Goal of the Dead - 11 Zombies müsst ihr sein (2014) [Koch Media]
Die Pariser Fußballmannschaft soll im gegnerischen Stadion eines drittklassigen Vereins gegen eben Diesen antreten. Unter den Spielern des Pariser Spitzenverein. Olympic Paris, ist auch Trikotnummer 9, Sam Lorit (Alban Lenoir). Einst war er einer der der ortsansässige, doch seit 16 Jahren spielt er nun schon für den Bonzenverein der Hauptstadt. So wird er auch nicht gerade gefeiert als er zurückkommt. Ganz im Gegenteil. Stattdessen wird er als Verräter ausgebuht, der seinem Verein damals den Aufstieg kostete, nur weil er sich für die lukrativere Anstellung entschieden hat. Solche bescheuerten Grabenkämpfe sollte man aber besser vergessen, wenn plötzlich beide Teams, samt ihren Fans zu Zombies mutieren. Schuld daran ist ein Spieler des Dorfteams, den man durch Experimente zum Superfußballer machen wollte. So beginnt eine wilde Zombiehatz und die laufen nicht nur dem Ball hinterher.
Bei diesem Sporthorrorwerk handelt es sich um eine zwei Episoden umfassende Miniserie von Canal+ und Ciné+. Gerade zu der aktuellen Fußball Weltmeisterschaft wirkt es schon sehr zynisch einen Zombiehorrorfilm zur WM zu machen. Allein schon weil nichts im Film auch nur annähernd so schlimm sein könnte, wie das, was wirklich gerade hinter den Kulissen der Fußballspiele geschieht.
Gehört jedenfalls boykottiert so was. Stattdessen kann man sich sehr viel lieber einen guten Film reinstellen. Ob es aber wirklich dieser Zweiteiler als Alternative sein soll sei dahingestellt. Gedreht wurde der Film von Benjamin Rocher, der schon durch seinen weiteren Zombiefilm “La Horde”, als langweiliger Regisseur etablieren konnte. Mit ihm zusammen filmte Thierry Poiraud an dem Projekt herum, dessen Inhalt am Ende von ganzen acht Personen erdacht wurde.
Kein wirklich durchdachtes und in sich stimmig Werk ist daraus geworden. Die Macher beziehen sich auf die britische Miniserie “Dead Set” die in manchen Punkten wohl als Vorbild herangezogen wurde. Eine Verbindung zwischen den beiden Serien findet man vor allem im Humor. Der ist manchmal recht finster, oftmals derbe und provozierend. Immer zünden die, teilweise Aufmerksamkeit haschenden, Witzchen nicht so richtig und ihre Aussprache lässt die Charaktere unsympathisch erscheinen.
Auch hier wird das berühmte Rad nicht neu erfunden und ihr bekommt eine Zombiekomödie, die weder gruseln noch richtig unterhalten kann. Es werden die gängigen Klischees der Genres bedient und das Drehbuch ist derartig flach, dass man nur mit ein wenig Medienerfahrung sogleich jede Wendung des Films zeitnah voraussagen kann. Ein Schönes sind hingegen die Spezialeffekte. Zwar sehen die Actionsequenzen wegen der eher inkompetenten Handschrift des Regisseurs nicht sonderlich toll aus, dafür sehen einige der Gore Effekte, vor allem in Anbetracht der beschränkten Mittel, wahnsinnig gut aus. Im selben Zug haben die Macher auch noch einige Ideen aus “Dredd” gemopst, der es ja seinerzeit geschafft hat neue Arten zu entwickeln Bösewichten in den Kopf zu schießen. Ähnlich progressiv sieht es hier nicht aus, eine schicke Ästhetik findet ihr aber auch hier.
Die Darsteller sind durchweg gehobenes Mittelmaß, aber ein wirklicher Knaller ist nicht zu entdecken. Bleibt noch die Handschrift des Regisseurs. Gerade nach seinen vorherigen Zombiewerk, hätte ich Roche durchaus mehr Entwicklung zugetraut. Schließlich war die Meute schon ein ziemlich zerhackstückeltes Filmchen und auch hier zoomt er wild, baut sinnentfreihte Smash Cuts ein und macht auch ansonsten alles, was noch mal probiert werden kann und möglichst nervig ist. Teilweise sieht der Streifen daher sehr viel besser aus, als man gedacht hätte, manchmal ist der Film handwerklich aber auch eine totale Katastrophe. Wo wir schon bei dem Thema sind, dann können wir auch sogleich den Soundtrack ansprechen. Passt nie und auch zu keiner Zeit kommt der Eindruck auf, Musik und Bild arbeiten in irgendeiner Form zusammen. Daher wirkt die Musikkulisse eher nachträglich und sehr ungründlich über die Szenen hinzugefügt worden.
Naja als Fußballbegeisterter Zombiefanatiker kann man über zwei Stunden lang irgendwie unterhalten werden. Aber selbst für die direkte Zielgruppe ist der Mix des Ganzen, der schwache Humor, der planlose Schnitt, manchmal überaus nervige Kameraarbeit und der anstrenge Soundtrack sicherlich keine Pluspunkte.
Die DVD könnte ein etwas besseres Bild vertragen, dafür ist die deutsche Synchro recht gut geworden. Bonusmaterial ist auch reichlich vorhanden. Da wäre ein Making Of, ein Featuerette über die Spezialeffekte, eine Bildergalerie sowie der deutsche und der französische Trailer. Hinzu kommen noch die beiden jeweils vierminütigen Kurzfilme “Tourista” und “Feed to Kill”. Beides sehr trashige Fake Trailer im Grindhouse- beziehungsweise VHS-Style. Viel Gore, dumme Witze und Fäkalien. Kann man gerne mal machen. Eigentlich der beste Teil der Scheibe.
4 von 10 KOPFballtore