Chew #1 - Leichenschmaus (Cross Cult)
Tony Chu ist Polizist und zwar einer von der Sorte, die nicht ohne Regelbuch handeln können und auch bereit wären Familienmitglieder ans Messer zu liefern, wenn sie über ne rote Ampel spazieren. Das einzige, was Tony von den anderen Sesselfurzern unterscheidet, sind seine Fähigkeiten als Cibopath. Das heißt, dass er bei jeder Speise, die er zu sich nimmt Visionen bekommt, die beispielsweise mit der Anbauweise, Ernte oder eben auch Aufzucht und Schlachtung dessen, was er auf dem Teller hat, zu tun haben. Aufgrund dieser Fähigkeit wird er zur FDA, der Lebensmittelaufsicht, die in der Welt von „Chew“ die mächtigste Verbrechensbekämpfungsoraganisation., versetzt.
Tony Chu ist Polizist und zwar einer von der Sorte, die nicht ohne Regelbuch handeln können und auch bereit wären Familienmitglieder ans Messer zu liefern, wenn sie über ne rote Ampel spazieren. Das einzige, was Tony von den anderen Sesselfurzern unterscheidet, sind seine Fähigkeiten als Cibopath. Das heißt, dass er bei jeder Speise, die er zu sich nimmt Visionen bekommt, die beispielsweise mit der Anbauweise, Ernte oder eben auch Aufzucht und Schlachtung dessen, was er auf dem Teller hat, zu tun haben. Aufgrund dieser Fähigkeit wird er zur FDA, der Lebensmittelaufsicht, die in der Welt von „Chew“ die mächtigste Verbrechensbekämpfungsoraganisation., versetzt.
Bevor es losgeht, erst einmal etwas in eigener Sache:
STELLUNGNAHME DES VERFASSERS:
Der Autor dieser Zeilen distanziert sich von allen Wortspielen, die das Themengebiet „Nahrung“, „Nahrungszubereitung“ und „Nahrungsaufnahme“ umfassen.
Worte und Redewendungen wie beispielsweise „auftischen“, „köstlicher Humor“, „schmackhaft“ „leckere Comickost“, "Du bist,was du isst", „einzigartige Geschmackskomposition“ oder das allseits beliebte „Action in heißer Soße“ werden im Rahmen dieses Reviews nicht benutzt.
Auch Worte, die ihrer Bedeutung nach nicht zwingend diesen Gebieten zuzuordnen sind, aber durch ihren Ursprung einen Querverweis darstellen könnten, wie das Wort „bissig“, fallen hierunter.
Des Weiteren möchte der Autor darauf verweisen, dass dies nicht in seinem Sinne ist, er sich aber durch die Präsenz des Keulen schwingenden und übel dreinschauenden Chefredakteurs, dazu genötigt sieht.
Trotz dieser Einschränkungen wünscht der Autor ihnen viel Vergnügen mit der Rezension der Bildergeschichte Chew, erschienen im Cross Cult Verlag.
Mit freundlichen Grüßen
Fabian „MrRobotron“ K.
P.S.
Der Autor weist darauf hin, dass es sich bei den genannten „Keulen“ nicht um die Schenkel eines getöteten Tieres handelt, was sich schon aufgrund der veganen Ernährungsweise seines Chefredakteurs ausschließt, sondern um eine Keule aus Holz.
P.P.S.
Unter Zuhilfenahme oben genannter Holzkeule wurde der Autor darauf hingewiesen, dass der korrekte Titel selbstverständlich „hoch geschätzter, über jeden Zweifel erhabener Chefredakteur und Herrscher über alles virtuelle Leben“ lauten muss. Der Autor bittet nochmals um Verzeihung und wünscht nun viel Spaß
Um die Welt von „Chew“ zu beschreiben müsste man oft das Wort „absurd“ oder „verrückt“ bemühen. Ursprünglich wollte ich vermeiden, dass zu schreiben, was schon viele andere Leute vor mir über diesem Comic geschrieben haben. Aber, da viele von diesen Leuten einfach Recht haben würde das zu schwer werden.
Tony Chu ist Anfangs, wie bereits erwähnt, eher ein Bürokrat mit ner Polizeimarke und Waffe, eben einer bei dem das Wort „Beamter“ in Polizeibeamter groß geschrieben wird. Im Laufe des ersten Bandes bessert sich das jedoch ein wenig und der Herr reagiert auch schon mal gern impulsiv. Als Cibopath ist er in der Lage Verbrechen aufzuklären, muss dafür aber schon mal in einen Menschlichen Körper beißen, um zu sehen, was die Person gesehen, gefühlt und gedacht hat.
Sein Partner bei der FDA ist Mason Savoy ein waschechter Gentleman, mit sehr gepflegter Ausdrucksweise. Er schmeißt Tony das ein oder andere Mal ins kalte Wasser steht ihm aber immer zur Seite.Allerdings umgibt ihn ein düsteres Geheimnis, dass jetzt noch nicht ganz aufgeklärt wird.
Die Welt, in der die Handlung spielt, ist immer noch gelähmt von den Auswirkungen der Vogelgrippe, die allein in Amerika 23 Millionen Todesopfer gefordert hat. Daraufhin wurde der Verkauf von Hühnerfleisch verboten, was wiederum dazu führte, dass Verbrecherorganisationen mit dem illegalen Handel mit allerlei Geflügelprodukten, ein lukratives Geschäft unterhalten. Die Parallelen zur Prohibition der 1930er Jahre und dem Aufstieg der Mafia zu der Zeit, sind unverkennbar.
Der große Teil der Bevölkerung glaubt allerdings, dass die US- Regierung die wahren Ursachen, der Vogelgrippe verschweigt, woraufhin sich verschiedene Terrorzellen gebildet haben, um die in ihren Augen faschistische Probhibitionspolitik der Regierung zu stürzen.
Neben den Figuren macht gerade diese in sich schlüssige, wenn auch zuweilen verrückte, Welt den besonderen Charme der Reihe aus. Gleichzeitig total bekloppt und überzogen, aber auch irgendwie glaubhaft. John Layman hat hier nicht einfach nur ein Szenario erschaffen, in dem seine Figuren bestehen können, vielmehr schafft er es diese Welt so lebendig zu gestalten, dass sie auch eigenständig existieren kann und nicht allein der Fokus auf Tony gerichtet sein muss. Da Tony selbst aber ein überaus sympathischer Charakter ist, schaut man ihm aber zu gerne über die Schulter.
Noch ein Wort zur Kritik an der Lebensmittelindustrie. Ja, sie ist vorhanden und sehr offensichtlich, allerdings ist es nicht Laymans Intention irgendjemanden zu bekehren oder gegen seinen Willen zum Nachdenken zu bewegen, er ist aber der Meinung, dass es nicht das Schlechteste ist, wenn es trotzdem passiert. Ein Eindruck, den ich auch beim Lesen hatte. Die Kritik ist zwar allgegenwärtig, wirkt aber nie aufdringlich oder aufgesetzt.
Der Zeichenstil von Rob Guillroy ist der Story perfekt angepasst und wartet mit jeder Menge Absurditäten auf, wie beispielsweise die Herzchen in Tonys Augen, als er sich in die Reporterin Amelia Mintz verliebt oder die Farbgebung der Zeichnungen, die Tonys Stimmung angepasst werden.
Die deutsche Version von Cross Cult ist wie gewohnt klasse und bietet neben dem liebgewonnenen Hardcover und kleinerem Format noch ein kurzes Interview mit John Layman im Anhang des Buches.
Ich kann nur jedem mit Hang zu schrägem Humor raten sich das Buch zu besorgen.