Sonntag, 22. Juni 2014

All you need is kill #1 + Roman (Tokyopop)

 

All you need is kill #1 + Roman (Tokyopop)

Seit einiger Zeit ist die Erde umkämpft. Die Menschheit versucht sich verzweifelt gegen Aliens, die sogenannten Mimics anzukommen. In mächtige Exoskelette gekleidet kämpfen sie epische Schlachten, die meist aber ziemlich Chancenlos aussehen. Unter den Kämpfern der US Special Forces ist auch Keiji Kiriya, ein eigentlich sehr unauffälliger junger Mann, der erst durch das Training wenigstens ein wenig erwachsen wurde. Für den Krieg ist er allerdings absolut nicht gewappnet. Schon nach den ersten Minuten auf dem Schlachtfeld überkommt ihn die Angst, die ihn beinahe vollkommen lähmt. Einen Moment später ist er tot.

An dieser Stelle sollte die Geschichte ihr Ende finden, doch “All you need is kill” beginnt hier erst. Im nächsten Moment des Romans von Hiroshi Sakurazaka, sowie der gleichnamigen Mangadaption durch Ryosuke Takeuchi und Takeshi Obata findet sich Keiji in seiner Kaserne wieder. Bei ihm seine Kollegen seiner Einheit, sowie die beste Kämpferin seiner Truppe Rita Vrataski, die “Kampfhündin des Schlachtfelds”. Die Zeit ist zurückgesprungen an den Anfang des Tages an dem er auf de Schlachtfeld gestorben ist. Erst versteht er nicht was los ist, bald darauf stirbt er allerdings wieder im Gefecht. Auch wenn es merkwürdig wirkt, muss er bald akzeptieren, dass sein letzter Tag sich immer wieder wiederholt. Vermutlich kann er diese Zeitschlaufe erst verlassen, wenn er den Kampf lebend übersteht. Doch all seine Bemühungen führen nirgendwo hin, denn selbst nach über 100 Versuchen ist er noch nicht viel weiter.

Zur Zeit kämpft Tom Cruise im Kino in “Edge of Tomorrow” ganz im Stile von “Täglich grüßt das Murmeltier” um sein Überleben. Dieser amerikanischen Hochglanzproduktion ging aber ein japanischer Roman und eine Manga-Umsetzung voraus. Beides erscheint pünktlich und passend zum Kinostart auch hierzulande bei Tokyopop. Die Story ist in ihrer Gesamtheit schon etwas frisches, wobei sie eigentlich nur aus längst bekannten Science-Fiction Versatzstücken zusammengekleistert wurde, die jeder Genre Fan kennt. Das Ergebnis ist aber genügend eigenständig um dennoch frisch zu erscheinen. Keiji ist zu Beginn eine ziemliche Lusche und wird auch so dargestellt und oft in ein lächerliches Licht gestellt. Nicht nur seine Feinde, sondern selbst seine Kameraden halten nicht viel auf ihn und lassen ihn das auch spüren. Langsam arbeitet er sich aber an einen Kampferfolg an und kommt dabei ähnlich wie der Spieler eines Videospiels immer näher an sein Ziel. Hilfe bekommt er durch Rita, die eine der fittesten Personen auf dem Kampffeld ist.

Es kommt zu viel cooler Action, die von Takeshi Obate meist stylish umgesetzt wird, der auch recht genau weiß, wie man die Exoskelette einsetzt. Auch die Aliens haben einen ziemlich eigenständigen Look und sehen richtig fies aus. Der Zeichenstil ist sehr mangatypisch, gerade wenn es humorvoll wird, gleichzeitig ist alles neben den drollig anzusehenden Figuren recht erwachsen.

Selbiges trifft auf die Bilder zu, die yoshitoshi ABe für den Roman angefertigt hat. Der Roman selbst liest sich sehr flott und die knapp 230 Seiten kommen vollkommen ohne Füllmaterial aus. Sicherlich keine große Literatur, aber gekonnt geschriebene Militär Science-Fiction ohne Schlenker oder unnötige Zierde. Wer nach dem Film also das Original will greift zu Manga oder Roman und wer Tom Cruise nicht erträgt bekommt auf diese Weise auch eine Möglichkeit die Geschichte mitzuerleben.

7 von 10 Kriegsäxte