Von Augenblick zu Augenblick (1978) [Paragon Movies]
Wohlhabend und trotzdem vor den Trümmern ihrer Ehe und somit auch ihres Lebens stehend, so sieht es gerade bei Trisha (Lily Tomlin) aus. Doch eines Tages lernt sie beim Shoppen den, um viele Jahre jüngeren Strip (John Travolta) kennen. Er beginnt auch recht schnell ihr den Hof zu machen und ist dabei durch seine ungewöhnliche und bemitleidenswerte Art auch relativ schnell erfolgreich bei ihr. Doch der Altersunterschied macht den beiden schon zu schaffen, außerdem scheinen es nicht beide gleich ernst zu meinen mit der Liebe. Dazu kommt noch, dass Trishas wohlhabendes Umfeld den quasi Obdachlosen Strip nicht gerade akzeptieren. Als dann auch noch sein bester Freund im Knast umgebracht wird und er einen von Trishas Bekannten verdächtigt, droht ihre Liebelei zu zerbrechen.
Jane Wagners Regiedebüt und auch einzige Regiearbeit ist eines der berüchtigsten Filmdesaster der Siebziger Jahre. Kurz nach dem weltweiten und umwerfenden Erfolg in “Saturday Night Fever” und “Grease” war es die Hauptrolle in “Moment by Moment”, die John Travoltas Karriere beinahe wieder zugrunde richtigen konnte. Die Universal ist von der Produktion derartig beschämt, dass es bis heute keine offizielle Veröffentlichung in den USA gab. Nur ins Kabelfernsehen hat der Streifen es mal geschafft. Weder Publikum noch Kritiker konnten etwas mit dem Film anfangen, was zu einem großartigen Kassenflop wurde. Selbst MST3K haben versucht die Rechte an dem Film zu bekomm um ihn zu riffen, bekamen aber nicht die Erlaubnis.
Technisch macht Wagner nicht zu viel falsch, jedenfalls bei der Optik nicht. Als Drehort dienen die Straßen Hollywoods und ein schickes Strandhaus. Extra errichtete Kulissen gibt es keine und ansonsten ist die Kameraarbeit zwar nicht aufregend, aber katastrophal ist es dann doch nicht. Selbst der kitschige Soundtrack hat Momente (hihi) in denen er funktioniert. Hilft aber alles nichts bei dem überaus grausam schlechten Drehbuchs.
Der Film besteht eigentlich im ersten Drittel nur daraus, dass Strip Trisha verfolgt und ihr Pillen andrehen möchte. Sie ist natürlich genervt und möchte nicht mehr gestalkt werden. Dann hat sie aber Mitleid und will ihn ficken. Er denkt sie liebt ihn, sie will aber nur an seinem Penis rumfummeln. Er heult, sie hat wieder Mitleid und meint sie würde ihn auch lieben. Das war der ganze Film.
Zu keiner Sekunde kann man irgendetwas ernst nehmen, Travolta und Lily Tomlin (Ponyo) haben nicht nur absolut keine Chemie, sondern sehen auch wie ein verblüffend ähnlich aussehendes Brüderpaar aus. Gruselig. Beide Schauspieler haben absolut keinen Bock und schaffen es nie, Emotionen annähernd glaubhaft rüberzubringen. Die meiste Zeit über schaffen sie es nicht mal sich anzuschauen ohne angewidert drein zu blicken. Eine totale Katastrophe, aber genau deshalb aus purer Neugier zu empfehlen. Jedenfalls wenn ihr Interesse an alten Hollywoodkatastrophen habt.
Eigentlich ist der Film nur sehr schwer auf DVD zu bekommen, hier aber in der “Zeit zum Kuscheln Collection” erschienen. Auf den zwei DVD’s sind noch die anderen Romantikfilmchen “Meine Nächte sind schöner als deine Tage”, “Die Liebe ist kein Wunschkonzert”, “Nur die Liebe hilft”, “Cafe der Liebe” und “City of Sex” erhältlich.
2 von 10 Handjobs