Spiel mir das Lied vom (Un)tod... Was ist das Nervigste an Slashern und untoten Triebtätern, mal abgesehen von dem Offensichtlichen, der Gefahr für Leib und Leben? Sie kommen wieder. Immer! Im vierten Band von HACK/SLASH können Cassandra Hack, ihres Zeichens Serienkillerkillerin, und ihr grobschlächtiger, aber gutherziger Partner Vlad ein Lied davon singen. Oder besser gleich eine Ballade. Sie bekommen es nämlich gleich mit zwei Ausgeburten der Hölle zu tun, die sie eigentlich schon unter die Erde gebracht geglaubt haben. Eine neue Inkarnation des unheiligen Geistlichen Vater Wrath metzelt sich mit alttestamentarischem Zorn durch die sündige Jugend einer amerikanischen Kleinstadt. Und ein Mädcheninternat wird zu dem Jagdrevier einer bizarren, unter Schönheitswahn leidenden Scheußlichkeit, die mit Cassie und Vlad noch ein Hühnchen zu rupfen hat.
Die On Going tut das wozu sie gemacht wurde, sie setzt nahtlos an der Geschichte um das Ungleiche, aber nicht ungleich gefährliche Paar Cassie und Vlad an. Es war ein guter Schachzug von Cross Cult, die diese Comicreihe hier in Deutschland verlegen, die One Shots der Serie vor zu ziehen (in den Bänden 1 und 2), da viele Charaktere in diesen kleinen Miniepisoden erst eingeführt wurden und nun in den einzelnen Issues, Slasher typisch, wieder auftauchen.
Es passiert diesmal eine ganze Menge im beschaulichen Hack/Slash Universum, die ehemalige Ms. America, die sich in Band 3, selbst zu einem Slasher machte um dem Brand in ihrer Firma zu entgehen, ist weiter auf freiem Fuß. Sie wird von einer Spezialeinheit, des FBI verfolgt, die sich mit den speziellen Eigenheiten solcher Monster auseinandersetzen.
Parallel dazu sind Cassie und Vlad, erneut auf der Fährte von Vater Wrath aus Band 2. Den Machern um Tim Seeley, gelingt es mit dieser Geschichte, die parallel zu den Ereignissen um die Schönheitskönigin verläuft, eine eigene Geschichte in der Geschichte zu erzählen, brilliert wird diese klasse Idee durch einen totalen Stilbruch, als die beiden Helden an den beschaulichen Ort, Haverhill gelangen. Hier wechselt der Zeichenstil vom realistisch schraffierten zu einem 50er / 60er Jahre Punktdruck Comicstil. Nach Abschluss dieser Episode bekommen die beiden einen Tipp von der Hack/Slash Inc. bestehend aus Chris und Lisa, die in Hack/Slash #1 erstmals auftauchten.
Diese Spur führt zum Franco-Belle College für junge Frauen an dem die Mädchen, im sogenannten Bade Klub, lesbische Liebe in tantrischer Ekstase praktizieren um in Kombination mit dem Blut einer Jungfrau die ewige Jugend zu finden. Keine Wunder also, dass die mittlerweile sehr verkohlte Ex-Miss Amerika genau an diesem Ort auftaucht. Ich weiß natürlich, dass das Slashergenre gern mit Klischees und der gleich spielt, dennoch war mir diese Konstellation und das Setting, etwas zu viel des gut und wirkte leicht abgedroschen. Abgeschlossen wird der Band dann allerdings von einem sehr interessanten Ausblick auf das Leben von Cassies Vater Dr. Jack Hack, der zusammen mit einigen Kollegen an mysteriösen Experimenten beteiligt gewesen sein soll. Dies bietet einen schönen Ausblick auf den kommenden Band und macht Lust auf weitere Abenteuer.
Aufbau, Erzählweise und Stil sind hier auf sehr hohem Niveau angesiedelt immer wieder wird zwischen verschiedenen Orten und Zeitenabfolgen gewechselt, was für den Leser das Gefühl weckt direkt an der Handlung beteilig zu werden ohne etwas zu verpassen. Andererseits ist die Geschichte bis auf den Abschluss eher dürftig und selbst für dieses Genre etwas dünn geraten.
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