Antichrist (2009) [Ascot Elite]
ER und SIE haben leidenschaftlichen Sex während der kleine Nic eigentlich schlafen sollte. Das Kleinkind wacht aber auf und wird von den Schneeflocken die durchs Fenster wehen angelockt, klettert auf die Fensterbank und fällt aus dem Fenster heraus. Der kleine Junge ist auf der Stelle tot. ER ist Psychologe und da seine Frau weder wirkliche Hilfe durch andere Therapeuten bekommt oder haben will fängt ER an SIE zu therapieren. Dafür begeben sie sich in ihre Waldhütte die sie immer Eden genannt haben.
Antichrist. Es ist schwer was über Antichrist zu schreiben. Als ich Lars von Triers Depressionsverarbeitung zum ersten mal gesehen habe hat mich dieser Film komplett umgehauen. Oft wurde von Trier vorgeworfen das der Film sexistisch sei. Für mich handelt der Film aber von Leben und Tod und dadurch ist die Frau Schuld am Leben und am Tod da durch sie das Leben erst entsteht. Die Frau also nur Leiden erschafft weil sie Leben erst möglich macht. Ohne sie würde es aber gar nicht möglich sein auch etwas positives zu erleben. Technisch gibt es am Film überhaupt nichts auszusetzen und auch schauspielerisch machen Willem Dafoe und besonders Charlotte Gainsbourg die bis zur Selbstaufgabe spielt alles richtig. Explizite Gewalt, explizite Sexualität und ein sehr schwieriges Thema das auf sehr drastische Weise dargestellt wird. Das dazu dann auch noch Horrorelemente benutzt werden macht das Ganze dann nur noch unangenehmer.
Es gibt wohl keinen Film der mich derart tief und stark berührt hat und diese Wirkung hat Antichrist auch nach mehrmaligem schauen nicht verloren. Eigentlich wollte ich viel genauer beschreiben was der Film in mir ausgelöst hat, weil ich die distanzierte Herangehensweise vieler anderer Rezensenten unpassend fand. Beim Schreiben habe ich dann aber festgestellt das ich nicht dazu bereit bin mich selbst im Internet so zu öffnen. Daher stehe ich diesem Text jetzt etwas hilflos gegenüber. Doch genau das beschreibt den Film eigentlich perfekt.
10 von 10 abgetrennte Geschlechtsmerkmale