The Goon #1 - Krudes Zeug (Cross Cult)
Autor und Zeichner Eric Powell entschuldigt sich schon im Vorfeld für die darauf folgenden Seiten und deren seiner Meinung nach minderen Qualität. Das lässt natürlich Schlimmes ahnen aber weit gefehlt.
Der Sammelband beginnt mit einer exklusiven Kurzstory in der Goon und Franky das süße Leben genießen da sie ja jetzt auch bei Cross Cult erscheinen und nie wieder Geldprobleme haben werden. Gewohnt unterhaltsam und kurzweilig.
Darauf folgen alle drei Ausgaben der ersten The Goon Mini die damals Ende der neunziger schon bei Avatar Press erschienen ist. Dort aber leider in minderer Qualität auf schlechtem Papier. Das ist natürlich bei Cross Cult anders. Denn hier bekommen wir wie gewohnt einen gebundenen Sammelband im Mini A5 Hardcover Format. Mit exzellentem Druck auf dickem Papier und einem richtig fetten Hardcover, das so hart ist das nicht mal der Goon selber es zerstören könnte (okay das ist übertrieben aber ihr wisst worauf ich hinaus will).
Kommen wir zur Story:
Es beginnt wie so oft. Der Zombie-Priester heckt auf der Lonely Street einen neuen Plan aus um Goon zu beseitigen, diesmal will er einen riesigen Zombie erschaffen (guter Plan!) und ihn auf Goon und Sidekick hetzen, während der Goon eigentlich nur ein Feierabend Bier trinken möchte. Natürlich kann er das nicht in Ruhe tun weil ein Redneck Werwolf scharf auf die Belohnung ist die auf Goons Kopf ausgesetzt ist. Und natürlich ist Wolfie nicht das einzige Problem. Er muss sich auch noch durch Maßen von Ratten kämpfen dann nervt noch die Kugel, ein Bösewicht dessen Hand in einer Bowlingkugel stecken geblieben ist und zu allem übel war da noch der Zombieaffe.
Und schon die erste Story fängt die Essenz von The Goon recht gut ein. Er schliddert von einer absurden Situation in die nächste muss sich gegen immer fiesere Monster behaupten und hat dabei stets nen flotten one liner auf den Lippen. Der Humor ist derb und düster und verschiedenste Körperflüssigkeiten matschen auf den Seiten umher. Eine großartige Mischung aus Noir, Pulp, Trash und exploitation Kino ordentlich vermengt von den Händen eines Gorillas und über die Seiten verstrichen ergibt ein Lesevergnügen das nicht nur sehr witzig ist sondern auch trotz der Absurdität nie unglaubwürdig wirkt. The Goon funktioniert weil Eric Powell ein Universum erschafft das in sich stimmig ist und in dem ein Charakter wie der Goon wirklich existieren könnte.
In den beiden verbleibenden Storys müssen Franky und Goon unter anderem gegen Fishy Pete antreten, sie werden von Betonschädel Johnny auf dessen Beerdigung angegriffen. Außerdem erfahren wir in einem Flashback Goons Origin Story und was es mit Labrazio seinem Auftraggeber zu tun hat.
Als ich die Seite umblätterte und Fishy Pete zum ersten mal sah musste ich erstmal lange lachen und das Heft weglegen, zu geil sieht der Piraten Wels aus. Wirklich interessant wird’s aber zum Ende hin wenn die Rückblende in die Kindheit des Goons einen düsteren Twist bekommt. Ich liebe es einfach wenn verrückte Storys mit Monsteraction auch mal ernste sehr düstere Momente haben. Genau das macht aus einem guten lustigen Heft eine Story die in Erinnerung bleibt. Alles richt gemacht!
Das Artwork ist sehr eigen aber in sich immer stimmig und schön anzusehen. Die Farben sind schön satt und unterstreichen Perfekt die Atmosphäre. Geil!
Als Bonus gibt es noch ein paar der Comicstrips von der Goon Website und einen Haufen Konzeptzeichnungen mit Kommentaren von Eric Powell und zusätzlich noch ein kurzes Interview mit ihm. Alles sehr lohnend.
8 von 10 Messer ins Auge