Montag, 9. Juni 2014

1612 - Angriff der Kreuzritter (2007) [M.I.G.]

1612 - Angriff der Kreuzritter (2007) [M.I.G.]

Der russische Zar wurde getötet und aus diesem Tod heraus entsteht ein Machtvakuum, das das Land in einen chaotischen Strudeln geraten lässt. Viele halten sich für den rechtmäßigen Thronfolger und sind auch bereit dieses Recht durch Waffengewalt durchzusetzen. Um noch mehr Chaos zu verhindern bändelt die Zarin Kseniya Godunova (Violetta Davydovskaya) mit einem polnischen Militaristen an, dem es nach Macht hungert. Gemeinsam mit seinen und litauischen Truppen marschiert er ins Land ein, besetzt einige Landstriche und marschiert sogar bis nach Moskau. Da stellt sich der ehemalige Prügelknabe Andrei (Pyotr Kislov) den Besetzern in den Weg und leiert mit einigen Partisanen den Kampf gegen die Besatzer an und will nebenbei die Zarin retten und erobern.

Das war doch eigentlich okay. In diesem russischen Epos vermischt Vladimir Khotinenko historische Ereignisse aus den frühen Tagen des 17. Jahrhunderts mit einigen phantastischen Elementen. Auf den Polnisch-Russischen-Krieg von 1609-1618 treffen also ein paar Zauber und ein Einhorn. Die Ausstattung ist recht wertig obwohl man bei einer Spielzeit von über zwei Stunden und unzähligen Komparsen bei einem Budget von nur 12 Millionen an jeder Ecke sparen musste. Man merkt der Sache trotzdem an, dass es am Geld fehlte. Genauso merkt man aber auch, dass man bestmöglich versucht die holprigen Punkte zu verstecken.

Die Handlung ist komplex und bedient sich bei vielen tatsächlich passierten Ereignissen und schmeißt dann noch ein Einhorn in den Mix. Okay, aufs Einhorn hätte ich gerne verzichtet, dann wäre das Ding vielleicht auch nur noch zwei Stunden lang gewesen, was dem Spaß sicherlich erhöht hätte. “1612” kann nämlich auch ganz schön langweilig werden. Blöd waren auch einige der Darsteller, positiv ist hier keiner der Schauspieler aufgefallen, die manchmal überfordert oder einfach nur nicht wirklich gut waren. Leider wird die Geschichte nicht immer kompetent erzählt, was zu albernen und unnötigen Momenten führt und dem Ganzen an Reiz nimmt. Insgesamt war es aber besser als ich dachte. Wer also auf Filme dieser Art steht und keine Einhornallergie hat, darf reinschauen.

Bild und Ton sind in Ordnung, auch hier in der "Die dunkle Zeit des Mittelalters" Collection, in der neben diesem Film auch noch "Báthory" und "Alexander der Kreuzritter" zu verorten sind.

5,6 von 10 abgebrochene Hörnchen