Taro - Der Drachenjunge (1979) [M.I.G.]
Mit seiner Großmutter lebt der Drachenjunge Taro in einer Bergdorf des feudalen Japans. Da man in der bergigen Gegend keinen Reis anbauen kann ist es viel schwerer zu überleben als auf dem Land. Außer Hirse und Bohnen wächst nichts auf den kleinen Feldern. Daher muss seine Oma täglich hart schuften um genug zu Essen wachsen zu lassen. Doch Taro hilft ihr nicht. Jeden Tag spielt er im Wald mit den Tieren und macht Schabernack. Eines Tages rangelt er mit einem Tengu und beeindruckt diesen dabei so stark, dass er ihm die Kraft von hundert Männern verleiht. Allerdings kann er diese Kräfte nur dann aktivieren wenn er damit anderen Leuten hilft. So kommt es das er endlich aufhört nur an sich selbst zu denken. Erst hilft er den Tieren des Waldes, dann seiner Großmutter und den anderen Dorfbewohnern. Er beschützt das Dorf vor zwei fiesen Oni und irgendwann beschließt er mit seinen neuen Kräften auf die Suche nach seiner Mutter zu machen, die einst in einen Drachen verwandelt wurde.
Die Idee zu Taro stammt von Studio Ghibli Mitbegründer Isao Takahata (Die letzten Glühwürmchen), für die Animationen war Yoichi Kotabe zuständig der auch an der Schatzinsel der Tiere und Nausicaa mitgearbeitet hat. Da verwundert es dann nicht wenn man hier erkennt, woher einige Ideen für Spirited Away oder auch auch andere Ghibli Filme her kommen. Die Animationen sind auch bei dieser Toei Produktion wirklich gut und die Characterdesigns sind auch toll. Die Hintergründe sind vielleicht stellenweise ein wenig zu eintönig geraten, schlecht sieht der Film, vor allem für sein alter aber nie aus.
Von der Handlung her ist Taro kein Meisterwerk. Man bedient sich an einigen läufigen Märchen Geschichten, da wäre eine weiße Schlange, jemand wird als Strafe zu einem Seedrachen verwandelt, Taro gerät an Tengu, Oni und eine Schneefrau. Es ist also alles vorhanden. Eine Moral gibt es natürlich auch und so lehrt der Anime das man anderen helfen sollte. Besonders wird der Film aber durch die erwachsene Herangehensweise. Zwar bleiben die Kämpfe unblutig, trotzdem wird es teilweise ganz schön dramatisch. Außerdem ist das Finale erst recht hart und darauf folgt dann sogar Nacktheit. Außerdem werden Taro auch mitten im Film Avancen von einer alten Dame gemacht, die ihm auch gleich mittelt das er besser machen sollte was sie von ihm verlangt. Creepy.
Taro ist vielleicht kein unglaublich origineller oder besonderer Anime, aber sicherlich ein gut gealterter Klassiker den man als Fan gesehen haben sollte.
Auch in der "Welt der Anime Box" mit den anderen Titeln "Erzählung einer weissen Schlange", "Alakazam - König der Tiere" und exklusiv nur in dieser Box "Der Engel und der Prinz" enthalten.
7 von 10 zerfallende Muttis