Donnerstag, 21. April 2011

Dorian Hunter - Band 1 - Im Zeichen des Bösen (Zaubermond)

Dorian Hunter - Band 1 - Im Zeichen des Bösen (Zaubermond)

Ich hatte schon ein wenig zu den Anfangstagen der Dorian Hunter Geschichten in Meinem Review zum Hörspiel #13 geschrieben und jetzt werden wir uns mit den Romanen der Anfangszeit beschäftigen. Denn Zaubermond bringen mit ihren Dorian Hunter Classics nicht einfach nur die Geschichten aus den Vampir-Horror-Romanen in gebundener Form erneut raus sondern haben sehr behutsam und dezent kleinere Ungereimtheiten und Anschlussfehler die damals dadurch entstanden sind das verschiedene Autoren an der Reihe beteiligt waren ausgebessert. Im ersten Band sind die ersten vier Hefte vertreten.

Im Zeichen des Bösen

Ein unterbewusster Drang zieht den Reporter Dorian Hunter zum abgelegenen Dors Asmoda nahe der österreichischen Grenze. So kommt es das er eines Tages zusammen mit seiner Frau Lilian und acht Männern die aus der ganzen Welt angereist sind in einem Bus auf dem Weg zu eben diesem Dorf sitzt. In ersten Gesprächen stellen die Männer fest das sie nicht nur alle das selbe Ziel haben sondern auch gleich alt und sogar am gleichen Tag dem 14. Juli geboren sind. Als sie in dem Dörfchen ankommen wird ihnen allerdings die Übernachtung in der örtlichen Absteige verwehrt. Ihre Suche nach Obdach führt sie zum Schloss der Gräfin Anastasia von Lethian. Die nimmt sie aber sofort auf und es scheint beinahe als ob sie die Männer erwartet hätte.
Die Gräfin verrät den Herren das sie alle Kinder Satans sind was Dorians Brüder allesamt recht locker und sogar erfreut aufnehmen. Nur Dorian will kein Leben im Auftrag des Teufels führen und stellt sich gegen seine höllische Familie. Mit Mühe und Not kann er wild gewordene Fledermäuse und anderes Getier wie Vampire abwehren kann aber nicht verhindern das seine Frau dem Wahnsinn verfällt und so schwört er sich, sich auch in Zukunft gegen seine Familie zu stellen. Dorian Hunter wird zum Dämonenkiller!

Der erste Dorian Hunter Roman (Vampir-Horror-Roman Nr. 23) erzählt die Entstehungsgeschichte des Dämonenkillers zeigt gleich von Anfang an das die Serie eine der besseren Groschenromanen war und auch heute noch gut lesbar ist. Der Charme der frühen John Sinclair wird meiner Meinung nach zwar nicht erreicht dafür könnte Jason Dark nur davon Träumen wie Ernst Vlcek zu schreiben. Von Anfang an ist es recht spannend und es wird nur selten unfreiwillig komisch.

Das Henkersschwert

Dorian ist gerade dabei seine Frau aus der psychiatrischen Klinik in Wien abzuholen, er will sie nämlich nach London bringen. Natürlich wartet in Wien aber schon neuer Ärger. Denn Michael Zamis der Anführer des Zamis Dämonenklans belegt seine Tochter Coco mit einem Zauber durch den Dorian ihr hörig werden soll. Das klappt dann zuerst auch wodurch Dorian in die Hände seines Zombie Bruders Bruno Guozzi fällt. Allerdings entwickelt Coco Gefühle für den Reporter und will ihn retten. Zusammen können sie zwar fliehen jedoch ist Dorian nicht gerade gut auf Coco zu sprechen.

Das zweite Abenteuer geht da weiter wo das erste aufgehört hat. Diesmal ist Neal Davenport für die Story verantwortlich. Er macht aus Dorian einen sehr sympathischen Helden der schon allein dadurch cool ist das er nicht einfach jeden Horror unbeschadet überlebt und auch mal scheitern kann an den für einen Menschen viel zu schweren Aufgaben. Dadurch wird Dorian sympathischer und seine Aufgabe und sein Kampf wirkt schwerer auch die Gefahr ist so konkreter und dem Leser bewusster. Meine einzige Kritik an der Story ist dass, das namensgebende Henkersschwert leider nur eine Nebenrolle spielt und auch nie wieder wichtig wird.

Der Puppenmacher

Nach den schrecklichen Dingen die Dorian überstehen musste will er sich Unterstützung holen und verrät deshalb dem Secret Service was er erlebt hat. Natürlich glauben die ihm nicht, zumindest solange bis sie an einem Fall dran sind der auch übernatürlicher Quelle ist.
Ein Mann glaubt nämlich das sein Sohn besessen ist und bittet deshalb um Hilfe. Der Sohn Phillip Hayward stellt sich als ein Hermaphrodit heraus der als Medium der Schwarzenfamilie erheblichen Schaden zufügen kann. Und genau deshalb wollen die Bösen mit ihrer Puppen Armee dem jungen Mann ans Leder.

Diese Story hat einen größeren Krimi Anteil als die beiden ersten wodurch es auch hier wieder nicht langweilig wird. Phillip Hayward ist ein weiterer spannender Charakter bei dem es einen interessiert wie es mit ihm weitergeht. Das Beste ist aber das man wenn man das Heft in dieser Sammlung liest davon verschont bleibt sich das Cover des Vampir Romanes anzusehen das hat mich nämlich als Kind ziemlich mitgenommen (wie eigentlich alle Cover der Vampir-Horror-Romane). Eine weitere spannende Geschichte die nach einem etwas lahmen Anfang recht schnell Fahrt aufnimmt.

Das Wachsfigurenkabinett

Dorian konnte durch sein letztes Zusammentreffen mit den Dämonen den Secret Service davon überzeugen das er die Wahrheit spricht. Die Regierung erschafft eine neue Spezialeinheit, die so genannte Inquisitionsabteilung. Mit ihr nimmt sich Dorian seines neuesten Falls an. Ein mysteriöser Schatten treibt nämlich sein Unwesen in London und hinterlässt eine Blutspur durch die Stripclubs in Soho die bis in ein altes Wachsfigurenkabinett führt.

Die Entstehung der Inquisitionsabteilung ist ein wichtiger Punkt in der Serie und stellt die Weichen für die Zukunft der Serie. Die Verfolgung des Schattens ist spektakulär und aufregend beschrieben. Wirklich gruselig wird’s dann erst im Kabinett dort wird es dann auch wirklich aufregend.

Der erste Sammelband der alten Dämonenkiller Geschichten kann auf ganzer Linie überzeugen. Natürlich merkt man den Geschichten ihr Alter an aber gerade das trägt zu der ganz eigenen Dorian Hunter Atmosphäre bei. Die kleinen Verbesserungen sind sehr dezent eingefügt und passen sich dem original Text gut an. Ich bin begeistert und kann nichts wirklich negatives finden.

8 von 10 Puppenmänner