The Goon #5 - Über die schrecklichen Konsequenzen von Tugend (Cross Cult)
Mit Band #5 ist der Goon endgültig im Mainstream angekommen. Eric Powell wird halb tot geworfen mit Eisner Awards und die Story läuft Gefahr langweilig und überheblich. So meint jedenfalls Thomas Lennon, seines Zeichen Drehbuchautor von durchweg grausamen Komödien, in seinem Vorwort. Wie es nun wirklich um die Qualität von The Goon bestellt ist? Mal schauen.
Den Beginn macht eine typisch amerikanische Nachkriegs Footballgeschichte in der Goon angeheuert wird um ein Football Team zusammenzustellen um den Menschen in den Slums etwas Hoffnung zu geben. Verfeinert wird das ganze noch mit einem Mafiadrama. Die Story sprüht nicht gerade von dem zugegebener maßen meistens recht platten Humor und lebt vielmehr von der Komik die durch die absurde Situation entsteht das Goon Football mit anderen Verbrechern spielt. Wirklich interessant sind dabei aber die wirklich gut geschriebenen Dialoge die mal wieder etwas mehr Tiefe in die Serie bringen.
Danach wird Charles Dickons Weihnachtsgeschichte vergoont. Abgesehen von einigen guten Slapstick Momenten die bisher belangloseste Story die nicht verrückt genug oder irgendeine unvorsehbare Wendung aufweisen konnte und dadurch leider recht wenig Eindruck bei mir hinterlassen konnte. Das Artwork und da im besonderen die exzellente sehr antik anmutende Farbgebung ist hervorragend.
Die Nächsten drei Geschichten hängen zusammen und erzählen davon wie Dr. Alloy erschrocken feststellen muss das sein güldener Körper sich langsam auflöst. Nur ein Element aus einem andere Universum kann ihn vor dem stetigen zerfall bewahren. Geschwächt wie er ist lässt er nach Mr. Goon und Francis schicken, die ihn auch prompt zur Seite stehen. Durch ein Portal werden die beiden in eine unbekannte Welt geschleudert in der sie sich gegen Tollwütige Bärchen, Killerhühner und fiese den Geist zersetzende Fallen bewehren müssen.
Schließlich können sie das Element ergattern und den Dr. retten sein Verstand hat aber anscheinend ordentlich was wegbekommen und er wird wieder zu einem Widersacher des Goons.
Mit einer Armee von Brunos demoliert er die Stadt, während Franky von Lagarto, dem Klon des riesigen Monster aus dem vierten Band zu Randolph, dem Roboter des Doktors gebracht wird der ihm verrät das es eine Möglichkeit den Verstand des Goldenen Mannes wieder herzustellen.
Auch nachdem alles wieder gut ist, ist der Ärger noch lange nicht vorbei denn Goon und Dr. Alloy finden sich im Hochsicherheitsgefängnis wieder. Jetzt können nur noch die gottlosen kleinen Strolche helfen! Oder?
Dieser drei Teiler hat mir wiederum sehr gut gefallen. Es tauchen viele Etablierte Figuren auf. Der Humor stimmt, einiges an Action, der Goon reist in eine neue Dimension, was will man mehr?
Einige popkulturelle Anspielungen waren auch echt cool. Egal ob Goon mit den anderen Sträflingen Johny Cash singt (natürlich den Folsom Prison Blues) oder die kleinen Strolche eine fette Dame umbringen mir hat es gefallen. Auch die Anspielungen auf The Shawshank Redemption waren wirklich witzig.
Auch hier gibt es als Bonus einige Skizzen und noch eine von Thomas Lennon geschriebene Kurzgeschichte die zu meiner Verwunderung echt gelungen ist. Und das sag ich als jemand der Thomas Lennon für einen der untalentiertesten Drehbuchautoren aller Zeiten hält.
Trotz der wirklich starken drei Geschichten zum Schluss fällt mein Fazit etwas negativer aus als bei den vorherigen Bänden. Zwar wurde ich auch hier ohne Pause gut unterhalten aber wirklich hängengeblieben ist bei mir diesmal nicht. Trotzdem kommt das Heft nicht an die Genialität der Vorgänger heran.
7,8 von 10 Zahnhühner