B.U.A.P. #3 - Die Toten (Cross Cult)
Stürmische Zeiten für die Behörde zur Untersuchung und Abwehr paranormaler Erscheinungen. Abe Sapien begibt sich auf der Suche nach seiner Vergangenheit zur dunklen Steilküste von Rhode Island. Seine Suche endet relativ schnell in den anschmiegsamen Armen der Herrin einer alten vermoderten Villa. Währenddessen bekommt die Behörde einen neuen Leiter, da nun nicht nur Hellboy, sondern auch noch Abe und Dr. Kate das Büro auf unbestimmte Zeit verlassen haben. Ihr Ersatz passt vor allem Liz überhaupt nicht. Benjamin Daimio ist ehemaliger Hauptmann der Marines, ehemaliger Green Beret und Spezialagent des Pentagons. Nach dem was aber zuletzt mit ihm passiert ist dachte man sich die B.U.A.P. wäre ein besserer Ort für ihn. Denn nachdem er vor kurzen verstarb, schnitt er sich selbst nach einigen Stunden aus dem Leichensack. Daher resultiert auch der Spitzname den er von Liz bekommen hat. Captain Zombie. Mit diesen Änderungen ist aber noch nicht Schluss. Liz, Johann und Roger werden zudem auch noch in eine neue Hauptbasis in den Bergen verfrachtet. Nicht nur die Berge sind eisig, sondern auch das Verhältnis zwischen Crew und Ben. Doch schon bald müssen sie sich zusammenreißen, da Johann in einem angeblich nicht existierenden vierten Tiefgeschoss Überreste eines Forschungsprojekt des dritten Reichs und noch etwas mehr entdeckt. Währenddessen schreitet die Froschplage voran und niemand kann sie aufhalten…
Ernsthaft wer hat geglaubt, das es in einer Welt sicher ist eine Basis in den Bergen zu errichten, die nur einen Steinwurf von den schlimmsten Lovecraftschen Albträumen entfernt ist? Egal.
B.P.R.D. ist einfach eine tolle Sache. Der Humor von Hellboy ist vorhanden und auch die meist sehr schrullige Action. Was mir an dieser Serie mehr gefällt als an Hellboy, ist wie dicht das Universum hier wirkt. Bei Hellboy bekommt man hier und da was mit, meist kleine abgeschlossene Abenteuer, ist bei der Behörde zwar nicht viel anders, allerdings kommt hier mehr der Eindruck auf das alles zusammengehört und einen größeren Zweck erfüllt.
Die Geschichte hat Mignola, gemeinsam mit John Arcudi geschrieben, der auch für The Mask verantwortlich war (also die original Comics und nicht diese Ausgeburt der Hölle von Film und die schrecklichen Comics die darauf folgten). Arcudi hat man einiges an Humor in dieser Ausgabe zu verdanken. Besonders drollig ist die aufkeimende Freundschaft zwischen Ben und Roger und sogar der fiese Nazi-Wissenschaftler Dr. Eis ist zu Beginn noch ein recht putziger Weggeselle. Durch die Vorstellung von Ben, geht die Story auch in ihrem Hauptplot langsam aber sicher voran und fürs Drama sorgt diesmal Abe. Unser liebster Fischmensch trifft nämlich auf der Suche nach seiner Vergangenheit auf eine verstorbene Dame, die in ihrer eigenen Traumwelt lebt und so weiterleben kann. Mit süßen aber unechten Erinnerungen versucht sie Abe in ihren Bann zu ziehen. Ein Glanzstück der Schauerromantik, hätte E.T.A. Hoffmann auch nicht besser machen können. Also ist mal wieder alles wichtige vorhanden. Schön sind natürlich auch wieder die Referenzen auf Lovecraft. Man kann die Basis in den Bergen gar nicht ansehen ohne sofort an „At the Mountains of Madness“ zu denken.
Die Zeichnungen von Guy Davis sind sowieso über jeden Zweifel erhaben. In humoristischen Momenten stellt er ebenso die lustigen visuellen Eigenschaften der Truppe in den Vordergrund, wie er es schafft Abes tieftraurige Seite nach außen zu kehren wenn die Geschichte schwermütig wird. Egal ob in ruhigen Momenten oder einem tödlichen Kampf, Davis weiß jede Situation packend in Bilder umzusetzen und enttäuscht dabei nie.
Natürlich bekommt ihr hier mal wieder mehr als nur einen nackten Comic. Es gibt noch ein Vorwort von John Arcudi und ein Nachwort von Mike Mignola. Dazu bekommt ihr noch ein informatives Interview mit Guy Davis und nen dicken Haufen Skizzen samt Liner Notes.
8,7 von 10 versteckte Spiegel