleichzeitig die kleine Chibiusa auf, die irgendwie Bunny sehr ähnelt und ihren Eltern durch einen Trick vorgaukelt mit ihnen verwand zu sein. Chibi ist mit Abstand einer der knuffigsten Sailor Moon Charaktere, aber auch etwas anstrengend. Trotzdem mag ich sie wirklich sehr, vor allem die Folge in der sie Heimweh hat und auch die mit dem Loch Ness Monster sind unschlagbar süß, wie auch traurig. Ein paar der Nebenhandlungen, vor allem die im Tempel von Reis Opa sind ziemlich lustig, andere eher anstrengend. Richtig nervig ist Makotos ständiges schwärmen für ihren Ex Kenji. Insgesamt eine durchwachsene Staffel, die an manchen Stellen aber besser gealtert ist, als ich gedacht hätte. Spaßig war’s jedenfalls allemal.

Absolut nicht gut gealtert ist die technische Seite der Anime Serie. In jeder Folge werden mehrere Minuten an Animationen aus früheren Tagen wiederverwendet, Szenen ohne Animationen werden durch Zooms oder hin und her geschobene Sprites verschleiert und viele weitere Maßnahmen die nur dazu da waren um Geld zu sparen. Unter anderem ist dabei auch auffällig wie oft Charaktere sprechen, während sie nicht zu sehen sind oder den Rücken zur Kamera strecken. Schließlich spart man so die Animationen für die Gesichter und Münder und gleichzeitig müssen die Sprecher gar nicht erst versuchen Synchron zum Bild zu sprechen. Dafür sehen wenigstens die Kampfanimationen auch heute noch gut aus und die Charakterdesigns sind auch ganz putzig, wenn auch nicht so nahe an der Mangavorlage wie sie sollten.

Die deutsche Synchro ist gut besetzt und vor allem Chibi-Moon ist toll geworden. Aber auch der O-Ton ist klasse und sticht die deutsche Version letztlich doch locker durch die vielen sinnlosen Veränderungen und die eingedeutschten Lieder versetzen der lokalisierten Variante dann den Todesstoß.

Die erste Hälfte der zweiten Sailor Moon Staffel erscheint bei Kazè auf sechs Discs. Bild und Ton haben ihre Macken, sowohl in der gekürzten deutschen, wie auch in der originalen japanischen TV-Variante. Durch letztere bekommt ihr aber wenigstens die Originalsongs, sowie Intro und Outro. Im Deutschen hat der Ton aber einige Male größere Magen, klingt stumpf oder weißt nervige Störgeräusche auf. Die Box selbst ist sehr hübsch gestaltet. Die DVD’s befinden sich in einem Digipack, dazu kommt noch ein fester Schuber und dem Ganzen liegt noch ein Booklet bei. Darin Werden die neuen Charaktere dieser Staffel, wie zum Beispiel Ail, Anne und Chibiusa, vorgestellt. Zudem gibt es ein paar Informationen zu den Inhaltlichen Änderungen in der eingedeutschten Version, sowie eine übersicht über die enthaltenen Episoden. Nicht zu vergessen: Der Box liegt auch noch ein Blatt mit vier Stickern bei.

Sailor Moon R hat viele Probleme, ist nicht unbedingt gut gealtert, bringt aber Spaß und dank der vielen nostalgischen Gefühle, die ich für die Serie hege kann man von mir keine wirklich objektive Meinung erwarten. Sailor Moon kann auch heute noch rocken. Ob euch der Ausflug in die Vergangenheit allerdings den Preis wert ist, der dafür verlangt wird bleibt euch selbst überlassen.

7 von 10 Katzenbälle