MindNapping - 16 - Vier Köpfe (Audionarchie)
Der kleine Timothy Bolton (Philipp Draeger) ist kein ganz normaler Junge. Jedenfalls geht er nicht wie alle anderen Kinder ganz normal zur Schule, sondern wird von seiner Mutter Alice (Kerstin Draeger) daheim unterrichtet. Während sein Vater als Kriegsheld seinen Afghanistan Einsatz absolviert reist Alice als Krankenpflegerin von Ort zu Ort um alte Menschen zu pflegen. Ihre neueste Patientin ist Miss Clawfield (Luise Lunow), die vollkommen unbeweglich vor sich hin vegetiert. Mit ihr Leben noch John (Holger Löwenberg), ein amerikanischer Ureinwohner und Assistent der Familie und Steve, der Neffe der Miss in dem alten Herrenhaus, das nicht weit vom Mount Rushmore, dem Präsidentenfelsen entfernt liegt. Schon kurz nach ihrer Ankunft wird der kleine Timothy von unheimlichen Geräuschen wach gehalten. Irgendetwas wandert dort doch in der Nacht herum und Timothy will herausfinden um wen oder was es sich dabei handelt.
Ganze zwölf Folgen hat es gedauert bis Simon X. Rost (Die Playmos) uns mit einem weiteren MindNapping Drehbuch beglückte. War Folge 4 “Flutnacht” schon ein richtig guter Eintrag in MN Reihe, kann der sechzehnte Output der Reihe noch einen draufsetzen.
Erzählt wird die Geschichte von Philipp Draeger, der in seinen Erzähleranteilen eine dichte Atmosphäre aufbauen kann. Dabei wechseln wir einige male von der Vergangenheit in die Gegenwart und wieder zurück. So kündigt sich langsam das Finale an und die Spannung wird durchgängig langsam erhöht. Bei einer finalen Wendung bleibt es diesmal nicht und nur das letzte Twist wurde von mir vorausgesehen. Aber auch so verfehlt der Schluss seine Wirkung nicht und kann für Gänsehaut oder wenigstens ein zynisch fieses Grinsen sorgen. Wirklich großartig fand ich auch, wie man einen real existierenden Filmfehler in Alfred Hitchcocks “Der unsichtbare Dritte” zu einer wichtigen Schlüsselszene werden lies. Ich stehe ja total auf so was.
Den Weg dorthin pflastern vor allem gute Sprecherleistungen und eine durchgängig angespannte Stimmung. Neben Philipp wären es auch Kerstin Draeger, genauso wie Luise Lunow die überzeugen können. Zur intelligent aufgebauten Handlung, den guten Sprechern und einem unaufdringlich, unterstützenden Soundtrack kommt noch die Geräuschkulisse hinzu, an der es ebenfalls nichts auszusetzen gibt. Ganz im Gegenteil, denn besonders die Geräusche des alten Hauses wissen zu gefallen. An anderer Stelle, wird noch mal deutlich, dass man sich bei MindNapping nicht davor scheut auch harte Thriller Szenen schonungslos umzusetzen.
Eine durchweg gelungene Folge, die der Prämisse der Reihe mal wieder gerecht wird und einmal mehr hoffen lässt, dass wir noch ein paar Episoden mehr bekommen können.
9 von 10 Wohnungen in Washingtons Kopf